Entdecke die Kraft der Meditation
Schmerzfreiheit, in denen sie sich erholen konnte. Der Schmerz ging zwar nicht weg. »Aber«, erzählte sie, »ich fand einen Raum innerhalb des Schmerzes.«
Interessant ist auch, was die Wissenschaft dazu sagt. Wie sich inzwischen herausstellt, kann Meditation bei manchen Menschen die Schmerzwahrnehmung vermindern. Britische Wissenschaftler stellten 2010 bei Langzeit-Meditierenden fest, dass sie mit Schmerz besser zurechtkommen als andere, weil sie weniger mit der Schmerzerwartung beschäftigt sind. Bei den Probanden der Studie wurde mit einem Laser Schmerz erzeugt, und dabei beobachtete man mittels bildgebender Verfahren das Gehirn. Die Meditationserfahrenen zeigten weniger Aktivität in den Hirnregionen, die bei einer Schmerzerwartung tätig werden, dafür umso mehr in den Regionen, die für Aufmerksamkeit und klares Denken angesichts einer Bedrohung zuständig sind. Dazu erläutert der Leiter des Forschungsprojekts, Christopher Brown von der University of Manchester: »Meditation stellt das Gehirn auf einen stärkeren Gegenwartsbezug ein, sodass es sich nicht mit der Vorwegnahme möglicher negativer Ereignisse in der Zukunft befasst.« 19 , 20
Häufige Fragen
Wird Schmerz nicht eher schlimmer, wenn man sich auf ihn konzentriert und ihn in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt?
Manchmal ist es nützlich, den Schmerz sehr gezielt wahrzunehmen und auf seinem Höhepunkt zu empfinden. Dann wieder kann es besser sein, ein wenig zurückzutreten und ihn weniger zugespitzt wahrzunehmen oder ihn nur kurz zu bemerken und dann wieder von ihm zu lassen. Wichtig ist, dass wir uns dem Schmerz mit forschendem Geist nähern. Wenn Sie sich auf ihn einlassen, interessieren Sie sich dann für ihn, sind Sie offen, achten Sie auf ihn? Oder sind Sie voller Befürchtungen und Ablehnung, sodass Sie Schlüsse ziehen und den Schmerz beurteilen?
Mit dem Schmerz umzugehen, bedeutet ja nicht, dass man ihn einfach erträgt, dass man die Zähne zusammenbeißt und das, was da geschieht und solche Qualen bereitet, nur irgendwie durchsteht. Unsere Praxis sollte so weit wie eben möglich darin bestehen, dass wir wahrnehmen, was wir erleben, aber ohne uns in alten eingefahrenen Reaktionsmustern zu verlieren. Es geht darum, allem aufgeschlossen zu begegnen, auch dem Schmerz.
Mir fällt das Üben im Gehen viel leichter als im Sitzen. Aber ist das Gehen überhaupt echte Meditation?
Wir können im Sitzen, im Stehen, im Gehen und im Liegen meditieren, und alle Formen sind vollwertige, eigenständige Übungsweisen. Es liegt auf der Hand, dass sie energetisch etwas verschieden sind. Bei der Meditation im Liegen wird am wenigsten Energie erzeugt und beim Gehen am meisten. Manche üben lieber im Gehen als sitzend, wenn sie sich ein bisschen dumpf oder benommen fühlen. Auch wenn wir unruhig sind, ist das Gehen eine gute Alternative, um überschüssige Energien zu kanalisieren. Beim Gehen wird die Energie nicht verstreut, sondern eher so ausgerichtet, dass wir wieder mehr ins Gleichgewicht kommen.
Bei der Meditation im Gehen fällt es mir schwer, all das unbeachtet zu lassen, was ringsum vorgeht. Was kann ich da machen?
Manchmal geschieht in unserer Umgebung etwas, was unsere Aufmerksamkeit geradezu ansaugt. In dem Fall bleiben Sie vielleicht kurz stehen, um sich für einen Moment ganz diesen Eindrücken zuzuwenden und sie dann wieder sich selbst zu überlassen. Wenn Sie allerdings alle zehn Sekunden stehen bleiben, weil jeder Vogel, jedes Blatt und jeder Passant Ihre Aufmerksamkeit fesseln, dann wird es vielleicht Zeit, noch mehr auf die Empfindungen des Gehens zu achten. Dabei blenden Sie die ringsum vorgehenden Dinge nicht aus, aber Sie lassen sich auch nicht vollständig von ihnen ablenken. Versuchen Sie einen Mittelweg zu finden.
Wenn ich nach der Arbeit meditiere, bin ich manchmal angespannt, nervös und abgelenkt. Wäre die Meditation dann besser, wenn ich vorher Yoga übe oder ein paar Dehnübungen mache?
Wenn Sie das schon über sich wissen, ist es ein guter Anfang. Wenn Sie schwer Ruhe finden können, dann versuchen Sie es doch mit einer Meditation im Gehen, bevor Sie sich schließlich hinsetzen. Wenn Sie genügend Platz zum Gehen haben, könnten Sie auch die Meditation im Sitzen ganz ersetzen.
Ein weiterer Vorschlag: Nehmen Sie sich vor der Meditation im Sitzen ein paar Minuten Zeit, um den Körper durchzudehnen, oder machen Sie ein paar Yogaübungen, die Ihnen erfahrungsgemäß helfen. Lassen Sie sich vom Körper sagen, was wie
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