Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)
Unruhe zwischen Menschen und Vampyren. Sgiach kommt nicht zu uns und bittet uns um Hilfe.«
»Wissen Sie was? Ich kann total verstehen, warum sie sich auf einer magisch geschützten Insel verschanzt und nichts mit Ihnen zu tun haben will.«
»Vielleicht ist es an der Zeit, dass auch Tulsa zur Insel wird.« Thanatos klang grimmig und machterfüllt. »Ich trete mit sofortiger Wirkung von meinem Amt im Hohen Rat zurück.«
Duantia stand auf. Die anderen Ratsmitglieder sahen teils total erschüttert, teils maßlos beleidigt aus. »Thanatos, du kannst doch nicht mitsamt deinem House of Night mit dem Hohen Rat brechen!«
»Ich beabsichtige, mich an die Umstände anzupassen und neue Wege zu suchen. Ich beabsichtige, weiterhin Hohepriesterin des House of Night von Tulsa zu bleiben und diese beiden außergewöhnlichen Hohepriesterinnen und diese Prophetin in ihrem Wunsch zu unterstützen, eine eigene Zuflucht zu gründen. Und nicht zuletzt beabsichtige ich, Neferet zur Strecke zu bringen, ohne den menschlichen Behörden Zugang zu unserem House of Night zu gewähren.«
»Aber das ist nicht –«
»So schwöre ich, und so geschehe es.«
Thanatos klickte auf ›Verbindung unterbrechen‹. Skype machte sein witziges kleines Schlussgeräusch, und der Bildschirm wurde dunkel.
Zehn
Aphrodite
» H eilige verfickte Scheiße. Sie haben Nerven, Thanatos. Hammer nochmal.«
Thanatos hob die Augenbrauen. »Ich werde den ersten Teil ignorieren und das Kompliment annehmen, Prophetin.«
»Nur dass Sie’s wissen, es ist ein massives Kompliment.« Aphrodite neigte respektvoll den Kopf.
»Danke. Toll, wie Sie sich für uns starkgemacht haben, Hohepriesterin«, sagte Stevie Rae.
Kalona und Zoey wechselten einen Blick. »Nun sind wir also auf uns gestellt, was Neferet und die Behörden angeht«, sagte er.
»Mal wieder«, fügte Zoey hinzu. »Ist ja nicht das erste Mal, dass der Hohe Rat uns hängenlässt.«
»Sie meinen es gut.« Thanatos klang halb deprimiert, halb zynisch. »Sie glauben, das Beste für die Vampyrgemeinschaft zu tun, und dazu wurde der Hohe Rat ja vor Jahrhunderten ins Leben gerufen.«
»Und hat sich seither nicht weiterentwickelt«, knurrte Zoey.
Aphrodite beobachtete sie genau. Okay, der Hohe Rat hatte sie gnadenlos auflaufen lassen, aber ihnen blieben immer noch Thanatos, die Macht von Zoeys Kreis, zwei Prophetinnen (auch wenn Shaylin eine Querulantin erster Güte war), ein Stiermutant und ein Unsterblicher.
»Wisst ihr was?«, sagte sie. »Ich bin froh, dass wir sie los sind. Sorry, Thanatos, aber das ist doch ein Haufen dummer Schnepfen. Und das Einzige, was sie vielleicht für uns hätten tun können, wäre gewesen, uns die Polizei vom Leib zu halten. Wir brauchen ihre Erlaubnis nicht, um uns unseren Platz in der Welt zu suchen. Ist ja auch unsere Welt.«
»Find ich auch«, stimmte Stevie Rae zu.
Zoey kreuzte die Arme über der Brust. »Trotzdem stecken wir hier fest und können nichts tun.«
»Ich fürchte, ja, bis wir Neferet gefunden haben.«
»Gefunden? Was soll uns das bringen?«
Aphrodite bemerkte, dass sie nicht die Einzige war, die Zoey genau beobachtete. Thanatos hob die Brauen und legte den Kopf schief. »Wir sind uns doch alle einig, dass Neferet für die Tode der vergangenen Nacht verantwortlich ist, nicht wahr, Priesterin?«
»Oh ja.«
»Also müssen wir Neferet finden und der Polizei übergeben. Bis dahin wird diese zu keinen Ergebnissen kommen. Auf einen Täter aus unseren Reihen wird nichts hindeuten, weil es schlicht und einfach niemand von uns war.«
»Warten Sie mal. Heißt das, Sie lassen zu, dass unsere Lehrer DNS -Proben abgeben?«, fragte Zoey.
»Nein. Das heißt, dass wir Neferet finden werden, damit die Polizei eine DNS -Probe von ihr bekommt.«
»Neferet ist viel zu mächtig. Sie wird sich nie fangen und erst recht nicht den Cops übergeben lassen.«
»Warum glaubst du das, Zoey? Dein Kreis hat Neferet trotz all ihrer Macht schon einmal besiegt und deine Großmutter vor ihr gerettet.«
»Das kriegen wir auch noch mal hin.« Stevie Rae klang viel optimistischer als Z.
»Eigentlich müssen wir Neferet wirklich nur finden«, sagte Aphrodite. »Sie irgendwo in der Öffentlichkeit stellen und in die Mangel nehmen. Früher oder später wird sie die Beherrschung verlieren und durchdrehen, vor allem wenn die Cops eine DNS -Probe von ihr verlangen. Okay, für uns wird’s sicher auch unerfreulich, wenn sie zum Beispiel zu einem Spinnenschwarm wird oder ein paar Menschen
Weitere Kostenlose Bücher