Entfessle mich! (German Edition)
gestanden hatte, musste ein Supermann g e wesen sein. David zu Ehren eine Party zu geben, war sicher interessant. Sie war gespannt darauf . Alessandro holte sie aus ihren Schwärmereien und bat sie in die Villa .
„Wir erwarten noch mehr Gäste, kommen Sie bitte?“
Gina huschte über den Platz und ging mit Alessandro und Sascha in die Villa. Großartig eingerichtet war sie . B ereits vor der Haustür beeindruckte Gina der toskan i sche Stil. In zwei großen, tönernen Töpfen standen links und rechts des Ei n gangs schlanke und hochgewachsene, dunkelgrüne Zypre s sen. Als Gina den Flur betrat, führte dieser Eindruck weiter. B e malte Amphoren am Boden schmückten den Eingangsb e reich.
Sascha hielt ihre Hand, als Alessandro sie in den großen Saal führte. Vom Eingangsbereich mussten sie zwei Stufen hina b steigen. Gina überblickte den großen Raum mit den hohen Wänden. Venezianischer Stuck zierte die Decke. Große, gol d farbene Leuchter hingen hinab . Sie sahen handgeschmiedet aus und waren mit Sicherheit wertvolle Antiquitäten. Die Wände waren in einem angenehmen rötlichen Ton gestrichen, der durch gewischte Unregelmäßigkeiten ein passendes Amb i ente zur römischen Davidparty zauberte. Der ganze Raum war mit weichen Teppichen im römisch-antiken Stil ausgelegt. Es waren einfache Muster und Mäander, die zum Teil an griech i sche Ursprünge denken ließ en . Hier und da standen vereinze l te Tischchen in Kniehöhe, die aus geschnitztem, dunklen Holz bestanden. Am Rand des Saales standen in Abständen eigena r tige Sitzmöbel, Couchen mit einseitig hochgeschwungenem Rand, die Gina wiederum an das Kunstfoto der „ Königin von Saba “ erinnerten. Der Saal war zum Teil mit farbigen Schleie r stoffen in warmen Rot drapiert. Sie hingen von der Decke wie Moskitonetze.
„Na, Gina? Wie ist Ihr Eindruck?“ , fragte Alessandro, der hinter sie getreten war.
„Bombastisch!“
Gina staunte. Sie fühlte sich wie vor einigen Tagen bei Kitty in der Zeit zurückversetzt. Diesmal in die alte Zeit der Römer. Einige Leute liefen bereits in den wallenden Gewändern u m her.
„Die Sitzmöbel gefallen mir. Sie haben etwas Verruchtes an sich.“
Alessandro lachte. „Das sind Klinen, die gab es schon bei den alten Griechen .“
„Gehören deine Gäste zu einer bestimmten Gruppe?“ , wol l te Gina wissen.
„Der Großteil sind Mitglieder einer Römervereinigung. Teils ihrer Wurzeln wegen, oder rein wissenschaftlich.“ Allessandro führte sie und Sascha in ein Hinterzimmer. „Hier könnt ihr eure Kostüme anziehen“, sagte er und ließ sie allein.
„Die Stimmung ist gut, das Ambiente auch. Hier werde ich großartige Fotos machen können“ , schwärmte Sascha.
Gina nahm die Kostüme aus ihrem Rucksack und der gr o ßen Tasche, die Sascha getragen hatte. Sie versuchte, den A n fang und das Ende der naturweißen Gewänder zu finden. Sie suchte nach der grünen Bordüre mit dem rankenartigen Blattmuster, die sie hatte aufnähen lassen. Sascha hatte sich währenddessen ausgezogen und stand splitternackt in Davi d pose vor ihr. Das machte er absichtlich, um sie anzumachen. Sie spielte das Spiel mit.
„Oh, hallo David“ , sprach sie ihn an und machte einen ve r führerischen Augenaufschlag.
Gleichzeitig wurde ihr schlagartig bewusst, dass diese Party nicht nur der Skulptur gewidmet war, sondern allen schönen, männlichen Körpern. Oder war es eine neue sexistische Ei n bildung ihres Hirns? Sie lächelte vor sich hin und musste a b warten, ob sie ihre Idee richtig gedeutet hatte. Sie nahm die lange Stoffbahn und wickelte sie locker um Saschas Körper. Eine Schulter ließ sie frei und über die andere Schulter legte sie den Stoff mit der schönen Bordüre.
„Läuft man hier eigentlich barfuß?“ , fragte Sascha.
„Ich glaube ja, wir werden es gleich sehen.“
Als Gina sich ebenfalls umgezogen hatte, verließen sie Hand in Hand und barfuß das Hinterzimmer. Inzwischen hatte sich der große Raum mit mehr Leben gefüllt. Es waren doppelt so viele Menschen anwesend, wie vorhin. Einige Römer trugen Tuniken, die über dem Knie endeten und trugen Tabletts mit Weintrauben durch den Saal. Auf den kleinen Holztischen standen Weinkaraffen und auf den Klinen lagen schön gekle i dete Frauen mit hübschen, hochgesteckten Frisuren und Bä n dern oder Schmucknadeln im Haar. Sie lagen seitlich und au f reizend, ihre Gewänder hingen zum Teil bis auf den Boden.
„Oh, wow! Ich muss meine Kamera holen, das sieht
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