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Entflammt

Entflammt

Titel: Entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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Das hatte der fiese Typ mehr als verdient.
    Der Fahrer packte Katys Arme und wollte sie auf den Bürgersteig ziehen, doch da murmelte Incy plötzlich etwas und ließ seine Hand aufschnappen.
    Mir blieb nur der Bruchteil einer Sekunde, um Häh? zu denken, dann taumelte der Fahrer auch schon, als wäre er von einer Axt getroffen worden. Katy sackte unter seinen Händen weg und er kippte hintenüber, die Wirbelsäule grotesk verbogen. Schwer krachte er auf den Boden, das Gesicht kreideweiß, die Augen weit aufgerissen.
    Mich überkam eine Welle der Übelkeit und Müdigkeit - vielleicht hatte ich doch mehr getrunken, als ich dachte. »Incy, was hast du gemacht?«, fragte ich verständnislos, als ich mich aufrappelte. »Hast du Magie bei ihm angewendet?« Ich lachte kurz auf - die Vorstellung war zu lächerlich. Ich lehnte mich an einen Laternenpfahl und hob mein Gesicht in den kühlen Nebel. Ein paarmal tief durchatmen, dann würde es mir besser gehen.
    Katy blinzelte weggetreten und Boz kicherte.
    Innocencio stand vom Boden auf und starrte missmutig auf seine neuen D&G-Stiefel, die vom Regen ganz fleckig waren. Stratton und Cicely stiegen auf der anderen Seite aus und kamen um das Taxi herum zu uns. Sie sahen hinunter auf den Fahrer, der wie erstarrt auf dem nassen Gehweg lag, und schüttelten den Kopf.
    »Sehr gut«, sagte Stratton zu Incy. »Sehr beeindruckend, du großer Zauberer. Und jetzt kannst du das arme Schwein wieder aufstehen lassen.«
    Wir sahen einander an und dann wieder den Taxifahrer. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal Magie auf diese Weise angewendet gesehen hatte. Klar, um einen anständigen Tisch im Restaurant zu kriegen oder die letzte U-Bahn zu erwischen ...
    »Das denke ich nicht, Strat«, sagte Innocencio mit immer noch finsterer Miene. »Ich finde, dass er kein sehr netter Mensch ist.«
    Stratton und ich tauschten einen Blick. Ich tippte Innocencio auf die Schulter. Wir waren nun schon fast ein Jahrhundert ein eingespieltes Team und kannten einander wirklich gut, aber diese eisige Wut hatte ich bei ihm noch nicht sehr oft zu sehen bekommen. »Dann lass ihn halt da liegen. In ein paar Minuten kann er wieder aufstehen, oder? Lass uns gehen - ich hab Durst. Und ich schätze, Katy kann jetzt auch wieder was vertragen.«
    Katy verzog das Gesicht.
    »Ja, lasst uns gehen«, sagte Cicely. »Heute Abend spielt eine Band und ich will tanzen.«
    »Wenn der Typ wieder zu sich kommt, sind wir längst weg.« Ich zupfte an Incys Ärmel.
    »Warte noch«, sagte Incy.
    »Lass ihn«, drängte ich. Ich kam mir ein bisschen gemein vor, den Fahrer bei dem kalten Nieselwetter einfach liegen zu lassen, aber er würde okay sein, sobald die Verwünschung nachließ.
    Zu meinem Erstaunen schüttelte Innocencio meine Hand ab. Vor meinen Augen ließ er über dem Fahrer beide Hände aufschnappen. Seine Lippen bewegten sich, aber ich konnte nicht hören, was er sagte.
    Mit einem lauten, grässlichen Knacken bäumte sich der Taxifahrer plötzlich auf. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, der ihm jedoch im Hals stecken blieb.
    Wieder überkam mich eine Welle der Übelkeit und mir wurde schwarz vor Augen. Ich blinzelte ein paarmal und griff nach Cicelys Arm. Sie kicherte, als ich so herumwankte, und dachte wahrscheinlich, dass es am Alkohol lag. Ein paar Augenblicke später konnte ich wieder scharf sehen, richtete mich auf und starrte Incy und den Taxifahrer an. »Was war das? Was hast du gemacht?«
    »Oh, Incy«, sagte Stratton und schüttelte den Kopf. »Bisschen übertrieben, findest du nicht? Aber jetzt lasst uns endlich gehen.« Er machte sich auf den Weg Richtung Dungeon und knöpfte im Gehen seinen warmen Mantel zu.
    »Incy, was hast du gemacht?«, wiederholte ich.
    Incy zuckte mit den Schultern. »Der Stinker hat es nicht anders verdient.«
    Katy, die immer noch ein bisschen grün im Gesicht war, starrte erst den Taxifahrer und dann Innocencio verständnislos an. Sie hustete, schüttelte den Kopf und lief hinter Stratton her. Ich ließ Cicely los, die sich mit einem Schulter— zucken bei Boz einhakte. Sie folgten den anderen und kurz darauf verklangen ihre Schritte in der Dunkelheit.
    »Incy«, sagte ich, geschockt, dass die anderen einfach weggegangen waren. »Incy - hast du - ihm das Kreuz gebrochen - mit Magie? Wo hast du so was gelernt? Nein - das Hast du nicht getan. Oder doch?«
    Incy sah mich an, ein halb amüsiertes Lächeln

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