Entflammt
etwas sagen konnte, bemerkte River: »Ja, ich weiß, was du meinst.«
Nell wurde rot.
»Ich war das nicht«, sagte ich gereizt. »Ist mit meinem Zimmer alles in Ordnung?«
»Ja, wir glauben schon«, entgegnete River. »Du kannst hinaufgehen und nachsehen.«
»Und wo warst du?« Nell bedachte mich mit ihrem besorgten Blick. »Du warst nicht in der Küche. Du warst nicht im Stall. Du warst auch nicht mit den anderen spazieren. Also musst du in deinem Zimmer gewesen sein. Wie bist durausgekommen? Woher sollen wir wissen, dass du das Feuer nicht gelegt hast?«
Ich stemmte die Hände in die Hüften und hätte ihr am liebsten eine geknallt, um das selbstzufriedene Grinsen aus ihrem Gesicht zu vertreiben.
»Das reicht, Nell«, sagte Asher scharf. »Nastasja, lass uns gehen und nachsehen, ob in deinem Zimmer alles in Ordnungist.«
»Aber - wieso glauben ihr alle?« Nell starrte uns entgeistert an. Die anderen Schüler hörten gebannt zu und ich hatte den Eindruck, dass sie so etwas nicht allzu oft erlebten. Ich hatte Action nach River's Edge gebracht! Natürlich auf totalschlechte Art, versteht sich.
»Nastasja war bei mir «, sagte Reyn knapp.
Nell machte große Augen. »Nein, sie war in ihrem Zimmer. Wo warst du? Du warst nicht in der Küche. Ich ... ich wolltedich was fragen und du warst nicht da.«
»Nastasja war die ganze Zeit bei mir, vom Essen bis jetzt.
Nicht in ihrem Zimmer.« In Reyns Kiefer zuckte ein Muskel - er war wütend.
Die Möglichkeit, dass sich Reyn für mich einsetzen könnte, war Nell offenbar nicht in den Sinn gekommen, was sie totalverwirrte. »Sie kann doch kurz verschwunden, das Feuer gelegt haben und zurückgekommen sein«, behauptete sie. »Wo warst du?«
»Hat sie aber nicht«, sagte Reyn.
»Nell - es kommt mir vor, als hättest du etwas gegen Nastasja«, stellte Rachel fest.
»Hab ich nicht!«, widersprach Nell hitzig. »Aber wieso vertraut ihr jeder? Warum glauben ihr alle? Seit sie hergekommenist, war alles schrecklich! Es war dunkel - und böse! Sie hat einfach alles ruiniert!«
Plötzlich standen River und Solis auf beiden Seiten neben ihr. »Es ist vorbei, Nell«, sagte Solis sanft.
»Was ist hier los?«, fragte Charles.
»Nell«, sagte River und legte Nell die Hand auf die Schulter. »Du weißt, was ich jetzt sagen werde. Wir haben darübergesprochen. Du bist zu weit gegangen und ich muss dich bitten, River's Edge zu verlassen.«
Ein Unterkiefer nach dem anderen klappte herunter - einschließlich meinem.
Nell sah verblüfft aus. »Nein! Wovon redest du? Nicht ich! Sie! Sie muss gehen! Sie ist böse und gemein! Sie hat versucht,mir wehzutun! Ich wollte es dir nicht sagen, weil ich nicht petzen wollte. Aber sie hat Verwünschungen gegen mich ausgesprochen! Sie hat versucht, mir etwas anzutun! Ihr müsst sie loswerden!«
»Nell«, sagte River und wartete, bis Nell sich auf sie konzentrierte. »Wir haben mit dir darüber gesprochen, über diedunklen Beschwörungen, die du in Nastasjas Zimmer hinterlassen und die anderen Dinge, die du getan hast. Du betreibst dunkle Magie und das dulden wir hier nicht. Wir haben dir mehrere Chancen gegeben, einen anderen Wegeinzuschlagen, aber du scheinst unfähig zu sein, deinen Hass zu überwinden. Nun, wie wir besprochen haben, kannst du zu meiner Tante ziehen«, sagte River. »Nach Kanada. Wenn du willst, wird Asher dich begleiten und dir helfen, dich dorteinzuleben. «
»Ich verstehe nicht, was hier los ist«, sagte ich.
»Was hier los ist? Du hast gewonnen!« Plötzlich verzerrte sich Nells Gesicht zu einer Fratze der Wut. »Du blödeSchlampe! Du hast von Anfang an versucht, mich loszuwerden! Reyn liebt mich! Er will mit mir zusammen sein! Aber
du hast ihn verhext, damit er dich liebt! Ich habe gesehen, wie ihr euch geküsst habt!«
Bitte, Boden, tu dich auf und lass mich in die tiefsten Tiefen fallen, bis ich den Erdkern treffe und in Flammen aufgehe. Bitte. Ist das denn zu viel verlangt?
Nell wollte sich auf mich stürzen, solange ich vor Verlegenheit bewegungsunfähig war, aber River und Solis hielten ihreArme fest. River begann, etwas zu murmeln und strich Symbole auf Nells Rücken und ihre Arme. Nell kreischte, zappelteund trat um sich. »Nein! Hör auf damit! Das ist ganz falsch! Sie ist es! Sie ist diejenige! Sie ist dunkel! Wir haben es alle gemerkt! Werft sie raus!« Ihre letzten Worte waren nur noch ein Kreischen.
Es war schrecklich und schmerzhaft anzusehen, obwohl ich
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