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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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drückte, bis sie ihre Kraft zurückgewann.
    Und danach gab es dann viel zu tun; Mandy und Concepcion richteten ein Bett in einem der unteren Räume her und bereiteten das Abendessen zu, nachdem Mandy ihr berichtet hatte, dass Angus über Hunger geklagt hatte, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    Concepcion hatte sie die ganze Zeit mit besorgten Fragen bestürmt, und Mandy hatte sie auch so ausführlich beantwortet, wie es ihr möglich war. Im Stillen arbeitete sie jedoch noch immer hart daran, jeglichen Gedanken an Kade und seine furchtbaren Beschuldigungen von sich fern zu halten; doch so sehr sie sich auch bemühte, es war alles andere als leicht.
    Irgendwann trafen auch Kade und Rafe mit Angus ein, und da zog Mandy sich dann lieber zurück. Sie schloss sich in dem Zimmer ein, von dem sie wusste, dass es Kades war, und horchte auf all die Aufregung im Erdgeschoss.
    Stunden vergingen, und im Haus wurde es allmählich still.
    Mandy lag schlaflos in dem großen Bett, bis tief in die Nacht hinein, als die Lampe auf der Kommode immer schwächer flackerte und schließlich sogar ganz erlosch. Ich hätte in einem Gästezimmer schlafen sollen, dachte sie unglücklich, oder vielleicht sogar in der Scheune. Obwohl sie vorher noch nie in Kades Zimmer gewesen war, sah sie überall Dinge, die sie erbarmungslos an ihn erinnerten. Der einzigartige Duft nach Rauch und Leder ihres ihr fremd gewordenen Ehemannes durchdrang die Laken und die Decken und vor allem auch die Kissen. Seine Kleider hingen im Schrank, sein bester Hut erwartete ihn an einem Haken an der Tür. Es gab genug Bücher im Zimmer, um eine Bibliothek zu eröffnen. Und alle gehörten zu der Art von anspruchsvollen Titeln, die gewöhnliche Menschen ins Koma fallen lassen würden. Emerson. Thomas von Aquin. Shakespeare. Jemand namens P l aton ... Er musste ein Ausländer gewesen sein.
    Du liebe Güte. Mandy war selbst eine begeisterte Leserin, aber ihre diesbezüglichen Erfahrungen beschränkten sich auf Groschenromane aus dritter Hand über Cowboys und Gouvernanten, oder Ritter und schöne Damen, die hin und wieder taktvoll hüstelten und dann am Ende des Romans ins Gras bissen, wenn man gerade erst begonnen hatte, sie zu mögen. Sie hätte alles darum gegeben, sich in diesem Augenblick in eine solche Geschichte vertiefen zu können, doch unter all den Büchern in Kades Zimmer fand sich leider nichts dergleichen.
    Und es kam noch schlimmer, als sie nämlich merkte, dass sie einen Nachttopf brauchte u n d im ganzen Zimmer keiner aufzutreiben war. Anscheinend hielt der hochnäsige Marshal McKettrick, anders als gewöhnliche Sterbliche, es nicht für nötig, sich mitten in der Nacht zu erleichtern.
    Mit einem verächtlichen kleinen Schnauben schlug Mandy die Bettdecke zurück, was wieder diesen ungemein verführerischen Duft von Kade aufsteigen ließ, der so intensiv war, dass er selbst hier im Zimmer hätte sein können. Doch dann hätte sie ihm gehörig die Meinung gegeigt, wenn er hier gewesen wäre, so viel stand schon einmal fest.
    Sie stand auf, schlüpfte in ihre Hosen und Stiefel und zog eines von Kades Hemden über ihr Unterhemd, ohne sich jedoch die Mühe zu machen, es vorne zuzuknöpfen. Einige Frauen hätten vielleicht Angst gehabt, sich mitten in der Nacht zu einem Klosetthäuschen hinauszuwagen, aber es war nicht Mandys Art, sich über solch geringfügige Unannehmlichkeiten aufzuregen. Die meiste Zeit in ihrem Leben hätte sie sogar das muffigste Klosett als puren Luxus empfunden.
    Da die Lampe ohnehin erloschen war, ließ sie sie zurück und schlich über den Gang zu der Hintertreppe, die in die Küche hinunterführte. Ein schwacher Lichtschein warnte sie, dass noch jemand in der Küche war, aber da sie annahm, es sei Jeb, Doktor Boylen oder Concepcion, war sie absolut nicht darauf vorbereitet, ausgerechnet Kade dort anzutreffen.
    Über ein aufgeschlagenes Buch gebeugt, saß er mit dem Rücken zu ihr dort am Tisch, und als er sich zu ihr umdrehte, sah sie, dass er sogar eine in Metall gefasste Brille trug. Es gab keine vernünftige Erklärung für ihre Reaktion darauf, eine Art schmerzlicher Zärtlichkeit, die an ihrem Herzen zupfte und es vibrieren ließ wie die Saiten einer Harfe. Sie atmete tief ein, denn immer, wenn sie mit Kade McKettrick in einem Zimmer war, kam es ihr so vor, als verbrauchte er allein die ganze Luft.
    Er verzog keine Miene, als er die Brille abnahm, sie beiseite legte und Mandy schweigend musterte. Verlegen zog sie das Hemd,

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