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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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verspürte ein eigenartiges Prickeln tief in seinem Innersten, als er ihr so nahe war. »Sie scheinen aber auch das eine oder andere über Sünde zu wissen, nach allem, was ich hörte«, gab sie schlagfertig zurück, während sie an ihm vorbei ins Haus schlüpfte und krachend die Moskitogittertür hinter sich zufallen ließ.
    Kade blieb einen Moment lang reglos stehen und war überrascht, als ihm bewusst wurde, dass er trotz seiner Verwirrung grinste. Und auch dieses aufreizende Prickeln tief in seinem Innersten hatte noch nicht nachgelassen.
    Schließlich, als er sich wieder ein bisschen gefasst hatte, ging er hinein, trug die Teller in die Küche und stellte sie in das Spülbecken. Als er ins Wohnzimmer zurückkam, packte Denver Jack schon seine Fiedel ein, und die Cowboys, die von der Triple M herübergekommen waren, um Reds eher fragwürdiger Kochkunst zu entgehen und sich ein wenig zu amüsieren, zogen ihre Hüte vor Emmeline, gratulierten ihr ein wenig schüchtern und verabschiedeten sich von ihr und allen anderen.
    Kade suchte Mandys Blick und lächelte, und sie funkelte ihn wütend an.
    Es war deutlich leerer im Haus, nachdem die Cowboys gegangen waren, und Concepcion sah sich nach ihrem Umschlagtuch um. Auch Jeb, der den größten Teil des Abends auf der Armlehne eines Sessels gehockt hatte und von dessen Ring nichts mehr zu sehen war, erhob sich nun, und Rafe gähnte, obwohl er noch immer diesen überlegenen Gesichtsausdruck zur Schau trug, als wäre er der erste Mann in der Geschichte, der eine Frau geschwängert hatte. Angus, der an dem breiten Durchgang zum kleinen Salon gelehnt hatte, richtete sich auf und straffte seine Schultern. Emmeline blickte mit besorgter Miene in Richtung Küche; wahrscheinlich war sie in Gedanken schon beim Abwasch. Kade hatte noch nie eine Frau gesehen, die so viel Freude an ihrer Arbeit hatte wie sie, mit Ausnahme von Concepcion vielleicht.
    Kade ergriff das Wort. »Ich glaube«, sagte er feierlich, »dass eine Gelegenheit wie diese ein Gebet erfordert.« Er hielt kurz inne und wartete darauf, dass das Dach einstürzte, aber die Balken hielten. »Schwester Mandy, würden Sie uns die Ehre geben, es zu sprechen?«
    Mandy errötete bis unter die Haarwurzeln, ihre blaugrünen Augen schienen Funken zu sprühen, und Kade spürte wieder, wie ein fast schmerzhaftes Ziehen durch seine Lenden ging.
    »Gute Idee!«, rief Angus dröhnend. Er war ungefähr so religiös wie die Pumpe draußen bei der Pferdetränke, doch er war bester Laune an diesem Abend, mit dreien seiner Söhne um sich und einem Baby unterwegs, und musste daher wohl sehr großzügiger Stimmung sein.
    Emmeline und Rafe sahen aus, als wären sie recht angetan von der Idee, und Jeb schien sie zu amüsieren wie fast alles, doch Concepcion warf einen scharfen Blick in Kades Richtung. Er nahm ihn aus den Augenwinkeln wahr und ignorierte ihn beharrlich, obwohl ihm klar war, dass er später dafür büßen würde.
    Schwester Mandys Augen sprühten wieder Feuer, und der Blick, den sie ihm zuwarf, war heiß genug, um die feinen Härchen auf seiner Haut zu versengen. Aber dann trat sie entschlossen in die Mitte des Raumes und faltete ihre Hände vor der Brust. Ihre Fingerknöchel waren weiß wie ein Schwan, stellte Kade mit einer ganz und gar respektlosen Genugtuung fest.
    Ein andächtiges Schweigen breitete sich im Zimmer aus. Concepcion und Emmeline falteten die Hände und senkten den Kopf. R afe, Angus, Jeb und Kade hielten ihren erhoben, und nicht einer von ihnen schloss die Augen.
    Schwester Mandy räusperte sich und trat nervös von einem Fuß auf den anderen, bevor sie schließlich irgendwo in der Mitte stehen blieb.
    »Guten Abend, lieber Gott«, begann sie. »Hier spricht Schwester Amanda. Wir ... wir hatten einen prima Abend heute und möchten uns dafür bei Dir bedanken. Es gab genug zu essen, und die Musik war ganz erträglich. Wir wären dir dankbar, wenn du uns alle beschützen und behüten würdest, vor allem aber Mrs. McKettrick und das Kind, das sie erwartet.« Schwester Mandy öffnete die Augen, sali, dass Kade sie beobachtete, und schloss sie wieder. An ihrer rechten Schläfe pochte eine Ader. »Vielen Dank, lieber Gott«, fügte sie wie nachträglich hinzu. »Und amen.«
    »Amen«, sprachen Emmeline und Concepcion ihr nach.
    »Amen«, echoten Jeb, Angus, Rafe und Kade wie im Chor und einen Herzschlag lang zu spät.
    »So«, meinte Mandy in einem Ton, als wäre sie froh, es hinter sich zu haben, »dann gehe ich

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