Entflammte Herzen
jetzt wohl besser das Geschirr abwaschen.« Und damit drehte sie sich auf dem Absatz um und flüchtete sich in die Küche.
Kade versuchte, ihr nachzugehen, aber Concepcion verstellte ihm den Weg und stieß ihm sicherheitshalber auch noch ihren Ellbogen in die Rippen.
Angus war bereits an der Tür, und Rafe stand neben Emmelines Sessel und hielt ihre Hand. Ihre Finger waren miteinander verflochten. Sicher würden sie noch ein bisschen weiterfeiern, wenn alle anderen gegangen waren.
»Komm, Frau«, sagte Angus zu Concepcion, die ihn vor dem Abendessen mit dem Wagen über den Bach gefahren hatte. »Es ist schon spät.«
Kade ordnete diese seltsame Bemerkung den anderen merkwürdigen Eindrücken zu, die er seit seiner Rückkehr aus Tombstone gewonnen hatte, und nahm sich vor, sie alle später zu enträtseln. In der Zwischenzeit nahm er seinen Hut und Mantel und folgte Concepcion und Angus aus dem Haus.
Er reichte Concepcion den Arm, als sie auf den Bock des Wagens stieg, doch sie bedachte ihn nur mit einem weiteren vorwurfsvollen Blick. Minuten später rumpelte der Wagen schon die steinige Uferböschung zu der Furt im Bach hinunter.
Jeb stand neben Kade, die Zügel seines Pferdes locker in der Hand, und beobachtete, wie Concepcion und Angus den Bach überquerten, die gegenüberliegende Uferböschung überwanden und dann mit triefend nassem Wagen auf die Scheune der Triple M zurollten.
»Das war ein schmutziger Trick, Schwester Mandy vor versammelter Mannschaft zu zwingen, ein Gebet zu sprechen«, bemerkte Jeb gedehnt und bewegte das Streichholz, das er zwischen den Zähnen hielt, auf die andere Seite seines Mundes hinüber. »Ich wünschte nur, ich wäre vor dir auf die Idee gekommen.«
Kapitel 8
G ig Curiy lächelte im Stillen, als er beobachtete, wie die Bewohner des Gehöfts hin und her rannten und ihren in Flammen stehenden Kuhstall zu retten versuchten. Es wäre vielleicht gar nicht so schlecht, ein bisschen Unruhe zu stiften, hatte er sich gedacht, als er seinen Plan ausgeheckt hatte. Er beabsichtigte, ein Geschäft mit der Eisenbahn zu machen, und auch mit den McKettricks, jetzt, da die alte Bande wieder zusammen war, aber er würde keine ruhige Minute haben, solange er nicht wusste, wo Cree Lathrop war.
Unter irgendeinem Grabstein hoffentlich, dachte Gig. Er hätte dieses streitsüchtige kleine Halbblut umbringen sollen, als er noch Gelegenheit dazu gehabt hatte. Denn wenn er ihn jetzt nicht aufspürte und erledigte, würde er sich nicht auf seine Aufgaben konzentrieren können, weil er andauernd auf der Hut vor diesem kleinen Mistkerl sein musste.
Curry setzte sich in seinem Sattel noch etwas bequemer hin und spuckte auf den Boden. Er konnte die Hitze des Feuers im Gesicht spüren, aber da er sich in einem kleinen Eichengehölz versteckt hielt, hatte er keine Eile weiterzureiten. Lieber blieb er noch eine Weile und genoss das Schauspiel, während er darüber nachsann, wie er weiter vorgehen sollte. Es ging um einen hohen Einsatz, und Dixies Sohn war eine wilde Karte in dem Spiel, die ihnen alles verderben konnte.
Eins würde Lathrop jedoch ganz sicher aus-seinem Versteck hervorlocken, und dieses eine, sichere Lockmittel war Mandy. Sie kamen blendend miteinander aus, die beiden, und obwohl Cree bedenkenlos einem Mann die Kehle durchschneiden würde, würde er für diese verlogene, langfingrige kleine Schlampe durch die Hölle gehen.
Schwester Mandy. Gig lachte leise und schüttelte den Kopf. Er musste sie fragen, woher sie diese Verkleidung hatte, wenn sie ihm das nächste Mal über den Weg lief.
In der Zwischenzeit wurde das Schauspiel, das sich seinen Augen bot, noch besser. Die Frau des Farmers, ein schmächtiges junges Ding in einem Kattunkleid und groben Arbeitsstiefeln, schrie dem Mann etwas zu, als die Flammen das dürre Gras er-fassten und sich rasend schnell der Hütte näherten. Der arme Kerl hatte alle Hände voll damit zu tun, zwei verängstigte Ackergäule und eine knochige alte Kuh in Sicherheit zu bringen, aber seine Frau raffte ihre Röcke und rannte direkt neben dem Feuer her. Sie hat Kampfgeist, dachte Gig. Vielleicht würde er ja noch mal vorbeikommen, falls sie hier blieben, und der Kleinen einen Besuch abstatten. Obwohl er den Ärger wirklich nicht vermisste, wurde er bisweilen richtig melancholisch, seit Dixie ihn hinausgeworfen und gedroht hatte, ihm den Sheriff auf den Hals zu hetzen, sollte er noch ein Mal in ihre Nähe kommen.
Die Dame des Hauses stürzte in die
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