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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Färse den Strick ab und jagte sie mit einem gedämpften Schrei davon; sie würde schon allein die Herde finden. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Rafe und dem Marshal , und er hatte ein wirklich ausgesprochen mulmiges Gefühl im Magen.
    »Besetzer«, brummte Rafe.
    »Sie sagen, sie hätten einen rechtmäßigen Anspruch auf das Land«, entgegnete John. »Hast du ihre Farm niedergebrannt, Rafe?«
    Rafe straffte seine breiten Schultern, und sein Rücken versteifte sich schlagartig, wie fast immer, wenn er über irgendwas entrüstet war. »Nein«, erklärte er entschieden. »Haben sie behauptet, ich hätte das getan?«
    John nahm seinen Hut ab, fuhr sich mit einer Hand durch das dünne Haar und setzte den Hut dann wieder auf. »Was sie sagten, war, dass du sie vor einer Woche oder so aufgefordert hast, von dem Land zu verschwinden. Das Zeichen der Triple M war etwa hundert Meter hinter den Ruinen ihrer Scheune in einen Baum gebrannt.« Kade musste ebenso skeptisch dreingeschaut haben wie Rafe, denn John fingerte wieder nervös an seinem Hut herum, bevor er sagte: »Ich bin auf dem Weg hierher vorbeigeritten und habe es mir angesehen. Es ist euer Brandzeichen, daran besteht nicht der geringste Zweifel.«
    Kade fluchte, worauf John ihn fragend ansah.
    »Weißt du irgendwas darüber, Kade?«
    »Du liebe Güte, nein«, erwiderte Kade mit einem irritierten Blick auf Rafe. Er hegte nicht den kleinsten Zweifel daran, dass sein Bruder die Wahrheit sagte, doch wegen des Brandzeichens und Rafes Hang zum Feuerlegen würden die Leute sich natürlich dennoch fragen, ob es nicht die McKettricks gewesen waren. Und genau diese Überlegungen konnten den Ausschlag zwischen Krieg und Frieden geben. »Es wäre ein Leichtes, ein Brandeisen zu stehlen, John. Das weißt du auch.«
    »Das weiß ich sogar mit Sicherheit«, stimmte John ihm mit einem tief empfundenen Seufzer zu, bevor er Kades geheime Sorge in Worte fasste. »Aber es geht nicht um meine Meinung.
    Es herrscht zurzeit eine ziemlich explosive Stimmung in der Gegend. Ein Vorfall wie dieser könnte alle möglichen Probleme verursachen.«
    Kade hatte genug gehört. Er pfiff nach seinem Pferd, und Raindance kam mit baumelnden Zügeln von einem nahen Grasbüschel herübergetrabt. »Das Beste«, überlegte Kade, »ist, sich zur mutmaßlichen Ursache des Übels zu begeben.«
    Rafe drehte sich stirnrunzelnd zu ihm um. »Was ... ?«
    »Wo willst du hin?«, fragte John verblüfft.
    Aber Kade hatte schon einen Fuß im Steigbügel und schwang sich in den Sattel. »Das sagte ich doch schon. Zur vermutlichen Ursache des Übels. Holt Cavanagh.«
    »Ich komme mit«, brummte Rafe und pfiff nach Chief, seinem eigenen Pferd.
    Kade blickte auf seinen Bruder hinab und rückte seinen Hut zurecht. »Danke«, lehnte er ab, »aber du würdest möglicherweise alles nur noch schlimmer machen mit deinem unbeherrschten Naturell. Bleib also lieber hier, Rafe.«
    Sein Bruder wollte schon Protest erheben, das war ihm deutlich anzusehen, doch als er aufsitzen und Kade folgen wollte, hielt John ihn rasch am Arm zurück.
    »Kade hat Recht«, mahnte er. »Es könnte sein, dass du auch so schon tief genug in der Klemme steckst, ohne dich noch mehr hineinzureiten.«
    »Hör auf ihn«, meinte Kade zu seinem Bruder, und dann wendete er Raindance, um zur Circle C hinauszureiten.

Kapitel 11
     
    D en verhassten Habit bis zu den Knien hochgezogen, den Schleier neben sich im Gras, saß Mandy unten am Bach und las, als Gig sie zum zweiten Mal in ebenso vielen Tagen überraschte. Er schlich sich hinter sie, packte ihr Haar und riss ihren Kopf brutal zurück.
    Bevor sie es verhindern konnte, schnappte sie entsetzt nach Luft.
    »Ich brauche nur zu schreien«, murmelte sie, als der Schmerz ein wenig nachließ und sie wieder Luft bekam. »Und dann hast du in null Komma nichts sämtliche Arbeiter dieser Ranch am Hals.«
    Gig lachte nur, doch offenbar schenkte er ihrer Drohung Glauben, da er jetzt wenigstens ihr Haar losließ. Mandys Kopfhaut brannte. »Sieht ganz so aus, als würdest du es in der Welt noch zu was bringen, Amanda Rose«, bemerkte er. »Hast dich anscheinend neuerdings mit den McKettricks zusammengetan?«
    Mandy ignorierte die Frage. Sie tat sich mit niemandem zusammen. Sie war nach wie vor dieselbe Außenseiterin wie immer, was einer der geringfügigeren Gründe war, warum sie Gig Curry so hasste. »Verschwinde hier«, zischte sie, »und komm ja nicht wieder.«
    Er setzte sich jedoch neben sie ins Gras, als wären

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