Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
sollten weiterziehen, bevor es Ärger gäbe. Bevor es Ärger gäbe. Genauso hat er sich ausgedrückt.«
    Becky schloss die Augen und taumelte ein wenig. Johns Entschlossenheit, sie nicht zu sehr zu verhätscheln, geriet ins Schwanken, aber am Ende schaffte er es doch.
    »Er sagte, wir wären Besetzer«, warf Sam ein. »Doch das waren wir nicht. Bis zu diesem Feuer hatten wir Papiere, die bewiesen, dass wir unser Land rechtmäßig erworben hatten. Ich habe sie ihm gezeigt. Diesem McKettrick, meine ich. Er sagte, wir seien betrogen worden, die Papiere seien gefälscht, und wir hätten absolut kein Recht auf dieses Land.«
    »Rafe McKettrick«, wiederholte Becky, als sie sich von ihrem ersten Schreck erholt hatte, »würde nie im Leben ...«
    John sah ihr in die Augen und versuchte, sie zu zwingen, sich an die Peltons zu erinnern, eine andere Familie, die sich auf McKettrickschem Land niedergelassen hatte. Der Mann hatte sich eine Kugel in den Kopf gejagt, die Frau hatte ihr Kind verloren und war eine gewisse Zeit von Concepcion betreut worden, bevor sie schließlich einen Zug zurück nach Iowa, Ohio, oder sonst wohin genommen hatte, wo es Menschen gab, die bereit waren, sie aufzunehmen. Und als sie beide fort gewesen waren, hatte Rafe ihre Hütte und ihre Scheune in Brand gesteckt und sogar den Schutt in Karren wegfahren lassen, und dies war nicht das einzige Mal gewesen, dass er etwas niedergebrannt hatte. Bei einer anderen Gelegenheit hatte er, in einem Anfall von Zorn und Kummer, eine Fackel an das erste Haus gehalten, das er für Emmeline gebaut hatte.
    »Ich werde zur Triple M hinausreiten und mit Rafe und den anderen sprechen«, entschied John, der sich innerlich ganz grau und leer fühlte und ungefähr ein Dutzend Jahre älter, als er wirklich war. »Ich werde der Sache auf den Grund gehen.«
    Becky hatte sich wieder ein wenig erholt, aber John fragte sich unwillkürlich, wann diese scheinbar unerschöpflichen inneren Reserven aufgebraucht sein würden, wie eine Mine, aus der die letzten Bröckchen Erz herausgekratzt worden waren. Es tat ihm weh zu denken, dass sie sich so vor der Zeit verbrauchte; Frauen wie sie waren dünn gesät, und er würde bestimmt nicht so bald wieder eine finden.
    Ihr Lächeln vertrieb die Schatten und konnte es an Wärme sogar mit dem Ofen aufnehmen. »Und nun«, meinte sie, »sollten wir vielleicht besser das Baby aus dem Gefängnis holen und zum Hotel hinübergehen. Für einen Mann mit zwei gesunden Händen gibt es viel zu tun im >Arizona<, Sam, und Sie, Sarah, wären doch sicher in der Lage, Betten zu beziehen, das Anmeldebuch zu führen und die Gäste im Speisesaal zu bedienen? Ich kann einfach nie genügend feste Angestellte für dieses Hotel bekommen.«
    John schnallte seinen Pistolengurt um, überprüfte den Zylinder seiner Waffe, um sicherzugehen, dass sie geladen war, und griff nach seinem Hut und Mantel. Das Wetter war sehr unbeständig; man konnte nie wissen, ob es sich so oder so entwickeln würde.
    So ungefähr war es auch mit den McKettricks.

Kapitel 10
     
    R afe und Kade versuchten gerade, eine lahme Kuh aus einem Schlammloch herauszumanövrieren, als John Lewis am frühen Nachmittag zu ihnen herübergeritten kam. Er wirkte ungewöhnlich ernst, der Marshal , und Kade vermutete, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte. Es war offensich tl ich, dass der Gesetzeshüter nicht nur zufällig vorbeikam - er kam in offizieller Funktion und hatte sich immerhin die Mühe gemacht, den weiten Ritt zur. Triple M auf sich zu nehmen.
    »John«, begrüßte Rafe ihn mit einem Nicken und zog weiter an seinem Ende des Stricks, den Kade um den Hals der Kuh befestigt hatte.
    John erwiderte das Nicken, saß ab und kam zu ihnen hinüber. »Braucht ihr Hilfe?«, fragte er und stieg, ohne eine Antwort abzuwarten, geradewegs in das Schlammloch, in dem Kade schon fast eine ganze Stunde mit dem vergeblichen Versuch verbracht hatte, die Kuh an ihrem Hinterteil hinauszuschieben.
    »Gern«, antwortete Rafe und verstärkte seine Bemühungen mit dem Seil. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du den ganzen weiten Weg zu uns hinausgekommen bist, um uns bei der Arbeit zu helfen.«
    John gab der Kuh eins auf den Hintern, worauf sie laut muhend ihre Vorderbeine aus dem Schlamm zog und sich mit ein paar unbeholfenen Sätzen auf trockenen Boden zubewegte. »Ich bin wegen der Fees gekommen«, erwiderte er und klopfte sich den Staub von den Händen, als er dann zu Rafe hinüberging—
    Kade nahm der

Weitere Kostenlose Bücher