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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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umschloss, als er sie durch mehrere Senken auf dem Pfad führte.
    „Ich hoffe, du hast eine ordentliche Mahlzeit mitgebracht“, sagte sie. „Mein Magen verlangt dringend nach Nahrung.“
    Nach der nächsten Kurve blieb sie überrascht stehen.
    Auf einer großen Decke waren Trauben und Käse, Törtchen, Teekuchen und Brot aufgebaut. Außerdem gab es verschiedene Gelees und Konfitüren. Neben der Decke stand Devonsgate, über dessen Arm eine zusammengefaltete Serviette lag, als würde er an seinem üblichen Platz neben dem Tisch im Speisezimmer stehen.
    „Devonsgate! Das ist herrlich!“, rief Fiona begeistert aus.
    „Danken Sie Seiner Lordschaft. Es war seine Idee“, wehrte der Butler bescheiden ab.
    Fiona wandte ihrem Gatten den Kopf zu. „Danke, Jack.“ Ein kaum wahrnehmbares Lächeln legte sich um Jacks Lippen. „Das ist doch gar nichts. Nun komm und iss. Seit ein paar Tagen siehst du ein wenig blass aus.“
    Er setzte sich auf der Decke dicht neben sie. „Wir haben eine unruhige Zeit hinter uns, nicht wahr? Erst war da unsere Hochzeit, die nicht ganz den üblichen Gepflogenheiten entsprach. Dann mussten wir uns aneinander gewöhnen. Die Anwesenheit deiner Brüder hat die Dinge auch nicht gerade einfacher gemacht. Hinzu kamen die Schwierigkeiten mit Lucinda und dem durchgehenden Pferd ... Und nun sind wir hier und nehmen an einer Hochzeit teil.“ Er nahm ein Messer und begann eine Birne zu schälen. „Ich mag Hochzeiten nicht.“
    „Wirklich?“ Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn aufmerksam. „Warum nicht?“
    „Geben Sie Ihrer Ladyschaft bitte ein wenig Saft“, bat Jack den Butler, während er die Birne in Spalten schnitt und auf einen Teller legte.
    Devonsgate goss Saft in ein Weinglas und reichte es Fiona. „Und Sie, Mylord? Ich nehme an, Sie möchten etwas Ale.“
    „Nein, ich nehme ebenfalls Saft.“
    Devonsgate und Fiona sahen einander überrascht an, dann richtete Fiona den Blick fragend auf Jack. „Saft?“, erkundigte sie sich.
    Er zuckte die Achseln. „Was gut genug für meinen Sohn ist, ist auch gut genug für mich.“
    Sohn? Er ging also davon aus, dass sie ... Fiona blinzelte verwirrt. Sie hatte sich während der vergangenen Tage manchmal selber schon gefragt, ob sie vielleicht bereits guter Hoffnung war, aber sie war jedes Mal nach wenigen Sekunden dem Gedanken ausgewichen, als wäre es zu gefährlich, sich mit ihm zu beschäftigen.
    Im Stillen rechnete sie die Wochen zusammen. Es war möglich. Es war tatsächlich möglich. Ihre Augen wurden feucht. Trug sie Jacks Kind unter dem Herzen?
    „Trink deinen Saft, Fiona“, forderte Jack sie sanft auf.
    Mühsam nahm sie einen Schluck, und die Flüssigkeit brannte auf ihrer Zunge.
    „Devonsgate“, wandte sich Jack an den Butler, ohne den Blick von Fiona abzuwenden. „Ich denke, wir haben alles, was wir brauchen. Sie können sich zur Kutsche zurückziehen.“
    „Vielen Dank, Mylord. Falls Sie mich brauchen - ich bin in der Nähe.“ Der Butler verbeugte sich tief, warf einen letzten kritischen Blick auf die Decke und verschwand dann in Richtung Pfad.
    Jack nippte an seinem Saft, verzog das Gesicht und bemühte sich sofort, sein Missfallen zu verbergen. Er stellte sein Glas ab, nahm einen kleinen Teller und legte ein Aprikosentörtchen und ein Stück Käse darauf. „Versuch das hier.“
    Sie nahm das Törtchen und knabberte am Rand. Durch die Öffnung ihres Umhangs blitzte ihr Morgenkleid aus weißem, mit rosafarbenen Röschen besetztem Musselin. Da sie sich so eilig angezogen hatte, hatte sie viel zu wenige Haarnadeln benutzt, und ihr Haar war in größter Gefahr, sich zu lösen und auf ihre Schultern zu fallen.
    Sie sah frisch und jung aus. Ein zartes Muster aus Sommersprossen bestäubte ihre Nase so verführerisch, dass er in Versuchung geriet, jede einzelne küssen zu wollen.
    Fiona biss in das Törtchen. „Warum magst du Hochzeiten nicht, Jack?“
    „Ich finde das ganze Drumherum, die Blumen und all das Zeug lächerlich“, gestand er ihr.
    „Das verstehe ich“, sagte sie langsam. „Und doch ...“ Sie wurde rot. „Du hältst mich vielleicht für dumm, aber ich fand die Zeremonie wunderschön. Sie lieben einander wirklich. Manchmal... wünschst du dir nicht manchmal, Jack, dass die Dinge zwischen uns anders wären? Dass unsere Hochzeit normaler gewesen wäre?“ Ihre Röte vertiefte sich. „Natürlich wären wir dann gar nicht zusammen. Aber wenn wir es wären ... vermisst du das alles?“ Sie seufzte. „Ich

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