Entfuehrung in den Highlands
ein blauer Mantel mit Hermelinbesatz befanden.
Jack ging hinter Fiona her, welche am Ende der Dienerprozession auf den Eingang zuschritt. „Nun, Mylady, sind Sie zufrieden mit unseren zahlreichen Einkäufen?“, erkundigte er sich mit heiterer Stimme.
„Ja“, erwiderte sie atemlos. „Du hättest nicht so viel kaufen müssen.“
Er zuckte gleichgültig die Achseln. „Mein Großvater hinterließ mir sein gesamtes Vermögen - ein weiterer Grund, warum mein Stiefvater mich nicht leiden kann.“ Fiona wandte den Kopf. „Du übertreibst sicher, was die Ablehnung deiner Familie dir gegenüber betrifft. “
„Nein, das tue ich nicht“, widersprach er energisch „Es spielt allerdings keine Rolle mehr für mich; denn ich habe vor langer Zeit aufgehört, eine Familie zu benötigen.“
Sie blieb stehen und schaute ihn an. „Das meinst du nicht im Ernst! Jeder braucht eine Familie.“
Als er ihr empörtes Gesicht sah, musste er grinsen. Sanft berührte er mit dem Zeigefinger ihre Nasenspitze. „Nachdem ich etwas Zeit mit deinen Brüdern verbracht habe, finde ich den Gedanken, jemand könnte eine Familie brauchen, ziemlich drollig.“
„Oh, Jack! Du kennst sie nur noch nicht richtig“, protestierte sie eifrig. „Gregor hat ein butterweiches Herz, will aber nicht, dass irgendjemand das erfährt. Und Hugh schreibt einfach wunderschöne Gedichte. Er schnitzt außerdem; unser ganzes Haus ist voll von seinen Kunstwerken. Und Alexander ist... “
„Ein Heiliger, nehme ich an.“ Jack legte die Hände auf Fionas Schultern und drehte sie so, dass sie den Garten sehen konnte. „Sieh dir das an, und nun erzähle mir, wie wundervoll deine Brüder sind. “
Vor ihnen stand ein großer Baum, dessen Blätter zerfetzt und dessen Rinde zerstört war. Der Boden unter dem Baum war bedeckt von abgerissenem Laub und den abgebrochenen Zweigen der Rosenbüsche, die rings ums Haus wuchsen.
„Der Hagel“, flüsterte Fiona.
Jack nickte und ließ seine Hände von ihren Schultern aus an ihren Armen abwärtsgleiten. „Es mag sein, dass deine Brüder ganz wunderbar zu dir sind, mir gegenüber haben sie sich weniger nett verhalten.“
Sie seufzte. „Meine Brüder sind manchmal ein wenig übereifrig, aber sie sind gute Menschen, und ...“
Jack küsste sie hart und so rasch, dass jemand, der gerade auf der Straße vorbeigekommen wäre, es nicht bemerkt hätte. Er wusste nicht, warum er das tat. Er wusste nur, dass er das unbezwingliche Verlangen gehabt hatte, es zu tun. Und als der Kuss vorbei war, als er seine Lippen von ihren löste, wusste er, dass er das Richtige getan hatte.
Während der vergangenen zwei Tage hatten sie nichts anderes getan als eingekauft, sich geliebt, geschlafen und geredet. Entgegen seinen Gewohnheiten war er an beiden Abenden nicht ausgegangen, aber das lag schließlich in der Natur der Freiheit - er konnte frei entscheiden, ob er zu Hause bleiben und in seinem eigenen Bett schlafen oder lieber ausgehen wollte. Eine weiche und leidenschaftliche Frau mit üppigen Kurven und einem rauchigen Lachen was eine sehr verlockende Alternative zu den Spielhöllen Londons.
Jack wusste, dass Fiona absichtlich das Ehebett benutzte, um ihn zu Hause zu halten, und für den Moment war er bereit, sich auf dieses Spiel einzulassen.
Mit dem Daumen folgte er der Linie ihrer Lippen und war überrascht, als in ihren Augen sofort Begehren aufblitzte. Sie brauchte es, geküsst zu werden, verdammt noch mal. Jede leidenschaftliche Faser ihres Körpers brauchte es, und er war genau der richtige Mann für eine derart lohnende Aufgabe.
Fiona beobachtete das Spiel der Gefühle auf Jacks Gesicht. Seine Umarmung hatte sie atemlos gemacht und ihr Verlangen geweckt. Ihre Wangen brannten, und ihre Lippen prickelten, als sie ihn anlächelte. „Ich dachte, du hättest heute Morgen davon genug bekommen.“
Er grinste sie verwegen an. „Kann man davon jemals genug bekommen?“
„Ich weiß nicht“, erwiderte sie wahrheitsgemäß, „aber ich freue mich darauf, es herauszufinden.“
Lachend schob er ihren Arm unter seinen. Sie schlenderten den Fußweg entlang und gingen ins Haus.
Von der Halle aus sahen sie erneut die Reihe der beladenen Diener, die inzwischen die Treppe hinaufwankten. Jack schüttelte reumütig den Kopf. „Ich fürchte, wir haben heute ganz London leer gekauft, Liebste.“
„Da hast du vermutlich recht. Bis zu unserem nächsten Ausflug müssen wir wohl eine Woche warten, sodass die Geschäfte neue Waren
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