Entführung nach Dathomir
Angebot machen: Sagen Sie Zsinj, daß wir Nachtschwestern ihm dienen werden, wenn er uns von dieser Welt entkommen läßt.«
In Melvars Augen blitzte Interesse auf. »Welche Garantie hat er, daß Sie ihm tatsächlich dienen werden?«
»Wir werden ihm unsere Töchter und Enkelinnen ausliefern – alle Mädchen, die jünger als zehn Jahre sind. Er kann sie als Geiseln halten. Wenn wir ihn enttäuschen, kann er sie töten.«
»Vor einem Moment haben Sie zugegeben, daß Sie nicht am Leben hängen«, wandte Melvar ein. »Wenn dies stimmt, wäre es dann nicht denkbar, daß Sie Ihre Kinder opfern würden, um Ihre Freiheit zu erlangen?«
Gethzerions Stimme klang belegt, als sie leise antwortete: »Keine Mutter könnte so böse sein. Sagen Sie Zsinj, er soll sich unser Angebot überlegen, so wie wir uns sein Angebot überlegen werden.«
Die Hologramme erloschen, und Han stand auf, warf einen Blick in die Runde. »Nun«, sagte Han, »was hat Zsinj eurer Meinung nach vor? Will er die Nachtschwestern bombardieren oder was?«
»Er hat gedroht, den ganzen Planeten zu vernichten«, erwiderte Leia, »nicht nur die Nachtschwestern oder ihre Stadt.« Sie holte tief Luft. »Hat er vielleicht irgend etwas Großes in der Hinterhand?«
»Wie einen anderen Todesstern?« warf Luke ein. »Das glaube ich nicht.«
»Ich verstehe das nicht«, sagte Han. »Gethzerion führt Zsinj an der Nase herum – ich ihre Geisel, mein Schiff zerstört. Offensichtlich ist sie zu allem bereit, um von diesem Planeten zu entkommen.«
»Und Zsinj scheint zu fast allem bereit zu sein, um dich in seine Hände zu bekommen«, fügte Leia hinzu.
»Ja«, nickte Han. »Am beängstigendsten ist, daß Gethzerion und Zsinj sich so ähnlich sind, daß sie sich prächtig verstehen werden, sollten sie sich einmal näher kennenlernen.«
Leia sah Han stirnrunzelnd an. »Ich begreife es einfach nicht. Sicher, Zsinj will dich haben, Han. Aber persönlich hierherzukommen? Warum riskiert er sein Leben, warum erpreßt er die Nachtschwestern? Was hat er gegen dich?«
Han kratzte sich unbehaglich am Kinn. Chewie, hoch auf seinem Rancor sitzend, brüllte ermunternd. Irgendwie wußte Luke, daß ihm Hans Erklärung nicht gefallen würde.
»Nun, weißt du, nachdem ich seinen Supersternzerstörer vernichtet hatte… na ja, ich rief ihn über Holovid an und, äh, prahlte.«
»Prahlte?« wiederholte Leia. »Was meinst du damit?«
»Ich, uh, kann mich an die genauen Worte nicht erinnern, aber ich ließ ihn wissen, daß ich für die Vernichtung seines Schiffes verantwortlich war, und sagte etwas wie ›Küß meinen Wookiee!‹«
Chewbacca brach in grollendes Gelächter aus und nickte heftig.
»Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe«, warf Isolder ein. »Sie haben zum mächtigsten Kriegsherrn der Galaxis ›Küß meinen Wookiee!‹ gesagt?«
»Schon gut, schon gut!« rief Han und setzte sich auf einen der Generatoren. »Es tut mir leid! Kein Grund, darauf herumzureiten. Ich gebe zu, daß es ein Fehler war! Es… es passierte einfach in der Hitze des Gefechts.«
Isolder klopfte Han auf den Rücken. »Ah, mein Freund, Sie sind ja noch dümmer, als ich dachte – he, vielleicht sind Sie sogar noch dümmer, als wir alle dachten –, aber ich wünschte, ich wäre dabei gewesen!« Luke war ein wenig überrascht, daß Isolder Han seinen »Freund« nannte.
»Ja«, bestätigte Leia, »ich auch. Du hättest Eintrittskarten verkaufen können.«
Han blickte Isolder in die Augen. »Wirklich? Oh, Sie hätten Zsinjs Gesicht sehen sollen – seine feisten Wangen liefen rot an, der Sabber tropfte ihm aus dem Mund und seine Nasenhaare zitterten! Es war großartig! Wußtet ihr eigentlich, daß er ein echtes Genie ist? Er kann in fast sechzig Sprachen fließend fluchen! Ich habe in meinem Leben ja schon manche Obszönitäten gehört, aber dieser Mann ist einmalig.«
»Aber sicher«, sagte Isolder lächelnd. »Ihnen ist doch klar, daß er sich dafür Ihren Kopf auf einem Tablett servieren lassen wird? Und wenn man Zsinjs Ruf bedenkt, wird er ihn vielleicht sogar essen.«
»Tja, nun«, meinte Han, »so wird das Leben erst richtig interessant.«
»Wir können uns später mit Zsinj befassen«, sagte Luke. »Jetzt sollten wir besser diese Teile zum Falken schaffen. Wir dürfen uns nicht hier im Freien erwischen lassen. Wenn Gethzerion herausfindet, daß wir lebend aus dem Schiff entkommen sind, wird sie sich an unsere Fersen heften.« Luke musterte sorgenvoll die Tonne mit der
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