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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Aber ich habe eine Pflicht zu erfüllen. Ich werde meine Jedi-Ausbildung abschließen. Und um offen zu sein, wenn ich diesen Planeten erst einmal verlassen habe, werden wir uns wahrscheinlich nie wiedersehen. Wir werden nicht viel Zeit miteinander verbringen können.«
    Luke wollte noch mehr sagen, wollte ihr sagen, daß er hoffte, eines Tages ein Mädchen wie sie kennenzulernen, aber in den tiefen Schatten unter den Bäumen regte sich Han im Schlaf, hob eine Hand in die Luft und rief laut: »Nein! Nein!« Dann zog er seine Decke über den Kopf und rollte sich auf die andere Seite.
    Luke fand es seltsam. Er hatte noch nie erlebt, daß Han im Schlaf gesprochen hatte. Dann spürte Luke es, eine Störung in der Macht, als hätte sich etwas Unsichtbares unter die Baumkronen geschlichen Er spürte seine Nähe und er fragte sich, ob vielleicht irgendein Tier in den Schatten lauerte. Er drehte sich um, und ein Druck legte sich um seinen Kopf, als hätte man ihm einen dunklen Helm aufgesetzt. Ein Frösteln durchlief ihn, und er zwang sich zur Ruhe, zur Zurückhaltung. Er erkannte, daß es sich um eine Art Prüfung handelte.
    »Was ist los? Was ist passiert?« fragte Teneniel. Luke brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Mehrere Minuten blieb er reglos stehen und wehrte sich mit der Macht gegen den Druck. Dann verschwand das Gefühl.
    Teneniel keuchte, als wäre sie plötzlich von einem Schwall kalten Wassers getroffen worden. Sie griff sich mit den Händen an den Kopf, blickte dann hinauf zum Nachthimmel und lachte. »Gethzerion, du wirst nie etwas aus mir herausbekommen!«
    Gethzerions schrille Stimme hallte in Lukes Ohren, erfüllte den Wald, kam von überall und nirgends. »Ich habe bereits erfahren, was ich wissen muß«, sagte Gethzerion. »Ich habe erfahren, daß Han Solo am Leben ist und daß er voller Hoffnung davon träumt, sein Schiff zu reparieren. Ich muß gestehen, ich bin froh, daß er seine kostbaren Generatoren gefunden hat. Glaubt mir, ich wünsche mir so sehr wie ihr, daß es ihm gelingt, dieses Schiff wieder flottzubekommen.«
    Luke griff mit der Macht hinaus und suchte nach Gethzerions Bewußtsein. Vor seinem geistigen Auge blitzte kurz das Bild imperialer Läufer auf, die durch die Dunkelheit marschierten, und dann zog sich Gethzerion zurück, schirmte sich ab.
    »Sattelt die Rancor«, befahl Luke. Er war plötzlich froh, daß er sich die Zeit genommen hatte, das Los der Tiere zu erleichtern, auch wenn es nur vorübergehend gewesen war. »Wir müssen sofort aufbrechen. Gethzerion läßt ihre Truppen die Nacht durchmarschieren, um deinen Clan im Morgengrauen anzugreifen.«

22
     
    Die Gruppe sattelte eilig die Rancor für den letzten Ritt. Beim Aufsitzen zeigte sich, daß sich im Lauf der Nacht etwas verändert hatte. Teneniel und Isolder ritten zusammen, ebenso Han und Leia. Luke ritt mit R2. Er bemerkte, daß Teneniel traurig wirkte. Offenbar hatte sie ihn nach ihrem Gespräch aufgegeben, und in gewisser Hinsicht erleichterte es ihn.
    Während die Rancor zur Clanfestung am Singenden Berg galoppierten, mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch den Dschungel preschten, war das Klappern und Klirren ihrer makaberen Kettenhemden der einzige Laut, der die Stille der Nacht zerriß. Keine Reptilien sprangen in den Baumkronen, kein krächzender Ruf warnte vor den heranstürmenden Rancor, keine Vögel flatterten aufgeschreckt von den Ästen. Es war so still, als wären die Tiere des Dschungels ausgestorben.
    Sie trieben die Rancor eine weitere Stunde an und erklommen eine Hügelkette, wo sie stehenblieben und in das schüsselförmige Tal am Fuß des fünf Kilometer entfernten Singenden Berges blickten. Der Himmel war von einem trüben Rot, Feuerschein, der von dichten Rauchwolken reflektiert wurde. Die Nachtschwestern hatten den Dschungel auf den Hängen rund um das Tal in Brand gesetzt, so daß es wie eine Terrine voller glühender Holzscheite aussah. Deutlich hörte Luke Augwynnes Ruf in seinem Kopf: »Luke, Teneniel, kommt schnell!«
    Und Luke schrie: »Wir sind auf dem Weg!« Er trieb die Rancor zu größerer Eile an, so daß ihre Klauen den Waldboden aufrissen und Erdreich in die Höhe wirbelten.
    Luke spürte, wie ihnen die Finsternis entgegenschlug. Er spürte tief in seiner Magengrube die Falschheit wie eine Krankheit. Die Luft trug den Geruch von Feuer und Ruß heran. Asche und Rauch trieben über den kupferfarbenen Himmel. Luke bedauerte, daß er gezwungen war, seine Gruppe in einem weiten

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