Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
Vom Netzwerk:
Rancorin wurde an der Schulter abgetrennt. Gelbe Knochensplitter ragten aus dem dunklen Fleisch hervor. Die Rancorin starrte im Schock die schreckliche Wunde an, griff mit der unversehrten Hand nach ihrem Netz und warf es über den letzten imperialen Läufer, dann brach sie zusammen und starb. Der Läufer kippte unter dem Gewicht des steinbeschwerten Netzes um. Tosh machte einen Satz, schlug mit einer Pranke einen flüchtenden Sturmtruppler nieder, stürzte sich dann auf den imperialen Läufer und zertrümmerte mit der Faust die Kanonen.
    Flammen und blaue Funken schlugen aus dem umgekippten Läufer, als sein Reaktor durchging, aber Tosh ließ ihre Faust wieder und wieder niedersausen und zerschmetterte die Hülle. In diesem Wrack konnte es kein Leben mehr geben, doch Tosh brüllte und zerfetzte das Metall, suchte nach dem Leichnam des Kanoniers, um ihn zu zerreißen.
    Luke schoß zwei weitere Sturmtruppler nieder und hörte die Nachtschwester singen. Sie kroch verängstigt über den Boden, wich vor Tosh und dem Gemetzel zurück. Luke zog sein Lichtschwert.
    »Du!« brüllte er. Die Nachtschwester drehte sich zu ihm um und schlug ihre Kapuze zurück. Sie war jung, kaum mehr als ein Kind, vielleicht sechzehn Jahre alt. Luke konnte sich nicht vorstellen, daß sie wirklich böse war. Er spürte ihre Angst.
    Sie begann wieder zu singen, und Luke hob seine freie Hand und drückte mit der Macht ihre Luftröhre zusammen. Der Gesang brach ab, und sie stand wie erstarrt da, mit vor Entsetzen verzerrtem Gesicht.
    »Zwing mich nicht, dich zu töten!« donnerte Luke. »Versprich mir, daß du dich für immer von Gethzerion und ihrem Clan lossagst!«
    Das Mädchen starrte ihn an, vom Feuerschein der brennenden imperialen Läufer umspielt, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen, würgend. Sie nickte betäubt, und Luke konnte ihre animalische Furcht spüren. Er ließ sie los.
    Sie sank zu Boden, blickte haßerfüllt zu ihm auf. Luke spürte, wie überrascht sie über ihre Hilflosigkeit war. Mit einer ausholenden Handbewegung warf sie einen Zauber nach ihm und schlug ihm das Lichtschwert aus der Hand.
    Luke zog seinen Blaster und schoß. Das Mädchen schrie einen Fluch, wollte den Blasterblitz mit der Handfläche abwehren, aber sie war jung und zu schwach. Der Blasterblitz bohrte sich in ihre Hand und verwandelte sie in verbranntes, geschwärztes Fleisch. Von Grauen erfüllt starrte die Hexe ihre Hand an und kreischte.
    Das Lichtschwert löste sich vom Boden und schlug nach Lukes Kopf. Luke kanalisierte die Macht, wirbelte die Klinge herum, kurz bevor sie sein Gesicht zerschneiden konnte, und angelte sie aus der Luft.
    »Bitte!« rief Luke, doch das Mädchen stimmte bereits einen weiteren Zauberspruch an. Plötzlich tauchte Tosh hinter ihr auf und zermalmte die Nachtschwester mit einem einzigen gewaltigen Schlag, der Fleisch zerplatzen und Knochen brechen ließ.
    Luke war vor Schock wie gelähmt, konnte das selbstzerstörerische Verhalten seiner Feindin nicht fassen, wollte nicht glauben, daß sich ein so junges Mädchen so vollständig der dunklen Seite ausgeliefert hatte.
    Tosh packte Luke mit einer Klaue, warf ihn sich auf den Rücken und stürmte durch den Dschungel.
    Luke konnte die geschwärzten Brandwunden im Fleisch neben dem Knochenkamm hinter ihrem Kopf erkennen. Einige waren sehr tief und bluteten. Tosh brüllte vor Schmerz, aber Luke erkannte, daß es kein körperlicher Schmerz, sondern der Schmerz über den Tod ihrer Tochter war. Die Rancorin brach durch die Bäume, erreichte den Felshang und kletterte in der Dunkelheit zu den Wolken aus feuerdurchglühtem Rauch hinauf.
    Flammen umloderten den Berg und Donner umgrollte ihn. Als sich Tosh über den Klippenkamm schwang, entdeckte Luke in einiger Entfernung Leia und die anderen in den Sätteln ihrer Rancor, die bis zur Hüfte in einem Röhrichtfeld standen. Leia wartete, bis sie sicher war, daß ihm keine Gefahr mehr drohte, dann nahm sie die Zügel ihres Rancors und trieb ihn vorwärts. Die Rancor galoppierten auf allen vieren durch die Kornfelder zum Südrand des schüsselförmigen Tales, wo die Festung in den Fels gemeißelt war. Die alte Tosh stieß ein Kriegsgeheul aus, und die Rancor vor ihr fielen in das Heulen ein. Han und Isolder nahmen ebenfalls den Schlachtruf auf.
    Als Luke die Südseite des Tales erreichte, sah er an den Flanken der Klippe fünfzig Rancor wie schattenhafte Monolithe stehen und riesige Stangen und Keulen schwingen. Eine kleine Armee von

Weitere Kostenlose Bücher