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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Rebell, ein Schurke, ein Angeber. Das wird sich nie ändern. Aber ich denke, ich muß jetzt ein paar Tage für mich allein sein. In Ordnung?«
    In die nachfolgende Stille schnitt das Summen des Kommunikators. Leia ging zur kleinen Holovideinheit in der Ecke und drückte den Empfangsknopf.
    »Ja?«
    Vor ihr in der Luft erschien ein kleines Bild von Threkin Horm. Der alte Botschafter hatte seine gewaltigen Fleischmassen auf einem Ruhebett ausgebreitet. Seine hellblauen Augen waren fast völlig hinter Speckfalten verschwunden. »Prinzessin«, sagte Threkin jovial, »wir haben für Morgen eine Sondersitzung des alderaanischen Rates angesetzt. Ich habe mir bereits die Freiheit genommen, die üblichen Teilnehmer einzuladen.«
    »Eine Sondersitzung des Rates?« wiederholte Leia. »Aber warum? Was ist passiert?«
    »Nichts ist passiert!« sagte Threkin. »Alle haben von dem hapanischen Antrag gehört. Da die Heirat der alderaanischen Prinzessin mit dem Angehörigen einer der reichsten Familien der Galaxis das Schicksal aller Flüchtlinge berühren wird, hielten wir es für das Beste, den Rat einzuberufen, um die Einzelheiten Ihrer bevorstehenden Hochzeit zu besprechen.«
    »Danke«, sagte Leia wütend. »Ich werde ganz bestimmt kommen.« Empört beendete sie die Verbindung. Han warf ihr einen wissenden Blick zu, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Raum.
     
    In einem sterilen weißen Korridor der Rebellentraum lehnte sich Han an eine Wand und dachte über seine Möglichkeiten nach. Sein Entschuldigungsversuch war kläglich gescheitert, und Leia hatte wahrscheinlich recht, was Isolder betraf. Er schien ein netter Kerl zu sein, und Hans Befürchtungen entsprangen vermutlich der Eifersucht.
    Aber Han hatte die Sehnsucht in Leias Augen gesehen, als sie von den friedlichen Welten von Hapan erzählt hatte. Und Isolder hatte recht. Selbst wenn Han Leias Jawort bekam, was konnte er ihr geben? Bestimmt nicht den Reichtum, den die Hapaner zu bieten hatten. Wenn Han Leia überzeugte, ihn zu heiraten, würden die alderaanischen Flüchtlinge am Ende nur verlieren, und Threkin Horm wich nicht von Leias Seite, erinnerte sie auf Schritt und Tritt an diese Tatsache. Für Leia stand die Loyalität zu ihren Leuten an erster Stelle.
    Han lachte freudlos. Ich denke, ich muß jetzt ein paar Tage für mich allein sein, hatte Leia gesagt. Er hatte diesen Satz früher schon gehört. Ein paar Tage später folgte dann immer: »Mach’s gut.«
    Han sah nur eine Möglichkeit, es mit Isolders Reichtum aufzunehmen. Dennoch hämmerte sein Herz bei dem Gedanken, und sein Mund wurde trocken. Er löste ein Handkomm von seinem Gürtel und wählte die Nummer eines alten Bekannten. Das Bild eines riesigen, massigen braunen Hutts füllte den Monitor. Er musterte Han mit dunklen, drogenverschleierten Augen.
    »Dalla, alter Dieb«, sagte Han mit gespielter Begeisterung. »Ich brauche deine Hilfe. Ich möchte eine Hypothek auf den Millennium Falken aufnehmen und dich bitten, für heute abend eine Sabaccrunde zu organisieren. Eine große.«
     
    Captain Astarta, die erste Leibwächterin des Prinzen, weckte Isolder in seiner Kabine. Sie war eine Frau von seltener Schönheit, mit langen, dunkelroten Haaren und Augen, die so dunkelblau waren wie der Himmel ihres Heimatplaneten Terephon. »Flarett a rellaren?« (»War das Essen gut gewürzt?«) fragte sie fast beiläufig. Isolder verfolgte vom Bett aus, wie ihre Blicke die Kabine gründlicher als sonst durchforschten, über Kommode, Bett und Schränke huschten. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, katzenhaft.
    »Das Essen war sehr gut gewürzt«, antwortete Isolder. »Die Prinzessin war überaus charmant, eine angenehme Gesellschafterin. Was ist passiert?«
    »Wir haben vor einer Stunde ein kodiertes Signal aufgefangen. Es war an alle Schiffe unserer Hotte gerichtet. Wir vermuten, daß es sich dabei um einen Attentatsbefehl handelt.«
    »Das Signal kam von Hapan?«
    »Nein, von Coruscant.«
    »Wer soll ermordet werden?«
    »Der Befehl nannte weder das Ziel, noch den Zeitpunkt oder den Ort«, erwiderte Captain Astarta. »Die vollständige Botschaft lautet: ›Die Verführerin scheint zu interessiert zu sein. Handeln Sie.‹ Ich weiß, es klingt rätselhaft, aber zumindest für mich ist die Bedeutung klar.«
    »Haben Sie den Sicherheitsdienst der Neuen Republik darüber informiert, daß Leia in Gefahr schwebt?«
    Astarta zögerte. »Ich bin nicht überzeugt, daß Prinzessin Leia das Ziel ist.«
    Isolder schwieg.

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