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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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wir werden ein paar Waffen brauchen. Hol die schwere Artillerie und die Überlebenstornister raus. Auf der anderen Seite der Berge, nur ein paar Tagesmärsche entfernt, liegt eine Stadt, und wo eine Stadt ist, gibt es auch Transportmittel. Wir stehlen einfach das schnellste Schiff, das wir finden können, und machen uns davon.«
    Chewbacca gab mit einem Winseln zu verstehen, daß ihm der Gedanke, den Falken zurückzulassen, nicht gefiel.
    »Mir auch nicht«, versicherte Han. »Aber vielleicht können wir eines Tages zurückkommen und ihn holen.« Er schluckte hart, konnte plötzlich nicht mehr weitersprechen. Zwei oder drei Jahre hier draußen in den Bergen, in Schnee und Regen, und die elektrischen Leitungen würden so rostig und verrottet sein, daß der Falke praktisch wertlos war. Und die Chancen waren groß, daß es noch zehn Jahre dauern würde, bis es der Neuen Republik gelang, so tief in Zsinjs Territorium vorzustoßen.
    Leia starrte ihn ungläubig an.
    »Du hast immer gesagt, daß der Falke mein Lieblingsspielzeug ist«, sagte Han. »Vielleicht ist es an der Zeit, es aufzugeben.«
    Er trat zu einem Wandschrank und holte einen zusätzlichen Helm und einen Tarnanzug für 3PO heraus – mit seiner goldenen Haut würde der Droide sonst zu sehr auffallen. Er suchte nach 3PO und fand ihn am Fuß der Ausstiegsrampe stehen und mit leuchtenden Goldaugen in den düsteren Wald spähen.
    »Ich habe etwas für dich«, sagte Han zu 3PO. Er zeigte ihm den Tarnanzug. »Ich hoffe, er wird nicht deine Sensoren stören oder deine Bewegungsfreiheit behindern.«
    »Kleidung?« fragte der Droide. »Ich weiß nicht. Ich habe noch nie Kleidung getragen, Sir.«
    »Nun, es gibt für alles ein erstes Mal«, erklärte Han und half 3PO beim Anziehen. Es war ein eigenartiges Gefühl. Han wußte, daß es reiche Menschen gab, die sich von Droiden anziehen ließen, aber daß ein Mensch einen Droiden anzog, hatte er noch nie gehört.
    »Ich denke, es wäre das Beste, mich hier zurückzulassen, Sir«, schlug 3PO vor. »Meine Metallhaut könnte Raubtiere anlocken.«
    »Oh, mach dir darum keine Sorgen«, sagte Han. »Wir haben Blaster. Es gibt hier draußen nichts, mit dem wir nicht fertigwerden.«
    »Ich fürchte, ich bin für dieses Terrain nicht konstruiert«, wandte 3PO ein. »Es ist zu feucht und zu zerklüftet. In zehn Tagen werden meine Gelenke wie ein Roonat quietschen, falls sie nicht völlig einrosten.«
    »Ich nehme etwas Öl mit.«
    »Wenn Zsinjs Männer nach uns suchen«, sagte 3PO, »werden sie meine Elektronik orten. Ich verfüge über keine elektronischen Störsysteme, um ihre Scanner zu täuschen.«
    Han biß sich auf die Lippe. 3PO hatte recht. Allein seine Gegenwart konnte ihr aller Tod bedeuten, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnten. »Hör zu«, sagte Han. »Wir beide kennen uns schon verdammt lange. Ich habe noch nie einen Freund im Stich gelassen.«
    »Einen Freund, Sir?« wiederholte 3PO. Han überlegte. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde der Droide bei diesem Abenteuer umkommen, und obwohl sie nie Freunde gewesen waren, haßte er 3PO auch nicht – zumindest nicht so sehr. Draußen in der Dunkelheit heulte irgendein Tier. Es klang friedlich, ganz und gar nicht bedrohlich, aber er wußte, daß es sich dabei durchaus um den Ruf eines Raubtiers handeln konnte, das damit ausdrücken wollte: »Ich rieche was zu fressen.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Han, als der Droide fertig angezogen war, und setzte ihm den Helm auf. 3PO drehte sich zu ihm um und sah in dem viel zu weiten Anzug irgendwie verloren aus. »Du bist ein Protokolldroide, und wenn du wirklich helfen willst, dann hilf mir, daß Leia sich wieder in mich verliebt.«
    »Ah«, sagte 3PO, von der Idee offenbar begeistert. »Verlassen Sie sich ganz auf mich, Sir. Ich bin sicher, daß mir etwas einfallen wird.«
    »Gut, gut«, sagte Han. Als er die Rampe hinaufging, kam ihm Leia mit Tornister und Gewehr entgegen und drängte sich an ihm vorbei.
    Er bog um die Ecke, blieb stehen und hörte, wie 3PO zu Leia sagte: »Haben Sie bemerkt, wie umwerfend König Solo heute abend aussieht? Er ist unglaublich stattlich, finden Sie nicht auch?«
    »Oh, halt bloß die Klappe«, fauchte Leia.
    Han kicherte und griff nach seinem Tornister, einem schweren Blastergewehr, einem aufblasbaren Zelt, einer Infrarotbrille und einigen Handgranaten, die er im Fall des Falles einem angreifenden Riesenraubtier in den Rachen werfen konnte. Dann ging er wieder nach draußen, und sie

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