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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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schrägen Untergrund nur mühsam vorwärts. Er pfiff leise vor sich hin und studierte die Schäden.
    »Wer auch immer auf diesem Schiff war, sie scheinen es sofort nach der Landung verlassen zu haben und nie zurückgekehrt zu sein«, meinte Luke zu R2.
    Der Droide erinnerte Luke klickend und piepend an Yodas Botschaft: »Wir wurden von den Hexen von Dathomir zurückgeschlagen.« Luke konnte die Störungen in der Macht spüren, dunkle Zyklone, die alles Licht verschluckten.
    »Ja«, sagte Luke. »Was auch immer Yoda auf diesem Planeten begegnet ist, es ist noch immer hier.«
    R2 stöhnte.
    Luke blieb stehen und spähte in eine Blase. In ihrer Mitte standen Werkbänke, auf denen rostige mechanische Teile lagen – korrodierte Energiezellen, Fokuskristalle, Lichtschwertgriffe – Werkzeuge für Waffen, mit denen nur ein Jedi umgehen konnte.
    Lukes Herz hämmerte. Eine Jedi-Akademie, erkannte er, und plötzlich ergab alles einen Sinn. Ich habe vierzig Planeten abgesucht, ohne eine Akademie zu finden, weil die Jedi-Akademie zwischen den Sternen lag. Natürlich hatten sie eine Akademie im Weltraum gebraucht. Da nur wenige Wesen stark genug waren, um die Macht zu beherrschen, hatten sie die Galaxis nach Rekruten durchkämmen müssen. In jedem Sternenhaufen hatten sie wahrscheinlich nur einen oder zwei brauchbare Kandidaten gefunden. Luke erkannte, daß die Macht ihn zu diesem Ort geführt hatte.
    Er zog sein Lichtschwert, zündete es und begann sich fieberhaft einen Weg durch das Stahlglas zu schneiden. Dieses alte, verrostete Wrack konnte unmöglich etwas von Wert enthalten, aber er mußte sich überzeugen. Blaue Tropfen aus geschmolzenem Stahlglas perlten auf das Deck der Chuunthor, und R2 rollte ein Stück zurück.
    Luke war so damit beschäftigt, sich einen Weg in das Raumschiff zu bahnen, daß er ihre Präsenz fast gar nicht bemerkte, aber plötzlich spürte er hinter sich eine Macht, und sie kam rasch näher. Er wirbelte herum und sah eine Frau – sie hatte lange, rotbraune Haare und kräftige nackte Beine und trug braune Fellkleidung. Sofort griff sie ihn an, trat mit einem Lederstiefel nach ihm, aber Luke ahnte ihre Absicht, wich aus und schwang sein Lichtschwert.
    Er spürte ein Kräuseln in der Macht, Vorbote einer Attacke, aber ehe er reagieren konnte, schwang das Mädchen eine Keule und traf seine künstliche Hand hart genug, daß Schaltkreise durchbrannten und das Lichtschwert davongeschleudert wurde. Sie trat ihm in den Bauch. Luke stürzte, rollte sich ab und rief mit der Macht das Lichtschwert zurück in seine linke Hand.
    Das Mädchen erstarrte und riß vor Verblüffung den Mund auf, als sie sah, was er getan hatte. Luke konnte ihre Macht spüren – stärker und wilder als bei jeder anderen Frau, der er bisher begegnet war. Ihre braunen Augen waren orangen gefleckt, und sie kauerte sich auf die Hülle der Chuunthor, keuchte, überlegte. Sie konnte höchstens achtzehn oder zwanzig sein.
    »Ich will dir nicht weh tun«, sagte Luke.
    Das Mädchen schloß halb die Augen, flüsterte einige Worte, und Luke spürte den tastenden Finger ihrer Macht in seinem Bewußtsein. »Wie kannst du die Magie beherrschen, wo du doch nur ein Mann bist?« fragte das Mädchen.
    »Die Macht ist in uns allen«, sagte Luke, »aber nur jene, die ausgebildet sind, können zu ihrem Meister werden.«
    Das Mädchen musterte ihn skeptisch. »Du behauptest, ein Meister der Magie zu sein?«
    »Ja«, bestätigte Luke.
    »Dann bist du ein Hexer, ein Jai von den Sternen?«
    Luke nickte.
    »Ich habe von den Jai gehört«, sagte das Mädchen. »Großmutter Rell sagt, daß sie unbesiegbare Krieger sind, weil sie den Tod bekämpfen. Und da sie für das Leben kämpfen, schützt die Natur sie, und sie können nicht sterben. Bist du ein unbesiegbarer Krieger?« Die Macht des Mädchens kräuselte sich, als wollte sie im nächsten Moment angreifen, aber Luke registrierte einen Unterschied – das Kräuseln war fast wie eine Decke, die sich über ihn legte, ihn umhüllte, und als Luke sich vorzustellen versuchte, was dies zu bedeuten hatte, sah er plötzlich ein Bild vor seinem geistigen Auge.
    Er sah das Mädchen auf Jagd in der Wüste, fieberhaft nach etwas suchen, das von anderen bewacht und beschützt wurde. Er sah eine Hütte aus Zweigen unter einem Überhang aus rotem Fels, ein abendliches Lagerfeuer, im Wind tanzend, und halbnackte Kinder, die neben dem Feuer spielten. Und das Mädchen pirschte sich weiter an die Hütte heran, in dem sich ihre

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