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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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bergen.
    »Wir müssen zum Schiff«, sagte Luke mit vor Erregung heiserer Stimme.
    »Warum?« fragte Isolder. »Es ist nur ein altes Wrack.«
    Luke spähte durch den Nebel und suchte nach einem Weg zu dem Schiff. Sie machten kehrt und irrten eine Zeitlang durch den Morast, bis sie einen Kilometer weiter auf zwei uralte Holzflöße stießen, deren Stämme mit verrotteten Fellstreifen zusammengebunden waren. Sie sahen wie Kinderspielzeug aus. An der Sandbank, an der die Flöße vertäut waren, entdeckten sie frische Fußspuren.
    »Jemand war vor kurzem hier«, stellte Isolder fest.
    »Ja«, nickte Luke, »nun, wer würde sich schon die Chance entgehen lassen, ein richtig hübsches Wrack zu durchsuchen?«
    »Ich«, sagte Isolder. »Sie wollen doch nicht wirklich dorthin, oder? Ich meine, wir sind hier, um Leia zu retten.«
    R2 pfiff zustimmend und erinnerte Luke mit einer Serie von Klicklauten und Pieptönen daran, daß jedesmal, wenn sich der Droide Wasser näherte, ein Ungeheuer auf ihn lauerte.
    Isolder blickte zu den Bergen hinüber, und Luke konnte erkennen, daß der Prinz gegen jede weitere Verzögerung war. Aber die Macht hatte Luke zu diesem Ort geführt, so wie sie ihn auch im Kampf führte. Er wußte nur zu gut, daß er seinen Gefühlen vertrauen mußte. Jetzt befahlen ihm seine Gefühle, das Wrack zu untersuchen. »Es dauert nur ein paar Minuten«, sagte Luke und sprang auf eins der Flöße. »Wer kommt mit?«
    »Ich warte hier«, erklärte Isolder und handelte sich damit einen vorwurfsvollen Blick R2s ein. Der Droide bebte vor Angst, aber er bedachte Isolder mit einem abschätzig klingenden Geräusch und rollte auf das Floß.
    Luke stakte das Floß zum Wrack. Große braune Fische sonnten sich träge im stillen Wasser. Die Morgensonne brannte allmählich den Nebel fort, und als Luke näher kam, konnte er immer mehr von dem Schiff erkennen – Kolonien von Wohnkuppeln, den Maschinenraum. Die Hülle um die Hyperantriebsmaschinen war durchgerostet. Das Schiff war ungefähr zwei Kilometer lang, einen Kilometer breit und acht Decks hoch. Der geringe Abstand der Fenster zu den Wohnquartieren verriet, daß die Chuunthor dicht bewohnt gewesen war, fast eine fliegende Stadt, vielleicht eine Art Vergnügungsschiff. Es handelte sich eindeutig um einen Passagierraumer. Der Großteil des Schiffes war in der Teergrube versunken, nur die oberen Decks lagen frei, und sie waren völlig verrostet.
    Trotzdem, dies war kein normales Wrack – es gab keine Spuren von Strahlentreffern, keine klaffenden Löcher, die auf Explosionen hindeuteten, keinen Hinweis auf eine Bruchlandung. Möglicherweise hatte das Schiff technische Probleme gehabt und versucht, in den Teergruben zu landen.
    Als Luke näher kam, sah er, daß das Schiff sorgfältig versiegelt worden war. Die Schleusentore waren nicht nur geschlossen, sondern zugeschweißt, und viele der Stahlglasblasen an den Kuppeln wiesen tiefe Kratzspuren auf, als hätte irgend etwas versucht, sich von draußen einen Weg durch das transparente Material zu bahnen.
    Das Schiff stand schräg, und so stakte Luke das Floß zum Bug, der am tiefsten in den Schlamm gesunken war, und kletterte auf das Wrack. Es hatte tatsächlich jemand versucht, in das Schiff einzudringen. Luke entdeckte viele weitere Kratzspuren an den Kuppeln, verbogene Eisenstangen, mit denen versucht worden war, die zugeschweißten Türen aufzubrechen, sowie die Bruchstücke von riesigen Keulen und geborstenen Felsbrocken. Hier und dort waren fremde Schriftzeichen auf die Hülle gemalt, und Pfeile kennzeichneten die schwächeren Schweißnähte. Jemand hatte jahrelang versucht, in das Schiff einzudringen, und es sorgfältig untersucht, aber ihre Werkzeuge waren zu schwach gewesen.
    Kinder, dachte Luke, aber kein Kind hätte eine dieser riesigen Keulen schwingen können.
    Einige Kuppeln waren mit Zugangssockeln ausgerüstet, in die sich R2 hätte einstöpseln können, um die Schotts zu öffnen, aber die Sockel waren zu verrostet. Doch das ganze Schiff erweckte ohnehin den Eindruck, als wäre auch das Innere völlig verfallen. Das Stahlglas war von Sandstürmen stumpf geschmirgelt, fast mattiert. Viele der Kuppeln schienen Sportstätten zu enthalten – große Bälle übersäten die Böden, als hätten bei der Landung der Chuunthor irgendwelche Spiele stattgefunden. Andere Kuppeln hatten als Restaurants oder Nachtclubs gedient. Staubige Gläser und Teller standen auf rostigen Tischen. R2 rollte hinter Luke her und kam auf dem

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