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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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bin nicht dein Besitz, und ich werde nicht zulassen, daß du einen von uns tötest, dich eingeschlossen.«
    Das Lichtschwert des Hexers löste sich von ihrem Gürtel, zündete aus eigener Kraft, flog durch die Luft, zerschnitt seine Fesseln und kehrte in seine Hand zurück.
    »Ich mußte dich zumindest fragen«, sagte Teneniel und wandte den Blick ab. Sie hatte sich den ganzen Tag gefragt, ob es überhaupt möglich war, einen Hexer als Sklaven zu halten. Die Leichtigkeit, mit der er sich soeben befreit hatte, beantwortete diese Frage, und die Tatsache, daß er zaubern konnte, ohne die Sprüche laut aufsagen oder mit Gesten unterstreichen zu müssen, beunruhigte sie. Einige der Schwestern waren ebenfalls dazu in der Lage, allerdings nur, wenn es sich um einfache Zaubersprüche handelte, doch dieser Hexer meisterte auch die schwierigsten Zauber auf diese Weise. Sie wollte nicht, daß er die Furcht in ihrem Gesicht sah – oder die Hoffnung. »Sage mir, Außenwelter, haben die Männer auf deinem Planeten Namen?«
    »Ich bin Luke Skywalker, ein Jedi-Ritter. Das sind meine Freunde, Isolder und R2.«
    Teneniel lachte. »Ein Ritter? Du hast nicht viel von einem Krieger, Luke Skywalker.« Er zerschnitt mit seinem Lichtschwert die Fesseln des hübschen Gefangenen. Teneniel erklärte Isolder und R2: »Luke Skywalker und ich werden die Nachtschwestern von hier weglocken. Wie Luke Skywalker gesagt hat, sind sie an euch wahrscheinlich nicht interessiert. Wenn ihr Schutz braucht, müßt ihr euch zu diesem Berg begeben – dem da, der wie eine Wand aufragt.« Sie wies auf einen vierzig Kilometer entfernten Gipfel. »Dort werdet ihr meine Clanschwestern finden.« Sie verriet ihnen nicht, daß sie sie wieder zu Sklaven machen würde, wenn sie den Marsch überlebten. Sie war an Isolder als Paarungspartner nicht interessiert, nicht, solange Luke Skywalker bei ihr war, aber sie war überzeugt, ihn für ein kleines Vermögen verkaufen zu können.
    Sie warf Isolder seinen Blaster zu und hoffte, daß er es mit der Waffe lebend zu ihrem Clan schaffen würde. Er hatte bereits seinen Tornister mit den Rationen und dem Zelt geschultert.
    »Komm, Luke Skywalker«, sagte Teneniel.
    »Nenn mich einfach Luke.«
    Sie nickte und lief in den Wald hinein. Ihr Weg führte sie nach Osten über eine sonnige Lichtung, auf der in dichten Kolonien grüne Tauteller wuchsen. Ihr Erkennungszauber war noch immer wirksam; sie konnte vor sich, weniger als einen halben Kilometer entfernt, die Nachtschwester spüren. Teneniel versuchte, sich einen Plan zurechtzulegen, die wirksamsten Kampfsprüche auszuwählen, aber das Laufen strengte sie zu sehr an, um gleichzeitig auch noch konzentriert nachdenken zu können. Sie fühlte sich verwirrt, war nicht einmal sicher, in welche Richtung sie rannte, und sie fragte sich, ob sie vielleicht selbst unter dem Einfluß eines Zauberspruchs stand – aber der Gedanke entglitt ihr, ehe sie ihn festhalten konnte. Teneniels großes Talent war die Sturmbeschwörung, und hier zwischen den Bäumen sollte ein solcher Sturm in der Lage sein, ihre Anwesenheit zu verbergen. Sie hoffte, die Nachtschwester unvorbereitet zu treffen und im Sturm unentdeckt an ihr vorbeizuschlüpfen. Es war ein mutiger Plan, ein brillanter Plan, fand Teneniel, direkt auf die Nachtschwester zuzulaufen. Sobald der Plan feststand, empfand Teneniel große Erleichterung, denn sie wußte, daß sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Luke lief ohne ein Zeichen von Erschöpfung. Zunächst hatte sie geglaubt, daß er über eine hervorragende Kondition verfügte, aber nach ein paar Minuten stellte sie fest, daß er nicht wie ein normaler Mensch schwitzte. Es mußte mit einem Zauber zu tun haben – einem Zauber, von dem sie noch nie gehört hatte, und ihr drängte sich die beunruhigende Erkenntnis auf, daß er vielleicht mächtiger war als sie ahnte. Sicher, sie hatte ihn mühelos überwältigt, und er war den ganzen Tag an ihrer Seite getrottet und hatte demonstrativ an seinen Fesseln gezerrt. Aber er hätte sich jederzeit befreien können, und sie konnte spüren, daß er sich nicht vor ihr fürchtete. Und er kannte geheime Zaubersprüche, von denen keine ihrer Schwestern je gehört hatte.
    »Benutzt du immer Worte, wenn du zauberst?« fragte Luke fast beiläufig, während sie rannten.
    »Oder Gesten. Nur wenige lernen stumm zu zaubern – so wie du«, keuchte Teneniel. Luke beobachtete sie, als sie sich schwitzend den Berg hinaufkämpfte. Sie wußte, daß sie

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