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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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im Moment nicht besonders gut aussah. Wenn sie zum Clan zurückkehrten, konnte sie frische Kleidung anziehen.
    Die Nachtschwester konnte nicht mehr weit sein, und als sie sich dem Kamm einer kleinen bewaldeten Anhöhe näherten, begann Teneniel mit halb geschlossenen Augen zu singen und ihren Zauber zu weben. Sie blieb mit Luke stehen, und der Wind über ihren Köpfen wurde unter dem Einfluß ihrer Macht stärker. Sie spähte in ein kleines Tal voller junger Schneeborkenbäume. Durch das dichte Unterholz sah sie die Nachtschwester, ganz in Purpur gekleidet, und zwanzig von Zsinjs Männern, die die tarnfarbenen Kampfpanzer der imperialen Sturmtruppen trugen.
    Ein Soldat schrie: »Dort oben!« und riß sein Blastergewehr hoch. Teneniel warf ihren Zauber. Augenblicklich erhob sich der magische Wind – raste mit solcher Gewalt über den Boden, daß verrottendes Laub und trockene Zweige von dem Mahlstrom mitgerissen wurden und ihre Feinde blendeten. Die Bäume schwankten und knarrten im Wind.
    Luke wäre stehengeblieben, um das Schauspiel zu verfolgen, aber Teneniel ergriff seine Hand und lief mit ihm durch den Sturm, der soviel Laub mit sich trug, daß man kaum einen Meter weit sehen konnte. Der Wind ließ ein wenig nach, und Teneniel strengte sich noch mehr an, entzog dem Land Energie. Der Sturm wurde schwarz, als Teneniel mit ihren magischen Kräften das Erdreich hochwirbelte, und überall um sie herum riß der Mahlstrom die zarten grünen Blätter von den Schneebäumen.
    Der wilde Sturm verdunkelte die Sonne, und Teneniel schlich im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch und suchte einen Weg, der sie unentdeckt an der Nachtschwester vorbeiführte. Teneniel konnte sie noch immer spüren, zwanzig Meter weiter rechts, und kaum war Teneniel überzeugt, an ihr vorbei zu sein, zuckte ein blauer Blitz durch den Dunst, traf sie an der Brust, hob sie in die Luft und löschte für einen Moment ihre Gedanken aus.
    Im nächsten Moment stand die Nachtschwester vor ihr und ließ Flammen von ihren Fingerspitzen züngeln. Teneniel erkannte die Vettel: Ocheron, eine Frau, die in ihrem Clan mächtig gewesen war, eine Frau, die über die Gabe der Täuschung verfügte. Zu spät erkannte Teneniel, daß Ocheron sie in eine Falle gelockt hatte.
    Ocheron lachte. Blaue Blitze zuckten von ihren Fingerspitzen und raubten Teneniel den Atem. Sie schrie um Hilfe. Die Flammen gruben sich wie feurige Klauen in ihren Leib. Die Welt drehte sich, und weitere blaue Blitze umspielten sie. Einer berührte ihre Brust, und ihre Brust wurde so kalt, als hätte man sie ihr abgeschlagen. Blitzzungen leckten über ihren linken Arm, und der Arm schien augenblicklich abzusterben und zu verdorren wie eine abgeschnittene Olaranke. Ein Lichtblitz sengte in ihr Ohr, und alle Laute verstummten; ein weiterer Blitz traf ihr Auge, und die halbe Welt wurde schwarz.
    Die Blitze saugten das Leben aus jedem Glied, das sie berührten – schnitten wie mit einer riesigen Klinge Scheibe auf Scheibe von ihr ab. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, konnte nicht fliehen. Sie fühlte sich so hilflos, daß sie nicht einmal schreien konnte, als sie zusammenbrach.
    Die Zeit schien sich zu verlangsamen, als sie fiel. Ocheron kicherte, und noch mehr von dem tödlichen Feuer leckte von ihren Fingern. Teneniels Zauber versagte; der Wind flaute ab. Noch immer hingen Staub und Dreck wie ein dunkler Nebel in der Luft, aber die Zweige prasselten bereits zu Boden.
    Dann war da ein blauer Blitz, gefolgt von Ozongeruch, als Luke auftauchte, sein Lichtschwert zog, es zündete und angriff. Ocherons Augen weiteten sich vor Überraschung. Sie versuchte, ihre Zauberkräfte auf ihn zu richten – zu spät. Das Lichtschwert trennte ihr den Kopf vom Rumpf. Purpurne Flammen schössen fontänengleich aus ihrem Hals, und Luke bedeckte sein Gesicht, um sich vor der Berührung der dunklen Macht zu schützen, die er entfesselt hatte.
    Vier Sturmtruppler stürmten durch den schwarzen Nebel und feuerten mit ihren Blastern. Luke wehrte die Strahlen mit seinem Lichtschwert ab, ging zum Gegenangriff über und tötete die Männer in Sekundenschnelle.
    Teneniels Stimme kehrte zurück, und sie begann wieder krächzend zu singen. Luke ergriff ihren Arm und zerrte sie mit sich, als der Sturm erneut losheulte. Sie stolperte blind weiter, verzweifelt ihren Zauberspruch murmelnd, bis sie den Kamm eines anderen Hügels erreichten und den wirbelnden Mahlstrom hinter sich ließen.
    Teneniel verstummte, und Luke trug sie

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