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Entfuhrt

Entfuhrt

Titel: Entfuhrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Koppel Hans
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Sie blutete. Er betrachtete seine Hand und das hervorquellende Blut.
    »Das hat wehgetan«, sagte er und leckte sich das Blut von der Hand.
    »Ich stoße wieder zu«, schrie Ylva. »Ich tue das. Geben Sie mir den Schlüssel. Sofort!«
    Der Mann nahm die Hand vom Mund. Sein bislang amüsierter Gesichtsausdruck war plötzlich verärgert.
    »Okay. Jetzt reicht’s.«
    Er streckte die Hand aus, um Ylva das Stuhlbein wegzunehmen. Sie stieß es erneut in seine Richtung. Er packte ihren Arm und hielt ihn fest. Mit der anderen Hand entriss er Ylva das Stuhlbein, warf es beiseite und schleuderte sie aufs Bett.
    »Ich muss dich, verdammt noch mal, erziehen.«
    Er setzte sich auf ihre Oberschenkel, zog ihre Jeans herunter und drosch mit der Handfläche auf ihren Hintern ein. Er schlug, bis die Haut rot war, dann riss er ihr die Hose ganz herunter und vergrub seine Hand in ihrem Schoß.
    Sie hörte ihn seine eigenen Jeans aufknöpfen.

    Mike steckte die Legosteine an der Kante der Grundplatte aufeinander. Sanna betrachtete sein Werk kritisch.
    »Brauchst du keine Fenster?«
    »Ich finde keine.«
    »Du kannst doch einfach eine Öffnung haben. Wenn man ein Fenster hat, wird einem nie langweilig.«

    Mike betrachtete seine altkluge Tochter. Sie bemerkte es.
    »Die Lehrerin sagt das«, erklärte sie. »Das ist ein Sprichwort.«
    Das passt zu dieser fürchterlichen Klatschtante, dachte Mike. Sie fragte die Kinder ganz schamlos aus, was für einer Arbeit die Eltern nachgingen, was für ein Auto sie fuhren oder so etwas.
    »Du hast recht«, meinte er und nahm ein paar Steine weg. »Wenn man ein Fenster hat, wird es einem nie langweilig.«
    »Und eine Tür«, sagte Sanna. »Sonst kommt man nicht rein.«
    »Oder raus«, meinte Mike.
    »Dazu muss man doch erst mal reingekommen sein, oder?«
    »Damit hast du auch wieder recht.«
    Mike schaute auf die Uhr. Viertel vor sechs.
    »Kommt Mama nicht bald? Ich habe Hunger.«
    »Sie kommt jeden Moment.«
    Sanna seufzte genervt.
    »Wir können eine Pizza holen«, sagte Mike und bekam prompt ein schlechtes Gewissen.
    Hamburger und Pizza an ein und demselben Tag, das war wirklich keine gesunde Ernährung. Das sollte ihm aber jetzt egal sein. Schließlich war das kein Tag wie jeder andere.
    Er stand auf. Seine Muskeln waren ganz steif. Er wusste nicht, ob das an seiner Angespanntheit lag oder weil er
anderthalb Stunden mit Legosteinen auf dem Fußboden gesessen hatte.
    Er ging in die Küche. Die Speisekarte der Pizzeria war mit einem Magneten am Kühlschrank befestigt. Der letzte Ausweg an tristen Tagen, an denen einem jede Lust und Fantasie abgingen.
    »Mit Schinken?«
    »Wie immer.«
    Mike rief an und bestellte.
    »Wenn wir gleich fahren, können wir vorher noch Süßigkeiten kaufen.«
    Sanna war schneller auf den Beinen als ein Blitz.
    »Können wir auch noch eine DVD ausleihen?«
    »Wenn es nicht zu lange dauert. Wäre schade, wenn die Pizza kalt wird.«
    Mike sagte das als vorbeugende Maßnahme, da Sanna sich für gewöhnlich die Filme mit einer Sorgfalt aussuchte, als hinge der Weltfrieden von ihrer Entscheidung ab. Obwohl es in neun von zehn Fällen Filme waren, die sie schon einmal gesehen hatte. Die Macht der Gewohnheit.

21. KAPITEL
    Demütigung
     
    Die Opfer werden mit negativen Beurteilungen gefüttert und gehirngewaschen, bis sie glauben, dass sie keinerlei menschlichen Wert besitzen. Man macht sich über sie lustig, demütigt sie und redet ihnen ein, sie seien widerliche, schmutzige Huren, deren Körper nur einem Zwecke diene. Mit verbalen und physischen Angriffen wird den Opfern das Recht auf den eigenen Körper und auf die eigenen Gedanken genommen.
     
    »Zweimal in weniger als vierundzwanzig Stunden. Wir sind damit praktisch ein Paar.«
    Ylva weinte leise, sie lag mit einer Wange auf dem Bett und starrte an die Wand.
    »Du warst richtig nass.«
    Er stand auf und knöpfte sich die Hose zu.
    »Ich habe noch nicht einmal deine Brüste gesehen.«
    Er gab ihr einen Klaps auf die Wade.
    »Dreh dich um. Ich will mir deine Brüste anschauen.«
    Ylva lag reglos da. Der Mann stützte sich mit einem
Knie auf dem Bett ab, packte sie an der Hüfte und drehte sie um.
    »Deine Brüste. Mach es dir nicht noch schwerer. Glaubst du etwa, ich hätte noch nie Brüste gesehen?«
    Ylva zog mit abgewandtem Gesicht den Pullover hoch.
    »Setz dich hin, damit ich was sehen kann. Jeder Busen ist platt, wenn man auf dem Rücken liegt.«
    Er zog sie an einem Arm hoch und trat einen Schritt zurück.
    »Hoch mit

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