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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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keiner Fliege was zuleide tun.
    Aber ich weiß es besser. Kriminelle erkennt man nicht einfach so. Wäre besser, wenn sie Giftzähne und überquellende Augen hätten.
    Trevor fährt sich mit einer Hand übers Gesicht, und so langsam bekomme ich es wirklich mit der Angst zu tun. Was wird dieser Verrückte wohl als Nächstes tun? Ich stelle mir die Dreiundzwanziguhr-Nachrichten vor. Staatsanwalt aus Rache niedergeschossen.
    Erleichtert entdeckt Trevor die Bedienung und eilt zu ihr, während ich mich zögernd erhebe. Ich weiß nicht, ob das einen Mörder von irgendetwas abhält, aber ich schätze, ich sollte mich nicht jäh bewegen.
    Die nächsten Sekunden kommen mir wie Stunden vor. Am liebsten würde ich ja abhauen, aber ich kann Trevor nicht einfach allein lassen. Im umgekehrten Fall würde ich auch nicht wollen, dass er geht.
    Als Trevor zurückkommt, bin ich bereit, loszurennen. Wir steuern auf die Tür zu. Aber es ist zu spät. Der Wahnsinnige springt hoch. Ich erstarre vor Angst.
    Ich tue das, was mir als Erstes einfällt, nämlich Schutz hinter Trevors Rücken zu suchen. Was soll ich sagen? Er ist nicht mein Mann. Ich bin nicht bereit, mein Leben für ihn aufs Spiel zu setzen.
    “Trevor”, sagt der weiße Mann.
    “Nicht jetzt”, entgegnet Trevor und drückt sich an ihm vorbei.
    Der Kerl packt ihn am Arm. “Hör mal, ich weiß, was ich gesagt habe. Aber ich hatte Zeit, nachzudenken …”
    “Ich sagte, nicht jetzt”, zischt Trevor.
    Trevor läuft wieder los, und ich bleibe dicht neben ihm.
    “Bitte, lauf nicht vor mir weg.”
    Diese Worte lassen mich stehen bleiben. Der Typ kling ja geradezu wie … Ich schüttle den Kopf. Jedenfalls handelt es sich bei ihm bestimmt nicht um einen gestörten Verbrecher. Offenbar kennt er Trevor, aber ich habe keine Ahnung, woher.
    Trevor stürmt in die Lobby. Der weiße Mann folgt ihm. Ich falle ein wenig zurück und beobachte verwirrt die Szene.
    Der Mann nimmt Trevors Hand. Trevor zögert einen Moment, dann reißt er sich los.
    Halt, warte mal 'ne Sekunde. Ist das wirklich passiert?
    Ach du Scheiße.
Scheiße!
    “Wir sprechen später, Brian”, sagt Trevor.
    “Wann?”, will Brian wissen. “Du gehst mir doch ständig aus dem Weg.”
    Unsere Blicke treffen sich, Trevor scheint entsetzt zu sein, dass ich Zeugin dieser Auseinandersetzung bin. Brian sieht mich ebenfalls an, aber eher so wie eine Frau einen anstarrt, die ihren Mann für sich behalten will.
    Ich schnaube empört und laufe um sie herum.
    “Lishelle, warten Sie”, ruft Trevor.
    “Wohl kaum”, antworte ich.
    Und dann flitze ich aus dem Restaurant.
    Als ich bei Claudia ankomme, bin ich völlig erschöpft. Außer Puste wie nach einem verflixten Marathon. Noch bevor ich an die Tür klopfen kann, wird sie schon geöffnet. Obwohl Claudia mit Adam eine Wohnung in Buckhead hat, wohnt sie bis zu ihrer Hochzeit bei ihren Eltern. (Fragen Sie nicht, warum. Hat irgendwas mit Schein wahren zu tun.) In diesem riesigen Haus hat sie ihr eigenes Apartment, in dem sie gelebt hat, bis es mit Adam so richtig ernst wurde. Und zum Glück hat dieses Apartment einen separaten Eingang. Niemand sonst soll mich in dieser Verfassung sehen.
    Claudia reißt also die Tür auf und mustert mich besorgt. “Süße, was ist denn los?”
    Es ist mir ein wenig peinlich, dass ich sie derart aufgewühlt angerufen habe, aber verdammt, ich muss einfach mit jemandem sprechen.
    Ich gehe an ihr vorbei. “Tu mir einen Gefallen. Sollte ich jemals wieder sagen, dass ich mich mit einem Mann verabreden will, erschieß mich.”
    “So schlimm?”
    Ich knalle meine Tasche auf den Tisch im Flur. “Oh mein Gott.”
    Wieder trifft mich die Realität des Abends mit voller Wucht, ich würde am liebsten laut schreien. Stattdessen knurre ich nur und gehe ins Wohnzimmer, wo ich stehen bleibe, als ich Alisha auf der Couch sitzen sehe. “Oh. Hallo.”
    “Alisha war hier, als du angerufen hast”, erklärt Claudia. “Sie beschloss, zu bleiben, für den Fall, dass du uns beide brauchst.”
    Trotz meiner zittrigen Nerven hebt sich meine Stimmung etwas. Diese beiden Frauen sind mir so wichtig. Ich liebe sie bedingungslos, und sie lieben mich auch. Sie lassen sofort alles stehen und liegen, wenn ich sie brauche.
    “Das ist gut”, sage ich.
    Alisha kommt auf mich zu und schlingt einen Arm um meine Taille. “Was ist passiert?”
    “Lass es mich so ausdrücken. Ich hatte das Gefühl, meine Verabredung könnte ein Topthema der Elf-Uhr-Nachrichten werden.”
    “Ach

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