Enthemmt!
machen würde. Angenommen, ich würde fünf ausfindig machen, die auch jeweils eine Million hineinstecken – dann würden zumindest zwanzig Prozent der Firma mir gehören. Und wer weiß, vielleicht würden ja sogar schon zwei Millionen ausreichen. Wenn ich einen Geschäftspartner finde – vielleicht einen weiteren Piloten –, dann könnten wir kleiner anfangen und uns hocharbeiten.”
“Und zu einer der Topfirmen des Landes werden.”
“Ah. Wäre das nicht toll!”
“Es könnte funktionieren, Glenn. Und ich kann dir helfen. Ich verdiene eine Menge Geld.”
“Lishelle, halt.”
“Ich hätte natürlich nicht genug Geld für die Gründung, aber ich könnte für den Kredit bürgen.”
“Du hast doch gehört, was ich sagte, oder?”
Wir starren uns an. Ich bin die Erste, die den Blick senkt. “Gut. Aber sieh mal, wir werden doch heiraten. Und das heißt, dass wir ein Team sind. Ich habe an meinem Exmann gehasst, dass er sein und mein Geld immer fein säuberlich getrennt hat. Natürlich habe ich damals noch nicht so viel verdient wie er. Als ich dann den Durchbruch hatte, dachte ich, das würde ihn freuen. Stattdessen aber war er neidisch.”
“Musst du mich daran erinnern, dass du einen anderen geheiratet hast?” Glenn grinst schwach.
“Dieses Mal heirate ich den Richtigen”, stelle ich fest. “Aber lass mich ausreden. Wir beide werden in jeder Hinsicht Partner sein. Ob im Schlafzimmer oder außerhalb. Also, wenn ich für dieses Unternehmen, das ich für eine fantastische Idee halte, bürgen kann, dann bin ich für dich da.”
“Gut zu wissen, aber ich werde das allein schaffen.”
“He!” Ich kneife ihn. “Warum darf ich dir nicht helfen?”
“Hör mal, ich liebe dich dafür, dass du mir helfen willst. Wirklich.”
“Dann lass mich.”
“Ich werde darüber nachdenken.”
“Wirklich?”
“Ja. Ich liebe dich sehr, weißt du das? Weil du so liebevoll bist.” Er zieht meine Hand an seine Lippen und küsst sie lange. “Und sexy.”
“Gut, weiter.”
“Und du hast einen herrlichen Körper, von dem ich einfach nicht genug bekommen kann.”
“Ist das so?”
Er nickt. “Besonders mag ich es, wenn du auf meinem Gesicht sitzt und ich meine Zunge tief in dir vergraben habe, wenn du beginnst zu kommen …”
“Mmm.” Ich reibe meinen Körper an seinem. “Wenn du so weiter sprichst, kommen wir nie aus diesem Bett heraus.”
“Wer sagt denn, dass wir das wollen?”
Das ist das Problem mit Glenn. Wenn er mich so ansieht, verliere ich völlig den Verstand. Ich schätze, wenn ich nicht auch noch ein Leben hätte, könnte ich mit ihm den ganzen Tag im Bett bleiben und vögeln.
“Also, ich treffe mich mit Claudia”, stoße ich bereits atemlos hervor, weil Glenn gerade an meinem Finger saugt. Er knabbert genauso sanft und langsam daran, wie sonst an meiner Perle. “Hochzeitskram, du weißt schon. Kleideranprobe … ach, Scheiße …”
Glenn lacht triumphierend und rollt sich auf mich.
Ein paar Stunden später sitze ich an einem schmiedeeisernen Tisch im Garten von Claudias Eltern. Wir schlürfen Preiselbeersaft und warten auf die anderen.
“Ich kann noch immer nicht fassen, dass du zu mir zehn Uhr gesagt hast”, jammere ich.
“Ich wollte dich wirklich anrufen und sagen, dass wir uns erst um elf treffen. Tut mir leid.”
“Schon gut. Da ich zu früh bin, möchte ich dich etwas fragen. Besser gesagt, dich um einen Gefallen bitten.”
“Jederzeit. Das weißt du doch.”
“Ich habe mich gefragt, ob du wohl mal mit deinem Onkel sprechen könntest, du weißt schon, mit dem, der Vorstand einer Bank ist. Es geht um einen Kredit.”
“Einen Kredit? Wieso denn?”
“Ich versuche, Geld für eine Firma zusammenzubekommen.”
“Was für eine Firma?”
“Es geht um Glenn. Er hat einen Traum. Er will eine eigene Charter-Fluggesellschaft gründen, und ich will ihm dabei helfen.”
“Aha!” Claudia schiebt ihre dunkle Designersonnenbrille nach oben, um mir in die Augen zu sehen. “Du willst einen Kredit für eine Firma aufnehmen, die Glenn gründen will?”
“Ja. Wir haben heute Morgen darüber gesprochen, und ich denke, das ist etwas …”
“… worüber du lange und gründlich nachdenken solltest. Ich weiß, dass du ihn liebst.”
“Und deswegen will ich das für ihn tun. Er braucht nur eine Million. Das reicht, um andere Investoren ins Boot zu holen. Und, weißt du”, ich greife nach ihrer Hand und drücke sie, “wir könnten, wann immer wir wollen, in die
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