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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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sich heran und begann zu essen. »Du sitzt also in der Kacke, Tom, oder wie oder was?«
    »Ziemlich tief sogar«, erwiderte Sanders und rührte in seinem Cappuccino. Er hatte nichts essen können und sah staunend zu, wie Levin riesige Löffel Kartoffelpüree hinunterschlang.
    »Dachte ich mir schon«, sagte Levin. »Jack Kerry von Aldus rief mich heute vormittag an und sagte, du würdest die Firma verklagen, weil du dich geweigert hast, irgendeine Frau flac h zulegen.«
    »Kerry ist ein Arschloch.«
    »Das allergrößte«, sagte Levin nickend. »Das mit Abstand allergrößte. Aber was soll man machen? Nach der Kolumne von Connie Walsh heute morgen wollen alle rauskriegen, wer Mr. Piggy ist.« Er schob sich einen weiteren Riesenbissen in den Mund. »Aber wie ist sie überhaupt an die Geschichte rang e kommen? Immerhin ist sie doch diejenige, die das Ganze schließlich an die Öffentlichkeit gezerrt hat.«
    »Vielleicht hast du’s ihr gesteckt, John«, sagte Sanders.
    »Willst du mich verarschen?«
    »Du hattest das Band.«
    Levin verzog das Gesicht. »Wenn du so weiterredest, werde ich stinksauer, Tom!« Er schüttelte den Kopf. »Nein, wenn du mich fragst, hat sie den Tip von einer Frau bekommen.«
    »Welche Frau wußte denn davon? Nur Meredith, und die hat es ihr bestimmt nicht erzählt.«
    »Ich gehe jede Wette ein, daß es eine Frau war«, bekräftigte Levin seine Meinung. »Wenn du das überhaupt jemals rau s findest – was ich bezweifle.« Er blickte nachdenklich drein, kaute dabei bedächtig weiter. »Der Schwertfisch hat eine etwas gummiartige Konsistenz. Ich finde, wir sollten das dem Kellner sagen.« Er ließ den Blick durch den Raum schweifen.
    »Äh, Tom?«
    »Ja?«
    »Da drüben steht ein Typ, der tritt andauernd von einem Fuß auf den anderen. Ich glaube, du kennst ihn.«
    Sanders warf einen Blick über die Schulter. An der Bar stand Bob Garvin, den Blick erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Einige Schritte hinter ihm Phil Blackburn.
    »Entschuldige mich«, sagte Sanders und erhob sich vom Tisch.

    G arvin und Sanders schüttelten einander die Hand. »Schön, Sie zu sehen, Tom! Wie geht’s Ihnen denn mit dieser unang e nehmen Sache?«
    »Es geht mir nicht schlecht«, sagte Sanders.
    »Gut, gut.« Garvin legte ihm väterlich eine Hand auf die Schulter. »Wirklich schön, Sie wiederzusehen.«
    »Schön, Sie wiederzusehen, Bob.«
    »Dort drüben in der Ecke ist es ein bißchen ruhiger«, sagte Garvin. »Ich habe Cappuccino bestellt. Ist es Ihnen recht, wenn wir uns kurz miteinander unterhalten?«
    »In Ordnung.« Mit dem fluchenden, wütenden Garvin war er wohlvertraut; dieser behutsame, höfliche Garvin dagegen machte ihn nervös.
    Sie setzten sich in eine Ecke der Bar. Garvin nahm Sanders gegenüber Platz.
    »Also, Tom … Wir haben es schon eine ganze Weile mite i nander zu tun, Sie und ich, was?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Diese verdammten Flüge nach Seoul, auf denen es immer dieses miese Essen gab, und der Hintern tat einem weh – wissen Sie noch?«
    »Ja.«
    »Tja, das waren schöne Zeiten, damals«, sagte Garvin, den Blick aufmerksam auf Sanders gerichtet. »Also, Tom, wir beide kennen uns, deshalb will ich Ihnen nichts vorschwafeln. Ich lege Ihnen jetzt die Karten offen auf den Tisch. Wir haben ein Problem, und dieses Problem muß gelöst werden, bevor es sich für alle Beteiligten zur Katastrophe auswächst. Ich möchte hinsichtlich unseres weiteren Vorgehens an Ihre Vernunft appellieren?«
    »An meine Vernunft?«
    »Ja«, sagte Garvin. »Ich finde, man sollte sich die Dinge von allen Seiten ansehen.«
    »Wie viele Seiten gibt es denn?«
    »Mindestens zwei«, erklärte Garvin lächelnd. »Passen Sie auf, Tom – es ist nun wahrlich kein Geheimnis, daß ich Meredith innerhalb der Firma gefördert habe. Ich habe immer an ihr großes Talent geglaubt, vor allem aber an ihre visionären Fähigkeiten, die wir für die Zukunft des Unternehmens dringend brauchen. Meredith hat meine gute Meinung über sie noch nie enttäuscht. Ich weiß, daß auch sie nur ein Mensch ist, aber eben ein sehr talentierter Mensch, und ich fördere sie.«
    »Mhm.«
    »Es könnte nun allerdings sein, daß sie in diesem speziellen Fall … nun, vielleicht hat sie ja wirklich einen Fehler gemacht. Ich weiß es nicht.«
    Sanders schwieg. Er wartete einfach, wartete und starrte in Garvins Gesicht. Garvin spielte den Unvoreingenommenen durchaus überzeugend, aber Sanders ließ sich nicht täuschen.
    »Sagen wir mal so«, fuhr Garvin

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