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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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vorbei, in der mehrere Typen von Microsoft saßen, darunter zwei Riesenarschlöcher von der Systemprogrammi e rung. Prompt begann einer der Kerle, wie ein Schwein zu grunzen.
    »He, Mr. Piggy!« sagte ein anderer leise.
    »Oink, oink!«
    »Hast ihn nicht hochgekriegt, was?«
    Sanders ging ein paar Schritte weiter und drehte sich dann um. »He, Leute!« sagte er. »Wenigstens lasse ich’s mir nicht in spätnächtlichen Sitzungen von« – er nannte den Namen eines leitenden Programmierers bei Microsoft – »besorgen!«
    Alle brüllten vor Lachen.
    »Ha, ha, ha!«
    »Mr. Piggy spricht!«
    »Oink, oink!«
    »Was habt ihr Typen überhaupt in der Stadt zu suchen?« fragte Sanders. »Ist euch in Redmond das Gleitgel ausgega n gen?«
    »Woah!«
    »Piggy ist sauer!«
    Sie krümmten sich vor Lachen, prustend wie Collegestude n ten. Auf dem Tisch stand ein großer Krug Bier. Einer der Typen sagte: »Wenn Meredith Johnson für mich den Slip ausziehen würde, würde ich bestimmt nicht die Polizei rufen!«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen!«
    »Immer mit einem Lächeln!«
    »Der Hengst vom Dienst!«
    »Ladies first !«
    Sie trommelten vor Lachen mit den Fäusten auf den Tisch.
    Sanders ging wortlos weiter.

    D raußen auf dem Gehsteig vor dem Lokal ging Garvin w ü tend hin und her. Blackburn stand da und hielt sich das Telefon ans Ohr.
    »Wo ist der verdammte Wagen?« fragte Garvin.
    »Ich weiß es nicht, Bob.«
    »Ich habe ihm gesagt, er soll warten !«
    »Ich weiß, Bob. Ich versuche ihn ja gerade zu erreichen.«
    »Großer Gott im Himmel – die simpelsten Dinge! Bringt es nicht mal fertig, daß der Wagen da ist, wenn man ihn braucht!«
    »Vielleicht mußte er auf die Toilette.«
    »Ach? Wie lange dauert so was denn? Gottverdammter Sa n ders! Können Sie fassen, was der Kerl sich einbildet?«
    »Nein, Bob.«
    »Ich verstehe das einfach nicht. Er läßt in dieser Sache nicht mit sich reden. Und ich reiß’ mir hier die Beine aus! Ich biete ihm an, daß er seinen Job wiederkriegt, ich biete ihm die Aktien an, ich biete ihm alles! Und was tut er? Verdammt noch mal!«
    »Er hat einfach keinen Teamgeist, Bob.«
    »Wie wahr! Und er ist nicht mal bereit, sich mit uns zu treffen. Wir müssen ihn erst dazu bringen, sich mit uns an einen Tisch zusetzen!«
    »Ja, Bob.«
    »Es drückt ihn noch nicht genug«, sagte Garvin. »Das ist das Problem.«
    »Heute morgen erschien die Geschichte in der Zeitung. D a rüber kann er doch nicht glücklich gewesen sein.«
    »Tja, aber das reicht eben noch nicht.«
    Garvin begann wieder auf und ab zu gehen.
    »Da kommt der Wagen«, sagte Blackburn und deutete die Straße hinunter, wo der große Lincoln auf sie zufuhr.
    »Na endlich! Passen Sie auf, Phil: Ich habe es satt, meine Zeit an Sanders zu verschwenden. Wir haben es im guten versucht, es hat nicht funktioniert. Das ist der Kern der ganzen Sache. Was sollen wir jetzt also tun, damit er endlich kapiert, was los ist?«
    »Darüber habe ich bereits nachgedacht«, sagte Phil. »Was tut Sanders eigentlich? Ich meine, was tut er denn im Grunde? Er verleumdet Meredith, nicht wahr?«
    »Verdammt wahr!«
    »Er hat nicht gezögert, sie zu verleumden.«
    »Nicht im geringsten.«
    »Und was er über sie sagt, entspricht nicht der Wahrheit. Aber Verleumdungen haben es eben an sich, daß sie nicht wahr zu sein brauchen. Es muß nur etwas sein, was die Leute bereitwillig glauben.«
    »Und?«
    »Vielleicht müßte Sanders einfach mal am eigenen Leib erfahren, wie so etwas ist.«
    »Wie was ist? Was soll das heißen?«
    Blackburn starrte nachdenklich auf das sich nähernde Auto. »Ich halte Tom für einen gewalttätigen Mann.«
    »Also das«, warf Garvin ein, »ist er nun wirklich nicht. Ich kenne ihn seit Jahren. Er ist ein harmloses, kleines Schäfchen.«
    »Nein«, sagte Blackburn und rieb seine Nase. »Da bin ich anderer Meinung. Ich halte ihn für gewalttätig. Er war Foo t ballspieler im College, er ist ein rauher Bursche. Spielt Touch-Football in der Betriebsmannschaft, richtet andere Menschen übel zu. Er hat etwas Brutales. Schließlich trifft das auf die meisten Männer zu. Männer sind nun mal brutal.«
    »Was soll denn der Quatsch?«
    »Und Sie müssen zugeben, daß er Meredith gegenüber brutal war«, fuhr Blackburn fort. »Er schrie, er brüllte sie an, er stieß sie um. Sex und Gewalt. Ein Mann verliert die Kontrolle. Er ist viel größer als sie. Stellen Sie die beiden nur mal nebeneinander, dann kann jeder den Unterschied sehen. Er ist

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