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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Walsh wird bei der Geschichte bleiben. Und wenn sie das tut, ist Sanders ein toter Mann.«
    »Ausgezeichnet!« sagte Garvin.

    A ls Meredith Johnson im fünften Stock aus dem Aufzug trat, kam ihr Ed Nichols entgegen. Ein junger Mann von DigiCom, den sie nur vom Sehen kannte, trug einen Stapel Akten für Nichols. Beide blieben stehen. »Wir haben Sie bei den Vo r mittagsbesprechungen vermißt«, sagte Nichols.
    »Ja, ich mußte einige Dinge erledigen«, erklärte Meredith.
    »Irgend etwas, das ich wissen sollte?«
    »Nein. Langweiliges Zeug. Organisatorische Fragen in Z u sammenhang mit Steuerbefreiungen in Irland, weiter nichts. Irland möchte, daß in der Niederlassung in Cork mehr Iren eingestellt werden, und wir wissen nicht genau, ob uns das möglich ist. Seit mehr als einem Jahr zieht sich das nun schon hin.«
    »Sie sehen ein bißchen müde aus«, sagte Nichols besorgt. »Und blaß sind Sie auch.«
    »Es geht schon. Aber ich bin froh, wenn die Übernahme endlich abgeschlossen ist.«
    »So geht es doch jedem von uns. Hätten Sie Zeit, mit mir zu essen?«
    »Am Freitag abend vielleicht, wenn Sie dann noch in Seattle sind«, sagte sie. Dann lächelte sie ihn an: »Aber es hat sich wirklich nur um Steuerangelegenheiten gehandelt, Ed.«
    »Okay. Ich glaube Ihnen.«
    Er winkte ihr zu und bog mit seinem Begleiter in den Gang ein. Johnson trat in ihr Büro.
    Dort saß Stephanie Kaplan und arbeitete an dem Computer auf Johnsons Schreibtisch. Sie wirkte sehr verlegen, als Johnson hereinkam. »Entschuldigen Sie, daß ich Ihren Computer benütze, aber ich bin nur ein paar Abrechnungen durchgegangen, während ich auf Sie gewartet habe«, murmelte sie.
    Johnson warf ihre Handtasche auf die Couch. »Hören Sie gut zu, Stephanie«, sagte sie. »Ich möchte mal etwas klarstellen. Ich leite diese Abteilung, und daran wird niemand etwas ändern. Und meiner Meinung nach ist genau jetzt der Zeitpunkt, an dem die neue Vizedirektorin herausfinden sollte, wer auf ihrer Seite steht und wer nicht. Wer mich unterstützt, an den werde ich mich erinnern. Wer mich nicht unterstützt, den werde ich anderweitig bedenken. Haben wir uns verstanden?«
    Kaplan trat hinter dem Schreibtisch vor. »Ja, selbstverstän d lich, Meredith.«
    »Verscheißern Sie mich bloß nicht, Stephanie!«
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen.«
    »Dann ist es ja gut. Danke, Stephanie.«
    »Nichts zu danken, Meredith.«
    Kaplan verließ das Büro. Johnson schloß die Tür hinter ihr und setzte sich sofort an ihren Computer.

    M it einem intensiven Gefühl von Unwirklichkeit durchschritt Sanders die Gänge von DigiCom. Er kam sich vor wie ein Fremder. Die Leute, denen er begegnete, wandten den Blick ab und schlichen sich schweigend an ihm vorbei.
    »Ich existiere nicht mehr«, sagte er zu Fernandez.
    »Kümmern Sie sich einfach nicht darum«, forderte sie ihn auf. Sie betraten den Mittelteil der Etage; dort saßen die Leute in Arbeitsnischen, die in Brusthöhe abgeteilt waren. Einige Male konnte man Grunzgeräusche wie von Schweinen hören, und jemand sang leise vor sich hin: »Because I used to fuck her, but it’s all over now …«
    Sanders blieb stehen und versuchte herauszufinden, wer g e sungen hatte. Fernandez packte ihn am Arm.
    »Kümmern Sie sich einfach nicht darum!«
    »Aber das –«
    »Machen Sie es nicht schlimmer, als es bereits ist.«
    Sie kamen an einem Kaffeeautomaten vorbei. Neben den Automaten hatte jemand ein Bild von Sanders an die Wand geklebt und es dann als Dartbrett benutzt.
    »Mein Gott!«
    »Gehen Sie weiter!«
    Als sie den Gang betraten, der zu Sanders’ Büro führte, kam ihnen Don Cherry entgegen. »Hi, Don.«
    »Diese Sache hast du echt gründlich versiebt, Tom«, sagte Cherry kopfschüttelnd und ging weiter.
    Sogar Don Cherry.
    Sanders stieß einen langen Seufzer aus.
    »Sie wußten doch, daß es so werden würde«, sagte Fernandez.
    »Kann schon sein.«
    »Doch, doch. Sie wußten es. So läuft das nun mal.«
    Als er das Vorzimmer seines Büros betrat, stand Cindy von ihrem Schreibtisch auf. »Tom – Mary Anne hat darum gebeten, daß Sie sie sofort anrufen, wenn Sie wieder hier sind.«
    »Okay.«
    »Und von Stephanie soll ich Ihnen ausrichten, daß sich die Sache erledigt hat. Sie hat das, was sie von Ihnen wissen wollte, selbst herausgefunden. Sie sagte, Sie sollten sie … äh, nicht anrufen.«
    »In Ordnung.«
    Sie betraten sein Büro. Er schloß die Tür und setzte sich an seinen Schreibtisch; Fernandez nahm auf dem Stuhl

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