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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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haben!«
    »Was habe ich denn gesagt? Ich drücke doch nur meine b e rechtigten Befürchtungen aus«, erklärte Fernandez. »Es wäre fahrlässig, Sie nicht über meine Bedenken zu informieren. Sehen wir den Tatsachen ins Auge, Ben! Die Katze ist aus dem Sack. Die Presse hat die Story doch längst; irgend jemand hat sie an Connie Walsh weitergegeben. Und Connie hat einen Kommentar veröffentlicht, der Mr. Sanders’ Leumund sehr schadet. Und offenbar sprudelt diese Quelle weiter, denn Connie Walsh plant jetzt die Veröffentlichung völlig unbegründeter Spekulationen über die Ausübung körperlicher Gewalt durch meinen Klienten. Es ist sehr schade, daß jemand von Ihrer Seite b e schlossen hat, über diesen Fall zu reden. Aber wir wissen ja beide, wie das so ist mit einer heißen Story in der Presse – man weiß nie, welche Stelle als nächstes undicht sein wird.«
    Heller wirkte verunsichert. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter auf die anderen, die am Brunnen standen. »Louise, ich glaube nicht, daß sich dort drüben irgendwas bewegt.«
    »Tja, dann würde ich an Ihrer Stelle einfach mal mit ihnen reden.«
    Heller zuckte mit den Schultern und ging.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Sanders.
    »Wir fahren in Ihr Büro.«
    »Wir?«
    »Ja«, sagte Fernandez. »Es ist noch nicht zu Ende. Heute wird noch mehr passieren, und ich möchte dabei sein.«

    A uf der Rückfahrt sprach Blackburn über Autotelefon mit Garvin. »Die Schlichtung ist vorbei. Wir haben sie abgebr o chen.«
    »Und?«
    »Wir drängen Sanders sehr, einfach wieder an seine Arbeit zu gehen, aber bisher reagiert er darauf nicht. Er stellt sich stur. Jetzt droht er uns Strafe einschließenden Schadensersatz in Höhe von 60 Millionen Dollar an.«
    »Um Gottes willen!« sagte Garvin. »Auf welcher Grundlage denn?«
    »Verleumdung bedingt durch fahrlässiges Verhalten der Firma. Damit ist gemeint, daß wir über Johnsons Vergangenheit als sexuelle Belästigerin angeblich Bescheid wußten.«
    »Ich wußte überhaupt nichts davon«, sagte Garvin. »Wußten Sie denn etwas über irgendeine Vergangenheit von Meredith, Phil?«
    »Nein.«
    »Gibt es dokumentarische Beweise für eine solche Verga n genheit?«
    »Nein«, antwortete Blackburn. »Ich bin mir sicher, daß solche Beweise nicht existieren.«
    »Gut. Dann kann er uns drohen, soviel er will. Wie sind Sie mit Sanders verblieben?«
    »Wir haben ihm bis morgen vormittag Zeit gegeben, seine Arbeit in der alten Position wiederaufzunehmen. Wenn er das nicht tut, ist er gefeuert.«
    »In Ordnung«, sagte Garvin. »Aber jetzt mal ernsthaft: Was haben wir gegen ihn in der Hand?«
    »Wir arbeiten an diesem Vorwurf der Mißhandlung gegen ihn«, sagte Blackburn. »Es ist zwar noch ein wenig früh, aber sehr vielversprechend, denke ich.«
    »Was ist mit Frauen?«
    »Was Frauen betrifft, haben wir nichts Handfestes. Ich weiß, daß Sanders vor ein paar Jahren eine Sekretärin von uns g e bumst hat, konnte jedoch bisher diesbezüglich keine Aufzeichnungen im Computer finden. Wahrscheinlich hat er sie gelöscht.«
    »Wie hätte er das tun sollen? Wir haben ihm doch den Zugriff gesperrt.«
    »Er muß es schon vorher irgendwann mal getan haben. Der Typ ist gewieft.«
    »Warum, verdammt noch mal, hätte er es schon vorher tun sollen, Phil? Er hatte doch nicht den geringsten Grund, mit alldem zu rechnen!«
    »Ich weiß, aber wir finden die Aufzeichnungen nicht.« Blackburn schwieg eine Weile. »Bob, ich glaube, wir sollten die Pressekonferenz vorziehen.«
    »Auf wann?«
    »Auf morgen nachmittag.«
    »Gute Idee! Ich kümmere mich darum«, sagte Garvin. »Wir könnten sie sogar auf morgen mittag verlegen. John Marden kommt mit der Frühmaschine.« John Marden war der G e schäftsführer von Conley-White. »Das könnte klappen.«
    »Sanders will, daß sich die Sache bis Freitag hinzieht«, sagte Blackburn. »Aber wir werden ihm zuvorkommen. Wir haben ihn ja ausgesperrt. An die Firmenakten kommt er nicht mehr ran, und auch auf Conrad oder irgendeine andere Firma hat er keinen Zugriff. Er ist total isoliert. Völlig undenkbar, daß er bis morgen irgend etwas für uns Schädliches auf die Beine stellen kann.«
    »Sehr gut«, sagte Garvin. »Und was ist mit dieser Journali s tin?«
    »Ich denke, sie wird die Geschichte am Freitag veröffentl i chen. Sie hat sie bereits – von wem, weiß ich nicht. Aber sie wird der Versuchung, Sanders in den Boden zu rammen, nicht widerstehen können. Dafür ist die Story einfach zu gut;

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