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Entscheidung auf Mallorca

Entscheidung auf Mallorca

Titel: Entscheidung auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Bergius
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sich sagen konnte: Dieses Mal habe ich keine Dummheit gemacht. Ich war nicht leichtfertig, sondern unerfahren.
    Unabhängig davon gab er sich der verzweifelten Hoffnung hin, die Dinge noch zum Guten wenden zu können. Er glaubte, daß die Flugzeuge in Barcelona nicht so besetzt sein würden wie die in Palma startenden Maschinen. Auch nahm er an, daß ihn die Luftverkehrsgesellschaft nicht ohne weiteres sitzenlassen würde.
    Wie sehr er sich in dieser Hinsicht täuschte, erlebte er schon am nächsten Morgen. Der in Palma ansässige Vertreter der Gesellschaft, den er in aller Frühe aufsuchte, zuckte nur die Achseln, als er ihm sein Mißgeschick erzählt hatte.
    »Bedaure«, sagte er geschäftsmäßig, »ich sehe keine Möglichkeit, Ihnen zu helfen. Es dürfte sogar schwer sein, eine neue Flugkarte zu erhalten. Ich will es aber gerne versuchen. Für wann darf ich buchen?«
    Wulf hätte ihn umbringen können. »Was kostet der Flugschein?« fragte er.
    Der Zeigefinger des Geschäftsführers glitt an einer Tabelle entlang. »Nach München, sagten Sie?«
    »Ja.«
    »Hin und zurück?«
    Wulf war nahe daran, die Fassung zu verlieren. »Ich hab’ Ihnen eben doch erklärt, daß mein Rückflugschein …«
    »Ja, richtig. Entschuldigen Sie. Von Barcelona nach München, das macht … Moment – München, München … Da haben wir es schon: dreihundertzweiundzwanzig Mark. Für wann darf ich buchen?«
    Wulf sah ihn entgeistert an. »Dreihundertzweiundzwanzig Mark?«
    »Hin und zurück wäre es natürlich billiger.« Er lachte. »Aber Sie wollen ja nur einfach. Für wann darf ich buchen?«
    »Überhaupt nicht!« schrie Wulf. »Ich hab’ das Gefühl, es mit einem Irren zu tun zu haben.« Sprach’s und rannte davon.
    So ein Idiot! Was der sich denkt! 322 Mark! Lieber laufe ich zu Fuß nach Hause.
    Er war zu erregt, um vernünftige Überlegungen anstellen zu können. Seine Gedanken überschlugen sich. Faßte er in diesem Augenblick den Entschluß, sich vom Hotel die geleistete Vorauszahlung zurückgeben zu lassen, das bei der Bank deponierte Geld abzuheben und schnellstens abzureisen, so war er im nächsten Moment schon wieder anderer Meinung.
    Die paar Mark machen den Kohl nicht fett, sagte er sich. Außerdem muß es irgendeine Möglichkeit geben, aus dieser Patsche herauszukommen. Vielleicht über Deutsche, die mit dem Wagen nach Spanien gereist sind.
    Neue Hoffnung keimte in ihm auf. Er konnte plötzlich nicht schnell genug zum Hotel zurückkehren, um sich die Adresse des spanischen Automobil-Klubs geben zu lassen.
    »Wozu Sie wollen haben?« fragte ihn der Portier.
    »Ich will versuchen, einen Deutschen zu finden, der mich mitnehmen könnte.«
    »Sie nun wollen fahren mit einem Wagen?« Der rundliche Spanier schüttelte den Kopf. »Sie haben doch Billett für Flugzeug.«
    Wulf rang die Hände. »Ja doch! Ich hab’, aber …« Er beugte sich vor und dämpfte die Stimme. »Versprechen Sie mir, daß Sie das, was ich Ihnen jetzt sage, niemandem erzählen.«
    Der Portier sah ihn verwundert an.
    »Vor allen Dingen Herrn Aßmann nicht. Er braucht nicht zu wissen, welchen Bockmist ich verzapft habe.«
    »Sie wieder haben gemacht eine Dummheit?«
    Wulf nickte. »Leider. Aber nicht wie damals.«
    Der Spanier zog ihn in den Raum hinter der Empfangsloge. »Erzählen Sie!«
    Wulf reichte ihm den Flugschein und wies auf das eingetragene Datum. »Ich hab’ nicht gewußt, daß man den Rückflug an einem bestimmten Tag antreten muß.«
    Die Gesichtsmuskeln des Portiers zuckten. Es war ihm anzusehen, daß er mit sich kämpfte, nicht aufzulachen. »Sie wirklich nicht haben gewußt, daß Rückflug …?« Weiter kam er nicht. Er konnte sich nicht mehr beherrschen und lachte so sehr, daß ihm die Tränen in die Augen kamen. »Madre mia!« rief er. »Sie unglücklich Wurm! Sie unglücklich Wurm!«
    Wenn es Wulf auch nicht danach zumute war, er mußte nun selber lachen.
    Der Spanier wischte sich die Tränen fort. »Entschuldigung, aber ich so etwas noch nicht gehört. Sie sind wie großes Baby.«
    »Herzlichen Dank«, erwiderte Wulf steif.
    »Aber ich Ihnen kann helfen, vielleicht.«
    » Sie? «
    »Vielleicht. Erhalte ich Provision, wenn ich vermittle ein Geschäft?«
    »Ich habe nichts mehr zu verkaufen.«
    »Sie trotzdem können machen ein Geschäft. Werden Sie mir geben Provision?«
    »Ich begreife zwar nichts, aber wenn ich etwas verdiene – selbstverständlich! Das ist doch klar.«
    »Gut. Ich verhandle, daß Sie bekommen Flugschein nach

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