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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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schlechte
    Angewohnheiten."
    Chloe hätte am liebsten geflucht, als er eine zerbrochene Holzfigur aufhob.
    Rebeccah hatte das Spielzeug während eines ihre Wutanfälle zerstört und es einfach auf den Boden geworfen. Über ihre Bemühungen, das Kind zu beruhigen, hatte Chloe ganz vergessen, die Figur zu entfernen.
    Ohne lange nachzudenken, trat sie vor und nahm ihm das Spielzeug aus der Hand. Seine sonnengebräunten Finger streiften ihre kurz, als er die Holzfigur losließ. Sie war überrascht, wie warm sie waren.
    Als sie aufsah, spielte ein ironisches Lächeln um seine Lippen. „Ich stimme Ihnen zu, Sir", sagte sie widerwillig. „Wir werden das Zimmer noch vor dem Lunch aufräumen.
    Möchten Sie bleiben und uns überwachen?"
    Jareth warf ihr einen strengen Blick zu. „Ich habe andere Pflichten." Sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu. „Ich bin überzeugt davon, dass dieser Raum in einen ordentlichen Zustand gebracht wird, so wie ich es angewiesen habe. Schließlich sind wir bei unserer letzten Unterredung zu einem Einverständnis gekommen, nicht wahr?"
    Die Arroganz dieses Mannes war unglaublich. „Es gab kein Einverständnis, Euer Gnaden. Zumindest haben Sie es mir unmöglich gemacht, Ihr Verhalten zu verstehen. Sie haben sich wahrscheinlich über meine Ansichten noch ein wenig amüsieren können, aber ich ..." Sie sah ihn prüfend an. „Nein, ich kann nicht gerade behaupten, dass ich Sie verstehe, Sir."
    Er sah sie unter halb geschlossenen Lidern an, als würde er den Feind abschätzen. „Sie sind sehr gerissen, Miss Pesserat. Ich muss zugeben, dass ich mich zunächst durch Ihr unmögliches Benehmen täuschen ließ und Sie für einfältig hielt. Wie ich sehe, ist jedoch genau das Gegenteil der Fall."
    Chloe ließ sich ihre Wut über seine unverschämten Worte nicht anmerken. „Ich bin froh, dass Sie Ihren Irrtum endlich einsehen, Sir."
    Er kam einen Schritt näher. „Sie vergessen sich, Miss Pesserat. Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie in meinem Hause als Gouvernante beschäftigt sind? Und ob Sie mir zustimmen oder nicht, ich werde ... "
    Er verstummte abrupt, als sie plötzlich ein leises Wimmern hörten, das immer lauter wurde. Chloe senkte den Blick und sah Rebeccah, die schluchzend an ihren Röcken zerrte. Die Aufregung des Kindes ließ ihren Zorn auf der Stelle verschwinden.
    Sie hob den Kopf und sah Jareth vorwurfsvoll an. „Wir jagen den Kindern Angst ein. Dürfte ich vorschlagen, dass Sie Ihre Strafpredigt auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, wenn die beiden nicht anwesend sind?"
    Sein Blick wanderte von dem weinenden Mädchen zu Chloe. Seine dunklen Augen wirkten besorgt, und Chloe vermutete, dass ihn der Kummer seiner Nichte wirklich bewegte.
    „Ich werde auf Ihre Einladung zurückkommen", sagte er. „Diese Angelegenheit wurde noch nicht zu meiner Zufriedenheit geregelt. Der Zustand dieses Raumes ist wirklich unannehmbar."
    Chloe setzte schon zu einer passenden Antwort an, als sie Sarahs vertrauensvollen Blick sah. Rebeccah versteckte sich ängstlich in den Falten ihres Rockes. Sie seufzte. „Nun gut, Sie haben gewonnen und meinen Stolz gebrochen. Ich werde Ihnen diese Freude gerne bereiten, wenn es dem Wohl der Kinder dient."
    Einen Moment lang bewegte sich Jareth nicht. Chloe vermutete, dass er von ihrer schnellen Kapitulation überrascht war. Zu ihrem Erstaunen schwand sein arroganter Gesichtsausdruck, und er wirkte niedergeschlagen.
    Auf einmal war sich Chloe nicht mehr sicher, wer von ihnen gesiegt hatte. Als er ihr in die Augen sah, glaubte sie eine tiefe Traurigkeit und noch etwas anderes darin zu erkennen. War es Furcht? Ohne ein weiteres Wort ging er in Richtung der Tür, blieb
    aber auf halbem Weg stehen, weil sein Fuß auf Sarahs Teddybären traf. Er bückte sich und hob das Spielzeug vorsichtig auf. Dann drehte er sich langsam um, bevor er den Bären Sarah entgegenstreckte. Das Mädchen stand schweigend vor ihm und sah ihn ernst an. Chloe befürchtete schon, sie würde vor ihrem Onkel zurückschrecken. Schließlich streckte sie die Hand aus und nahm den Bären entgegen. Der Duke lächelte liebevoll. Seine Finger streichelten behutsam die Wange des Kindes.
    Er ließ die Hand sinken und wandte sich noch einmal zu Chloe um. „Bitte vergeben Sie mir mein unaufgefordertes Eindringen. Es war unverzeihlich. Ich wollte die Kinder nicht erschrecken."
    Mit diesen Worten ging er und schloss leise die Tür hinter sich.
    Nach diesem Erlebnis war Rebeccah launischer als zuvor.

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