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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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einem solchen Zustand zu befinden. Ich habe es an Ihrem Gesichtsausdruck gesehen. Und ich dachte gerade, dass Sie sich jetzt vielleicht genauso fühlen. Ich möchte nicht, dass Sie später etwas bereuen müssen, das Sie nur im Zorn gesagt haben."
    „Es ist freundlich von Ihnen, sich um meine Gefühle zu sorgen." Er hatte die Worte sarkastisch gemeint, aber stattdessen sprach er sie erstaunlich sanft aus.
    Wieder lief ein Tropfen über ihre leicht gerötete Wange. Er zog sein Taschentuch hervor und reichte es ihr. Sie starrte es an, als wüsste sie nicht, was sie damit anfangen sollte.
    „Nun sehen Sie sich doch an", murmelte er, während er es ihr wieder abnahm und eigenhändig ihr Gesicht abtupfte. „Sie sind ja völlig durchnässt."
    Sie zuckte mit den Achseln. „Ach, wen kümmert es?"
    Plötzlich kam ihm die ganze Situation absurd vor, und er musste lächeln. „Sie haben Glück, wenn Sie kein Fieber bekommen."
    „Es ist nur Wasser", sagte sie leise.
    „Kommen Sie näher ans Feuer, sonst werden Sie noch frieren."
    Sie wirkte überrascht über seine Sorge, und er war es selbst. „Danke, Euer Gnaden." Er führte sie zu dem großen Backsteinherd, in dem ein offenes Feuer brannte. Dann zog er einen Stuhl herbei und gab ihr ein Leintuch.
    Chloe sank erschöpft auf den Stuhl nieder und tupfte mit dem Tuch ihr Gesicht und ihren Kopf trocken. Jareth stand
    hinter ihr und beobachtete gebannt ihre anmutigen Bewegungen. Wie gelang es ihr nur, selbst die einfachsten Handgriffe elegant wirken zu lassen?
    Was Helena mit ihrer Stimme gelang, erreichte Miss Pesserat mit ihrem Körper ...
    Er schüttelte den Kopf, um diesen unziemlichen Gedanken zu vertreiben. Ein Gentleman dachte nicht über den Körper der Gouvernante seiner eigenen Nichten nach.
    Seine Stimme klang rau, als er sprach. „Bringen Sie die Kinder nicht mehr ohne meine Erlaubnis außer Haus." Er wollte sich schon abwenden, als er ihre leise Antwort vernahm. „Nein."
    „Habe ich richtig gehört?"
    Sie drehte ihm weiterhin den Rücken zu, während sie in die Flammen starrte. „Es ist nicht richtig, die Kinder einzusperren. Ich bin damit nicht einverstanden."
    „Sie haben mich offenbar falsch verstanden. Ich meinte, dass sie nur mit meiner Erlaubnis Ausflüge unternehmen dürfen."
    „Warum nicht gleich unter Ihrer Aufsicht?" Sie drehte den Kopf, so dass sich ihr Profil vor dem warmen Licht des Feuers abzeichnete. „Es wäre wundervoll, wenn Sie mehr Zeit mit den Kindern verbringen würden. Sie brauchen die Unterstützung ihrer Familie."
    „Haben Sie an meiner Erziehung der Kinder etwas auszusetzen?"
    „Nur, dass Sie die vollständige Kontrolle beanspruchen, aber keine Verantwortung übernehmen wollen."
    Seine Wut kam wieder zum Vorschein. „Nun werden Sie sogar beleidigend, Miss Pesserat."
    Sie erhob sich und wirbelte zu ihm herum. Ob ihr Gesicht von ihrem Zorn oder der Nähe des Feuers gerötet war, wusste er nicht. „Ich hasse es, wenn Sie mich so nennen. Mein Name ist Chloe. Ist Ihnen sogar diese Kleinigkeit nicht förmlich genug? Oder werden Sie daran ersticken, wenn Sie es aussprechen?"
    „Miss Chloe", sagte er und breitete die Arme aus. „Sehen Sie, ich bin nicht daran gestorben. Habe ich mich etwa in einen Feuerball verwandelt?"
    Sie zögerte kurz, doch dann breitete sich langsam ein bezauberndes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Wie gebannt beobachtete er, wie sich ihre Mundwinkel leicht anhoben, Grübchen auf ihren Wangen erschienen und schließlich ihre weißen Zähne aufblitzten. „Sie scherzen! Das hätte ich gar nicht für möglich gehalten. Sie überraschen mich immer wieder, Euer Gnaden."
    „Nun, ich bemühe mich, niemals langweilig zu sein", lautete die Antwort.
    Ihr Lächeln vertiefte sich. „Oh, darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen, Euer Gnaden. Bei all Ihren Fehlern, aber ... nein, langweilig werden Sie niemals!"
    Jareth wusste, dass es ihm eigentlich nichts bedeuten sollte, was dieses Mädchen über ihn dachte. Dennoch freute er sich insgeheim über das Kompliment. Es war doch ein Kompliment, oder?
    Er räusperte sich. „Versprechen Sie mir wenigstens, dass Sie keine weiteren Ausflüge während heftiger Frühlingsstürme unternehmen werden."
    „Aber die Kinder hatten solchen Spaß! Haben Sie nie solche Dinge getan, als Sie noch ein Junge waren? Sind Sie nicht im Regen spazieren gegangen, um Regentropfen mit Ihrer Zunge aufzufangen?"
    Ihre Worte trafen ihn tiefer, als er sich eingestehen wollte. Sie hatte instinktiv

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