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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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ihn?"
    Rebeccah schien den vertraulichen Tonfall der Erwachsenen zu bemerken und sah auf. Sie und Sarah saßen auf dem Boden und gruben ein Loch in den Boden. Sie hatten bereits einen Turm aus der aufgehäuften Erde gebaut und arbeiteten gerade an dem zweiten. Sarah konzentrierte sich darauf, noch mehr Erde auf ihre kleine Spielschaufel zu laden, aber Rebeccah schien immer alarmbereit und hörte mit einem Ohr darauf, was um sie herum vorging.
    „Komm mit", sagte Chloe und zog Mary zu einer der Hecken, damit man sie nicht hörte.
    Mary warf den mit Schmutz bedeckten Kindern einen besorgten Blick zu. „Glaubst du nicht, dass der Duke ärgerlich sein wird, wenn er sie so sieht?"
    „Der Duke und seine Mutter besuchen Freunde. Es wird noch Stunden dauern, bis sie zurückkehren", sagte Chloe. „Die Kinder werden längst gebadet sein und artig in ihrem Spielzimmer sitzen, lange bevor die Kutsche hier eintrifft. Nun erzähle mir schon von deinem großen Geheimnis."
    „Ich weiß, dass wir eigentlich nicht klatschen sollen."
    „Klatsch? Warum, ist es etwas Schlechtes?"
    „Aber nein", beteuerte ihr Mary.
    „Nun gut, dann ist es auch kein Klatsch."
    Das schien Mary zu beruhigen, da sie sich näher zu Chloe lehnte. „Ich habe kürzlich mit einem der Stallknechte gesprochen. Er hat sich mit dem alten Jarvis unterhalten, dem früheren Stallmeister. Stell dir vor, Jarvis kannte den Duke und seinen verstorbenen Bruder schon, als sie noch Kinder waren! Jarvis erzählte meinem ... Freund, dass er den Duke als einen stets vergnügten Jungen in Erinnerung hat, den alle liebten."
    Chloe runzelte die Stirn. „Und das ist alles? Auch der Duke war früher einmal ein ganz normaler Mensch. Zugegeben, das ist überraschend, aber nicht gerade schockierend."
    Mary schüttelte den Kopf. „Nein, nein, das ist ja nicht das Interessante. Jarvis
    erzählte, dass der Duke - ich meine Charles, den älteren Bruder, den früheren Duke -, nun, sie ruderten draußen auf dem See, und das Boot kenterte. Daraufhin rettete der Duke - Master Jareth, der neue Duke, natürlich ..."
„Ich weiß, wen du meinst!" rief Chloe ungeduldig.
„Ich gehe abends manchmal spazieren."
Wieder legte sich sein Mund auf ihren; abwechselnd
Seine Mutter wurde aschfahl. „Wie kannst du es wag

„Ich weiß, wen du meinst!" rief Chloe ungeduldig. „Also, was ist geschehen?" „Master Jareth rettete seinen Bruder. Und als Jarvis sie am Ufer entdeckte, wo sie tropfnass voreinander standen und sich anbrüllten, sagte Charles - der Duke -, dass er wünschte, Master Jareth hätte ihn nicht gerettet. Er fragte immer wieder:
    ,Warum hast du mich nicht einfach ertrinken lassen? Ich hasse es.'"
    Chloes Augen weiteten sich. „Aber warum hat er das gesagt?"
    „Jarvis erzählte meinem ... dem Stallburschen, dass Charles es hasste, Duke zu sein. Seine Mutter ließ ihn nur selten aus dem Haus gehen. Er erhielt den ganzen Tag über Unterrichtsstunden und musste unentwegt lernen, obwohl er und Master Jareth es liebten, durch die Wälder zu streifen. Der Duke - Master Jareth, meine ich -durfte sogar gelegentlich mit den Kindern aus dem Dorf spielen, obwohl die anderen niemals seine Stellung vergaßen. Die beiden Brüder standen sich offenbar sehr nahe. Seltsamerweise war es Master Jareth, der seinen älteren Bruder beschützte, und nicht umgekehrt. Wahrscheinlich, weil er mehr Erfahrungen sammeln konnte als der arme junge Duke, der so streng erzogen wurde."
    Plötzlich wusste Chloe, was sie in den Augen des Dukes gesehen hatte. Es war der Junge, der er einst gewesen war und der immer noch verborgen in ihm lebte. Der Junge, der ausgelassen mit Dorfkindern gespielt und einen Bruder gerettet hatte, der lieber gestorben wäre, als länger die Last seiner Verantwortung tragen zu müssen.
    „Wie schrecklich, dass der arme Charles schon in diesem Alter sterben wollte", sagte Chloe, während ihr die Tränen in die Augen traten. Charles war ihrer Cousine ein guter Ehemann gewesen, seinen Kindern ein guter Vater, ein pflichtbewusster Sohn und ein guter Duke. Sie hatte ihn einige Male gesehen, und er hatte stets so gewirkt, als seien Macht und Verantwortung ein Teil seiner Natur. Niemand hätte vermutet, was ihn seine Stellung gekostet hatte.
    „Jarvis sagte uns ... das heißt, er erzählte dem Stallknecht, der es wiederum mir ... " „Einen Augenblick, Mary", sagte Chloe mit hochgezogenen Augenbrauen. „Warum versuchst du mir zu verheimlichen, dass du einen Liebsten hast?"
    Mary starrte sie

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