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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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hatte. In seiner Jugend, als sein Interesse an Sternbildern zu einer wahren Besessenheit geworden war, hatte er so manche Nacht hier verbracht, hinaufgeblickt und sich an den Wundern der Schöpfung erfreut.
    Jareth stellte den richtigen Winkel ein, befestigte das empfindliche Instrument und beugte sich vor, um durch die Linse zu spähen.
    Ein Schatten fiel über ihn und versperrte die Sicht auf den Nachthimmel.
    „Guten Abend."
    Die Stimme erklang so unerwartet, dass er leicht zusammenzuckte. Er richtete sich auf, um sich dem Störenfried zu stellen. Es war Chloe, die ihn freundlich anlächelte. Sie schien tatsächlich erfreut zu sein, ihn hier anzutreffen. Ihm kam der plötzliche Gedanke, dass nicht einmal seine eigene Mutter glücklich zu sein schien, wenn sie ihn sah. Ihre Gesichtszüge waren stets angespannt, und sie brauchte ihn nur als Zuhörer, dem sie ihre zahlreichen Sorgen mitteilen konnte. Es war ihr nicht genug, einfach nur seine Gesellschaft zu genießen.
    „Hallo, Miss Chloe."
    „Was tun Sie da?" Ohne auf seine Antwort zu warten, stellte sie sich neben ihn. Ihre Augen ruhten auf dem seltsamen Gerät, das er vor sich aufgebaut hatte. „Was ist denn das?" fragte sie neugierig. Dabei berührte sie einen schwarzen Knopf.
    „Bitte", sagte er, nahm ihre zarten Finger in seine und entfernte sie von dem Knopf. Er war überrascht, dass sie ihm nicht ihre Hand entzog. Ihre Haut war kühl und fühlte sich angenehm an. Dann erinnerte er sich daran, dass es sich nicht schickte, eine Dame ohne Handschuhe zu berühren.
    Langsam entließ er sie aus seinem Griff.
    Sie senkte den Blick. „Es tut mir Leid, dass ich Sie gestört habe. Ich werde Sie allein lassen." Sie hatte sich bereits abgewandt, als Jareth jemanden sagen hörte: „Warten Sie."
    Es dauerte einen kurzen Augenblick, bevor er sich bewusst wurde, dass er selbst gesprochen hatte.
    Sie drehte sich wieder um und sah ihn mit ihren wundervollen blauen Augen an. „Ja?"
    Jareth streckte ihr einladend eine Hand entgegen. „Es tut mir Leid. Ich wollte Sie nicht verjagen. Kommen Sie, ich möchte Ihnen etwas zeigen."
    Nach einem kurzen Zögern trat sie zu ihm. „Euer Gnaden?"
    Das Mondlicht spiegelte sich in ihren graublauen Augen, die ihr ehrliches Interesse zeigten.
    Indem er auf die Linse des Teleskops deutete, erklärte er: „Sie müssen hier hindurchsehen."
    Sie benötigte einen Moment, bevor sie etwas erkennen konnte. „Was ist das?" fragte sie schließlich.
    „Wie sieht es für Sie aus?"
    „Nach einem Drachen", antwortete sie.
    „Was?" fragte er erstaunt. Er trat vor, um selbst einen Blick durch das Teleskop zu werfen.
    „Wie können Sie einen Drachen sehen? Das ist Piscis Austrinus, das Sternzeichen der Fische. Es gibt tatsächlich einen Drachen am Himmel, aber Draco befindet sich weiter nördlich."
    Als er sich umdrehte, zuckte sie nur mit den Achseln. „Sie haben mich gefragt, was ich sehe. Ich kann nur sagen, dass es für mich nach einem Drachen aussieht."
    Er seufzte laut. „Sie sehen die merkwürdigsten Dinge, nicht wahr, Miss Chloe?"
    Sie lächelte ihn bezaubernd an. „Merci beaucoup!"
    Jareth schüttelte den Kopf und kicherte. „Und Sie geben mir immer wieder neue Rätsel auf."
    „Es ist gut, nicht vorhersehbar zu sein. Überraschungen verleihen dem Leben den Spaß, wenn es nicht zu viele sind. Wir brauchen auch gewisse Dinge, auf die wir uns immer verlassen können, sonst leben wir in ständiger Sorge."
    „Wie ich sehe, sind Sie eine Philosophin. Ich hätte niemals erwartet, auch diese Seite an Ihnen kennen zu lernen."
    „Finden Sie, Euer Gnaden? Aber das sind nur meine Gedanken." Sie warf ihm einen neckenden Blick zu. „Auch ich bin in der Lage, zu denken."
    „Das habe ich auch niemals bezweifelt. Ihre Gedanken stimmen nur leider meist nicht mit meinen überein."
    „Das ist wahr", gab sie zu. „Aber wer von uns hat Recht? Sind immer Sie es, oder vielleicht immer nur ich? Ich glaube an keine dieser Möglichkeiten, obwohl wir beide viel zu starrköpfig sind, um das zuzugeben."
    „Nun überraschen Sie mich schon wieder."
    „Und ist es nicht auch überraschend, dass wir vielleicht sogar etwas gemeinsam haben? Sie kommen in den Garten, um die Nacht zu genießen. Und ich liebe es, hier spazieren zu gehen. Auf diese Weise kann ich meine Gedanken sammeln."
    „So also kommen Sie auf all diese lächerlichen Ideen."
    Sie kicherte. „Ja, unter anderem."
    Chloe legte den Kopf zurück und sah zum Himmel hinauf. „Ohne dieses Gerät

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