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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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Gerald noch immer seine Freiheit. Er konnte nach Strathmere kommen, wann immer ihm der Sinn danach stand. Falls er es wünschte, konnte er den Winter in
    Rom, Florenz oder auch in Südfrankreich verbringen. Und er konnte den ganzen Tag in den Wäldern herumreiten und seiner großen Leidenschaft, der Jagd, nachgehen, wenn es ihm gefiel.
    Ja, Gerald konnte sich jede Freiheit herausnehmen. Zum Beispiel die Freiheit, um eine der höhergestellten Bediensteten des Hauses zu werben, eine bezaubernde, unwiderstehliche junge Frau mit einem französischen Akzent und einem Lächeln, das heller strahlte als jedes Sternbild.

13. KAPITEL
    Als Chloe das Kinderzimmer betrat, wurde sie dort zu ihrer Überraschung von Mary erwartet. Ihre Freundin zitterte am ganzen Körper, und ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    „Chloe, ich muss mit dir sprechen", sagte das Zimmermädchen atemlos. In einer Ecke des Raumes spielten die Mädchen mit einer rotwangigen Dienstbotin, die selbst beinahe noch ein Kind war.
    „Natürlich. Bette, würdest du bitte noch etwas länger bleiben?" fragte Chloe.
    „Sehr gerne, Miss. Ich bin gerne mit den Kindern zusammen. Es ist eine willkommene Abwechslung von meinen üblichen Pflichten."
    „Danke." Sie zog die aufgebrachte Mary in ihr eigenes Schlafzimmer und schloss die Tür hinter ihnen.
    „Oh, Chloe, er hat mich entlassen!" schluchzte Mary. „Jemand muss ihm gesagt haben, dass ich in den Stallungen war. Er warnte mich davor und riet mir, mich von Daniel fern zu halten, aber ich konnte es einfach nicht! Ich liebe Daniel. Wie könnte ich ihm aus dem Weg gehen? Ich vergehe vor Kummer, wenn ich ihn auch nur einen Tag nicht sehen kann."
    Chloe war entsetzt. „Natürlich darf man dir nicht verbieten, deinen Liebsten zu sehen. Was hat der Duke gesagt?"
    „Er ließ mich heute Morgen zu sich rufen. Der Duke war sehr verärgert. Er sagte mir, er wüsste, dass ich seine Anweisung nicht befolgt habe. Daraufhin entließ er mich auf der Stelle."
    „Aber wer hat ihm gesagt, dass du Daniel getroffen hast?"
    „Ich weiß es nicht", sagte sie zögernd.
    „Du denkst doch nicht etwa, dass ich ihm gesagt habe, was in der Scheune geschehen ist?"
    „Nein, nein! Ich weiß selbst nicht, was ich denken soll."
    „Es muss jemand gewesen sein, der eifersüchtig auf dich ist.
    Vielleicht eines der anderen Zimmermädchen, das Daniel für sich selbst will?"
    Mary ließ den Kopf hängen und schniefte. „Was für einen Unterschied macht das schon? Ich werde in Schande nach Hause zurückkehren müssen. Wie soll ich nur jemals eine neue Anstellung finden, nachdem ich entlassen wurde?"
    Chloe ergriff die Hände ihrer Freundin und drückte sie ermutigend. „Es gibt keine Schande, Mary. Lass nicht zu, dass er dir deine Liebe zerstört. Es ist so etwas Wunderbares."
    „Aber warum sollte er das tun?" schluchzte Mary.
    Chloe seufzte. „Darauf kann ich dir auch keine Antwort geben. Der Duke ist ein Mann, dessen Seele langsam stirbt. Er ist ein guter Mensch, glaube ich. Wenigstens ein Teil von ihm ist gut. Doch dieser Teil ist dabei, die Schlacht zu verlieren. Vielleicht gönnt er anderen ihre Liebe nicht, nur weil in seinem eigenen Leben kein Platz dafür ist."
    Mary war so verblüfft, dass sie mit dem Weinen aufhörte. „Wie kommt es, dass du ihn so gut kennst?"
    Chloe holte ein Taschentuch aus ihrer Tasche und reichte es ihr. „Ich weiß nichts von ihm. Nicht das Geringste."
    Jareth sprach gerade mit seiner Mutter, als die Tür zum Salon aufgestoßen wurde.
    Er verstummte mitten im Satz und drehte sich um. Chloe stand an der Tür und warf ihm einen undeutbaren Blick zu.
    Sein Herz schlug schneller. Sie sah bezaubernd aus. Ihre Wangen waren gerötet, und ihr zerzaustes Haar rahmte wie eine wilde, dunkle Wolke ihr Gesicht ein. Wie Diana, die frisch von der Jagd zurückkehrt, dachte Jareth.
    „Dürfte ich mit Ihnen sprechen, Euer Gnaden?" sagte sie nur.
    „Strathmere", zischte seine Mutter. Sie wollte ihn ermahnen, sich diese Unverschämtheit nicht gefallen zu lassen. Ohne die Duchess anzusehen, sagte er: „Schon gut, Mutter. Ich werde in der Halle mit Miss Chloe sprechen." Er versuchte, streng zu klingen. „Schließlich muss die Angelegenheit dringend sein, wenn Miss Chloe so überraschend hier eintritt."
    Chloe hob stolz das Kinn. „Sie ist dringend, Euer Gnaden, das versichere ich Ihnen."
    Er fühlte deutlich den missbilligenden Blick seiner Mutter im Rücken, während er den Salon verließ. Dann führte er Chloe in die

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