Entscheidung aus Liebe
heftig. „Ja, diese Schurken treiben sich zur Zeit überall herum."
„Würden Sie mich bitte entschuldigen? Ich habe es eilig, Monsieur."
„Noch einen kurzen Moment, bitte. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich mit meiner Tante gesprochen habe - wegen des Kätzchens, Sie wissen schon." Mit stolz geschwellter Brust fuhr er fort: „Es war nicht einfach, aber schließlich habe ich sie dazu überredet, einzuwilligen."
Chloe freute sich ehrlich über diese Neuigkeit. „Wirklich? Mon Dieu, das ist wundervoll! Die Kinder werden sich freuen. Vielen Dank, Sir."
„Ich dachte, vielleicht könnten wir vier zusammen gehen, um das neue Haustier der Kinder auszusuchen. Was halten Sie davon?"
„Oh, Monsieur, die Kätzchen sind doch noch viel zu klein, um schon von ihrer Mutter getrennt zu werden. Es wird noch mehrere Wochen dauern, bis wir eines von ihnen ins Haus holen können."
Er war sichtlich enttäuscht. „Wie schade. Ich war recht stolz auf meine gute Tat und ungeduldig, sie durchzuführen. Ich hasse es, warten zu müssen."
Chloe kicherte. „Die Kinder werden es auch kaum abwarten können. Zweifellos werden sie mich jeden Tag tausendmal fragen, wann es endlich so weit ist."
„Ich hatte den Eindruck, dass die Kleinere nicht spricht."
„Sarah. Ja, das ist wahr, aber sie zeigt auf andere Art, was sie will - sogar sehr deutlich."
„Ah, ich verstehe."
„Was verstehst du, Gerald?" mischte sich plötzlich eine tiefe Stimme in das Gespräch ein.
Sie drehten sich erschrocken um und sahen, dass Jareth hinter ihnen stand. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wirkte, als hätte er die beiden gerade dabei ertappt, eine Flasche Wein aus dem Keller zu stehlen.
„Wir sprachen gerade über die Kinder", erklärte Gerald.
„Es war mir nicht bewusst, dass du dich überhaupt für die Kinder interessierst."
Er bedachte seinen Cousin mit einem eisigen Blick. Seine dunklen Augen wirkten kalt und hart; an seiner Wange zuckte ein Muskel. Chloe spürte, dass sie leicht zitterte. Trotz seiner Strenge sah er in diesem Moment unglaublich anziehend aus. Ihre Knie wurden weich.
Gerald kicherte nur, dann verabschiedete er sich.
„Wie ich sehe, sind Sie schon wieder auf den Beinen, Euer Gnaden", sagte Chloe. „Bereiten Ihnen Ihre Verletzungen keine Probleme mehr?"
„Ich habe zahlreiche Probleme, Mademoiselle, aber mein Gesundheitszustand gehört im Augenblick nicht zu ihnen, wenn man von einigen Schrammen absieht." „Das freut mich."
„Worüber haben Sie und mein Cousin denn gesprochen?"
„Er hat die Erlaubnis Ihrer Mutter eingeholt, dass die Kinder ein Kätzchen als Haustier halten dürfen."
Jareth stieß verächtlich die Luft aus. „Er konnte sie schon immer um den kleinen Finger wickeln. Wahrscheinlich würde sie ihm sogar gestatten, sein Pferd im Salon zu striegeln, wenn er sie nur lange genug bitten würde." Er musterte ihr Gesicht. „Seien Sie auf der Hut, dass er nicht auch Ihnen mit seinen Schmeicheleien den Kopf verdreht."
Chloe straffte die Schultern. „Natürlich, Monsieur."
Er nickte zufrieden und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, dass sie entlassen war. „Sie dürfen gehen."
Oh, wie sehr sie ihn verwünschte, wenn er sich auf diese Weise benahm. Er war der hochwohlgeborene Duke, durch und durch. Am liebsten hätte sie seinem arroganten Gesicht eine Ohrfeige versetzt. Stattdessen hob sie stolz den Kopf und stieg die Treppe hinauf, ohne ihn weiter zu beachten.
Jareth sah ihr stirnrunzelnd nach. Der Anblick ihrer sich anmutig wiegenden Hüften verursachte ein heftiges Ziehen in seinen Lenden.
Er war heute nicht in der Stimmung, mit diesem kleinen Wildfang zu streiten. Sie war klug, wenn sie ihn gar nicht erst herausforderte. Er hatte eine ruhelose Nacht hinter sich. Ständig waren ihm Bilder von dieser Verführerin durch den Kopf gegangen - Bilder, wie sie auf ihm lag und ihren geschmeidigen Körper an ihn schmiegte. An diesem Morgen hatte man ihn nach der Unterredung mit dem Sheriff darüber informiert, dass sich eine seiner weiblichen Dienstboten in unangebrachter Weise benommen hatte. Zu seinem Bedauern hatte er sie entlassen müssen.
Am meisten beunruhigte ihn jedoch, was er bei dem Zusammentreffen mit Chloe und Gerald gefühlt hatte. Es war äußerst verwirrend. Obwohl er Gerald nicht besonders mochte, war nichts Anstößiges daran, wenn dieser sich Chloe gegenüber freundlich zeigte.
Erstaunt stellte Jareth fest, dass er eifersüchtig auf Gerald war. Im Gegensatz zu ihm besaß
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