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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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bin ich bereits, dachte er. „Chloe ist nicht meine Mätresse", sagte er sanft. Doch seine Verteidigung war nur halbherzig, denn er erkannte, dass seine Mutter tatsächlich die Wahrheit sprach. Er war ein Narr gewesen, es nicht selbst zu begreifen.
    „Wenn sie es nicht bereits ist, dann wird sie es bald sein. Es ist Begierde, die das wilde Tier im Manne beherrscht - eine unbestreitbare Tatsache. Aber du musst zugeben, Strathmere, dass dieses französische Mädchen eine Katastrophe ist."
    „Nun gut", murmelte er resignierend. „Du hast gesiegt, Mutter. Ich werde noch diese Woche mit Lord Rathford sprechen."
    Seine Mutter senkte den Kopf, um ihr Lächeln zu verbergen. „Wundervoll, Strathmere. Ich wusste, dass du mich nicht enttäuschen würdest."
    Eilig verließ sie den Raum. Jareth vermutete, dass sie heimlich einen Toast auf seine Niederlage ausbringen würde.
    Er fühlte sich wie ein geschlagener Mann, als er in das Kinderzimmer hinaufging.
    Dort traf er jedoch nur Bette an, die auf die Kinder aufpasste. „Wo ist Miss Chloe?" fragte er verwundert.
    „Heute traf ein Brief ihres Vaters ein, Euer Gnaden. Ich bot ihr an, für eine Weile bei den Kindern zu bleiben, damit sie ihn ungestört lesen konnte. Ich glaube, sie hat ihn in den Garten mitgenommen."
    Natürlich. Chloe war in ihrem Garten, und er würde für immer ihr gehören.
    Er lächelte Bette an. „Das war sehr aufmerksam von Ihnen. Wenn Sie es wünschen, können Sie gehen. Ich werde solange bei den Kindern bleiben, da ich ohnehin gekommen bin, um sie zu besuchen. Sie sind in meiner Obhut, bis Miss Chloe zurückkehrt."
    „Ja, Euer Gnaden", erwiderte das Mädchen, bevor es den Raum verließ.
    Sarah kam zu ihrem Onkel und zeigte ihm ihren Teddybären. „Samuel", sagte sie unsicher, da ihr das Sprechen noch etwas schwer fiel. Er dankte ihr und begrüßte den Bären. Sarah und Rebeccah liebten es, wenn er mit ihren Spielzeugen umging, als seien sie lebende Wesen. „Was würdest du heute gerne tun, Samuel?"
    Sie beschlossen, einige Bilder mit ihm zu malen. Harry, ihr vorwitziges Kätzchen, sprang neugierig auf den Tisch, wobei er die Wasserfarben überall verteilte. Jareth musste den Schaden beseitigen.
    „Böse Katze", sagte Sarah stirnrunzelnd.
    „Ja, eine sehr ungezogene Katze", stimmte er ihr zu.
    Rebeccah hatte es die ganze Zeit über vorgezogen, allein in einer Ecke zu spielen. Dort hatte sie mehrere Puppen an den kleinen Tisch gesetzt, der mit buntem Puppengeschirr gedeckt war. Sie war eifrig damit beschäftigt gewesen, ihre Puppen herumzukommandieren, da sie ihr nicht widersprechen konnten. Doch nun kam sie zu ihm und fragte ihn mit einem bezaubernden Augenaufschlag: „Wirst du mir etwas vorlesen, Onkel?"
    „Natürlich. Du darfst dir sogar ein Buch aussuchen. Sarah, würdest du auch gerne eine Geschichte hören?"
    Das jüngere Mädchen ignorierte seine Frage, da sie gerade mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck an ihrem Bild arbeitete. Jareth setzte sich in den Schaukelstuhl, und als Rebeccah mit einem alten, abgenutzten Buch zurückkam, zog er sie auf seinen Schoß. „Was ist das?"
    „Das ist Papas Tagebuch, als er noch ein kleiner Junge war. Miss Chloe hat mir daraus vorgelesen", log Rebeccah.
    „Aber das ist ja ... wundervoll!" rief er, während er mit der Hand über das fleckige Leder fuhr. Er hatte niemals gewusst, dass Charles ein Tagebuch führte. Nun konnte er es kaum erwarten, selbst darin zu lesen. „An welcher Stelle hat Miss Chloe aufgehört?" fragte er, während er das Buch vorsichtig aufschlug.
    „Hier", antwortete Rebeccah, während sie sich an seine Brust kuschelte.
    Jareth zuckte die Achseln. Das Mädchen schien es nicht genau zu wissen. Es lag kein Lesezeichen in dem Buch. Daher entschied er, dass es gleichgültig war, an welcher Stelle er zu lesen anfing.
    „13. Mai 1826. Ich habe den ganzen Tag mit meinem Lehrer verbracht, so wie jeden Tag. Oh, wie sehr ich das hasse! Jareth ist heute wieder im Garten gewesen. Ich sollte in meinem Geschichtsbuch lesen, aber stattdessen beobachtete ich ihn durch das Fenster. Mr. Hampton hat mir drei Ohrfeigen gegeben, als er zurückkehrte und mich dabei erwischte. Wegen Faulheit, sagte er. Wahrscheinlich hatte er sogar Recht, nehme ich an. ”
    Jareth hielt inne und blickte unsicher auf seine Nichte nieder, die still auf seinem Schoß saß. Diese Lektüre war kaum angemessen für ein so kleines Kind.
    „Er klingt traurig", sagte Rebeccah.
    „Wahrscheinlich hatte er nur einen

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