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Entscheidung im Palast des Prinzen

Entscheidung im Palast des Prinzen

Titel: Entscheidung im Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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nehmen und küssen … Nein, viel mehr als das. Er wollte ihr den hässlichen Hosenanzug ausziehen und sich in ihr verlieren. Dieser Drang war überwältigend stark, und Alexej stand abrupt auf. Sie blickte ihn an und wirkte einen Moment erschrocken. Es störte ihn, dass sie ihn manchmal so ansah, als wäre er ein Bär, der sie in einem Stück verschlingen wollte, oder das personifizierte Böse aus einem Roman von Dostojewskij.
    Vielleicht war er das.
    Aber aus gutem Grund. Und nun, wo der Sieg so nah war, würde er nicht aufgeben, auch nicht um Paiges willen. Anfänglich hatte er sich eingeredet, dass er sie nur mitgenommen hatte, um herauszufinden, was sie von Chads Geschäften wusste. Aber so langsam bekam er das Gefühl, dass sich seine wahren Beweggründe etwas komplizierter darstellten.
    Er hatte sie von Anfang an begehrt, aber nicht damit gerechnet, dass er sie auch mögen würde. Sie war viel interessanter und vielschichtiger, als er gedacht hatte. Paige war jemand, den die Schönheit von Kunst so beeindruckte, dass sie darüber weinte. Jemand, der die Interessen seiner Schwester mit einer Entschlossenheit verteidigte, die er gut nachvollziehen konnte. Und sie war loyal, selbst noch Menschen gegenüber, die sie so hintergangen hatten wie Chad Russell.
    Alexej versuchte, nicht daran zu denken, was er selbst mit ihr vorhatte. Aber er musste es einfach tun, weil manche Versprechen mehr zählten als alle Zweifel, die man haben mochte. Paiges Schwester würde vielleicht leiden, wenn Chad sein Geschäft verlor, aber sie würde schon darüber hinwegkommen. Genau wie Paige. Hier ging es nicht um Leben und Tod.
    Er schuldete es Katherina und seiner Mutter. Tim Russell hat ihnen alles genommen, und ich werde nicht ruhen, bevor mein Cousin und meine Tante am eigenen Leib erfahren haben, wie es ist, vor dem Nichts zu stehen.
    „Das ist nicht der Moment, um über Geschäftliches zu sprechen, aber du kannst für mich arbeiten, wenn du möchtest. Und jetzt komm mit.“
    „Wohin gehen wir?“
    „Es ist eine Überraschung.“
    Sie sah ihn immer noch böse an, aber er streckte seine Hand einladend aus. Nach einem langen Zögern seufzte sie und legte ihre schmale Hand in seine. Die Berührung ließ Alexej vor Lust erschauern. Er versuchte, das Gefühl zu verdrängen, aber es war zu stark.
    Wieder röteten sich ihre Wangen, aber diesmal nicht aus Wut. Zu wissen, dass auch sie ihn begehrte, freute ihn. Aber er durfte seinem Impuls, sie sofort mit ins Bett zu nehmen, nicht nachgeben. Noch nicht.
    Darum zog er sie erst einmal zum Fenster und trat dann zur Seite, damit sie ungehindert hinaussehen konnte. Draußen im Schnee standen drei Pferde nebeneinander vor einen Schlitten gespannt. Ein Angestellter hielt die Zügel, damit die Tiere stillstanden, ein anderer überprüfte das Geschirr.
    Alexej hörte, wie Paige der Atem stockte, und er hörte ihr entzücktes „Oh!“.
    „Wie versprochen“, flüsterte er und musste einfach in ihr Ohrläppchen beißen.
    Ihre Reaktion darauf war ein wohliges Erschauern.

6. KAPITEL
    Die Luft roch sauber und rein, die Pferde bewegten rhythmisch den Kopf, die Glöckchen klingelten, und das Geschirr rasselte, während Alexej den Schlitten eine Allee entlanglenkte, deren Bäume mit Schnee bedeckt waren.
    „Das ist einfach großartig!“, rief Paige lachend. „Ich danke dir.“
    „Es wäre eine Schande gewesen, hier herauszukommen und keine Schlittenfahrt zu machen!“
    Paige war in ihren neuen Mantel gehüllt und hatte sich die Pelzmütze tief ins Gesicht gezogen. Ihr war schön warm, und doch überlief sie vor Aufregung ein Schauer, sodass sie unwillkürlich die dicke Decke über den Knien höher zog.
    „Ist dir kalt?“
    „Ganz und gar nicht.“
    „Wenn dir kalt ist, kehren wir sofort zum Palast zurück“, sagte Alexej besorgt. „Du brauchst nur etwas zu sagen.“
    Sie berührte ihn sacht am Arm. „Noch nicht, Alexej, ich will nicht, dass es so schnell vorbei ist.“
    „Dann fahren wir weiter“, meinte er lächelnd.
    Paige hatte gedacht, dass der Abend vorbei war, als Alexej nach dem Essen so abrupt aufgestanden war. In dem Moment hatte sie sogar gedacht, dass es besser so wäre, egal, wie sehr ihr Herz bei dem Gedanken auch schmerzen mochte. Sie fand es grundsätzlich verkehrt, sich auf Alexej einzulassen, der Chad erklärtermaßen in den Ruin treiben wollte. Trotzdem genoss sie es, jetzt mit ihm hier draußen zu sein. Daran würde sie sich ihr Leben lang erinnern, und sie bereute es

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