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Entscheidung im Palast des Prinzen

Entscheidung im Palast des Prinzen

Titel: Entscheidung im Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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dass du jetzt trotzdem hier lebst?“
    „Es ist mir gelungen, den Besitz zurückzukaufen, auch wenn es Jahre gedauert hat.“ In seinen eisgrauen Augen lag ein Funkeln, das sie nicht richtig einordnen konnte. War es Hass, Wut oder Angst? Doch bevor sie dieser Frage nachgehen konnte, war Alexej wieder ganz der um das Wohl seines Gastes bemühte russische Prinz.
    Paige probierte ein wenig Gemüse. „Wo lebt deine Mutter jetzt?“, fragte sie dann.
    „Sie liegt in der Gruft der Kapelle, die du bei unserem Landeanflug gesehen hast, zusammen mit meinem Vater und meiner Schwester. Ich habe sie alle hierhin überführen lassen, nachdem ich das Anwesen renoviert hatte.“
    Betroffen legte sie Messer und Gabel zur Seite. „Entschuldige, Alexej, ich hätte nicht fragen sollen.“
    „Aber du konntest es doch nicht wissen.“ Er streckte den Arm nach ihrer Hand aus. „Sie sind alle schon sehr lange tot.“
    Paige erwiderte seinen Händedruck. „Meine Mutter ist erst vor acht Jahren gestorben.“
    „Das tut mir sehr leid.“
    „Danke, Alexej, aber vielleicht sollten wir lieber das Thema wechseln. Ich würde gern über dich reden.“
    „Was möchtest du denn wissen?“ Entspannt lehnte er sich im Stuhl zurück.
    „Warum bist du so nett zu mir?“
    „Das fragst du noch, nach gestern Nacht?“ Er lächelte verführerisch und sah sie mit einem Leuchten in den Augen an.
    Gern hätte sie geglaubt, dass er sie tatsächlich attraktiv fand, aber sie war viel zu realistisch, um nicht den wahren Grund zu erahnen.
    „Wenn du mir Informationen über Russell Tech entlocken willst, verschwendest du nur deine Zeit. Bis zu dieser Reise war ich nur eine Sekretärin von vielen. Dass Chad mich mitgenommen hat, liegt allein an meiner Schwester.“ Das laut auszusprechen tat weh, besonders einem Menschen gegenüber, der so erfolgreich war wie Alexej Woronow. Trotzdem wollte sie nicht so tun, als ob sie Geschäftsgeheimnisse kannte, nur um sich wichtig zu machen. Sollte Alexej jetzt auf der Stelle mit ihr zurückfliegen, hätte sie zumindest Gewissheit über seine wahren Motive.
    „Bist du darüber sehr verärgert?“
    Paige hatte eine andere Reaktion erwartet, beschloss aber, ihm ehrlich zu antworten. „Ja, aber so ist nun mal das Leben. Trotzdem bin ich gut in meinem Job, und diese Reise eröffnet mir neue Möglichkeiten. Vorausgesetzt, du kaufst nicht das Land von Walischnikow und schließt Russell Tech.“
    „Dann würde ich Russell Tech nicht schließen, sondern es in mein Unternehmen integrieren.“ In diesem Moment wirkte er sehr bedrohlich – als hätte er endgültig seine Maske abgestreift.
    „Chad sagt, du würdest die Firma zerschlagen und uns damit alle arbeitslos machen.“
    „Da irrt er sich aber! Natürlich würde es Umstrukturierungen geben, aber du würdest deinen Job behalten. Du arbeitest dann einfach für mich anstatt für Chad Russell.“
    „Wenn es irgendwann so weit kommen sollte, suche ich mir einen neuen Job“, erklärte sie prompt. Dabei störte sie nicht etwa die Feindseligkeit zwischen ihm und Chad, obwohl sie sie natürlich berührte. Sie wollte wegen dieses Abends nicht für Alexej arbeiten. Weil er zuerst alles getan hatte, damit sie dachte, er würde sie mögen, um dann wie beiläufig zu erwähnen, dass sie für ihn arbeiten könnte – als hätte der Abend nicht stattgefunden.
    Aber was war denn eigentlich passiert? überlegte Paige. Abgesehen von der außergewöhnlichen Anreise hatte er sie doch nur zum Essen eingeladen. Gestern Nacht hatte er sie geküsst, aber sie machte sich nichts vor, das hatte nichts zu bedeuten. Was gestern geschehen war, war ohnehin jenseits aller Norm gewesen, angefangen von der Umarmung auf dem Roten Platz bis hin zu den Küssen in seinem Apartment.
    „Warum würdest du nicht für mich arbeiten wollen?“, fragte Alexej unvermittelt.
    Der Appetit war ihr nun endgültig vergangen, und Paige legte ihre Serviette auf den Tisch. Es gab tatsächlich noch einen Grund, nicht für ihn zu arbeiten, und zwar einen viel wichtigeren als ihren verletzten Stolz.
    „Wenn du Chad ruinierst, zerstörst du auch das Glück meiner Schwester. Und ich kann nicht für jemanden arbeiten, der Emma wehgetan hat.“ Sie wirkte angriffslustig wie ein Sibirischer Tiger, und Alexej sah sie wie gebannt an.
    Ihre Augen funkelten herausfordernd. Er hätte ihr sagen sollen, dass es dumm war, wegen ihrer Schwester auf eine derartige Karrierechance zu verzichten. Stattdessen wollte er sie in die Arme

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