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Entscheidung im Palast des Prinzen

Entscheidung im Palast des Prinzen

Titel: Entscheidung im Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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brach ihren Widerstand mit einem einzigen Versprechen: in Zukunft für Emma zu sorgen. Er würde ihr die Studiengebühren bezahlen und ihr eine Wohnung oder auch das kleine Haus kaufen, wenn sie es haben wollte. Außerdem brauchte sich Emma nie wieder Sorgen um Geld zu machen.
    Die Entscheidung, Dallas zu verlassen, war Paige nicht leichtgefallen, aber sie hatte keine andere Wahl gehabt. Alexej konnte sehr großzügig sein, wenn er seinen Willen bekam. Doch sie wollte nicht wissen, wozu er fähig war, wenn er ihn nicht bekam. Da brauchte sie nur an Russell Tech zu denken.
    Solange sie lebte, würde sie Emmas Gesichtsausdruck nicht vergessen, als sich Alexej ihr vorgestellt hatte. Emma war vor ihm zurückgeschreckt wie vorm Teufel persönlich. Paige versuchte, ihr alles zu erklären, aber Emma weigerte sich, ihr zuzuhören, und rannte türenknallend in ihr Zimmer. Mit Tränen in den Augen hatte sich Paige Alexej zugewandt und gefragt, ob er nun zufrieden sei. Und wieder hatte er sich kühl und ungerührt gezeigt.
    Die folgenden beiden Tage vergingen wie im Flug. Alexej war beim Ultraschalltermin dabei. Wie versteinert saß er neben ihr, bis die Untersuchung begann. Dann beugte er sich so weit zum Monitor, als suche er in dem Bild die Quelle der ewigen Jugend. Die kleine Blase, die man erkennen konnte, sah überhaupt nicht wie ein Baby aus. Trotzdem war Paige ihm sofort in Liebe zugetan, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Eigentlich hätte sie hier mit einem Mann sein sollen, der sie liebte und ihre Hand hielt, während sie beide ihr Baby zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. Stattdessen saß neben ihr ein gefühlloser Fremder, der sie nicht leiden konnte.
    „Sie sind genau acht Wochen und drei Tage weit“, sagte die Gynäkologin schließlich, und Alexej atmete hörbar auf. „Das heißt aber nicht, dass die Empfängnis auch so weit zurückliegt.“ Die Ärztin erklärte die Zusammenhänge, und natürlich fiel die Nacht im Palast genau in den Zeitraum der zwei, drei fruchtbaren Tage von Paiges letztem Zyklus.
    Währenddessen wäre Paige vor Scham am liebsten gestorben. Alexej tat so, als ob sie ihm ein Kind unterschieben wollte! Was ein wunderbarer Moment hätte sein sollen, wurde durch seine kaltblütige Arroganz noch zusätzlich ruiniert. Doch als sie vom Untersuchungstisch aufstand, stützte er sie. Und er beließ seine Hand auf ihrem Rücken, bis sie beim Auto waren. Obwohl sie wünschte, dass es nicht so gewesen wäre, verzehrte sie sich nach ihm. Das Verlangen untergrub ihre rigide Haltung, und sie hätte sich ihm am liebsten zugewandt und den Kopf an seine Brust gelehnt.
    Als sie nun gemeinsam den Palast betraten, begrüßte sie derselbe Angestellte, der sie an ihrem ersten Abend verabschiedet hatte. Alexej wechselte einige Worte mit ihm, dann verneigte sich der Mann und ging.
    „Wassili macht dir ein Zimmer fertig. Wenn du möchtest, kannst du im Salon warten. Er holt dich dort ab, sobald alles bereit ist.“
    Paige war erstaunt, dass sie nicht in einem gemeinsamen Zimmer schlafen würden, aber auch erleichtert, trotz all ihrer Sehnsucht nach ihm. Sie war entschlossen gewesen, ihm zu widerstehen, sobald er versucht hätte, sie zu verführen. Die Frage, ob ihr das gelungen wäre, stellte sich jetzt nicht mehr, da er sich überhaupt nicht für sie interessierte. Das hätte ihr schon klar sein müssen, als sie auf so unpersönliche Weise geheiratet hatten – ohne festliche Kleidung, Blumen oder Freunde, im sterilen Büro eines Standesbeamten, der nicht einmal Englisch sprach.
    Was erwartete Alexej von ihr? Würden sie hier als Ehepaar leben, oder würde er sie im Palast zurücklassen und sein Leben in Moskau fortsetzen wie bisher?
    „Ich will wissen, wie es jetzt weitergeht, Alexej.“
    Seine eisgrauen Augen glitzerten hitzig. „Du wirst im Salon warten. Dort gibt es heißen Tee und eine Kleinigkeit zum Mittagessen, falls dein Magen es verträgt.“
    Paige schob den Gedanken an Essen beiseite. Mit ihrer Übelkeit war es besser geworden, seitdem sie morgens Ingwertee statt Kaffee trank, aber manchmal wurde ihr immer noch schlecht.
    „Das habe ich nicht gemeint, und das weißt du auch.“
    „Ja, aber ich habe ein Geschäft zu führen und keine Zeit zum Plaudern. Du hast mit mir ein Abkommen getroffen. Wenn du es schwierig findest, deinen Teil der Abmachung einzuhalten, kann ich dir gern noch einmal erläutern, was die Konsequenzen wären, wenn du es nicht tust.“
    „Ich weiß sehr wohl, wozu du fähig

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