Entsetzliches Gleichmaß
sind hier der Lügner. Oder der Narr. Ihr Captain ist eine Betrügerin.« Sie sah zur Kressari. »Sag’s ihm, Shing.«
Die Kressari erwiderte nichts.
»Shing-kur«, grollte Mazagalanthi. »Er sagt die Wahrheit, oder?«
Die Kressari seufzte, schien fast zu schrumpfen. Sie verschränkte ihre baumrindenrauen Arme und umfasste die Ellbogen mit den Händen.
Telal sah Cenn an. »Ich will einen Deal machen.«
»Ich auch«, meldete sich Mazagalanthi.
»Shing«, flüsterte Fellen mit brüchiger Stimme. »Warum, Shing?«
Die Kressari sah ihr in die Augen. »Es tut mir leid.«
Cenn hörte ein Klicken, als sie ihren Daumen in ihre Armbeuge presste. Dann begannen Shing-kurs Teamkollegen unkontrolliert zu zucken.
Das darf doch wohl nicht wahr sein …
Cenn schlug auf seinen Kommunikator, als der erste Söldner zu Boden ging. »Cenn an Krankenstation! Medizinischer Notfall in Zellentrakt zwei! Drei Humanoide!«
Shing-kur sah ihn an und schüttelte den Kopf. Sie wirkte vollkommen gefasst. »Es ist zu spät«, sagte sie.
Die Meldung kam, als Ghemor in Kiras Büro war. Allem Anschein nach hatte der Captain seit ihrem letzten Treffen interessante Informationen erhalten. Sie glaubte nun, dass Ghemor ihr die Wahrheit sagte. Woraus diese Informationen bestanden und woher sie stammten, hatte sie bislang nicht verraten, doch Ghemor hatte so ihre Theorien.
Kira scheute noch immer davor zurück, in Ghemors Universum einzudringen oder sie dorthin zurückkehren zu lassen. Die Bajoranerin hatte ein gutes Argument. Ihre Leute versuchten derzeit, Smileys verfluchte Erfindung nachzubauen. Der Ferengi-Ingenieur stand kurz davor, Funkkontakt zu Terok Nor herzustellen. Falls sie die Rebellen erreichten, bekam Kira wenigstens ein besseres Verständnis von dem, was sie auf der anderen Seite erwartete.
Der Sicherheitsdienst hatte den Captain gerade über den Vorfall in den Zellen informiert, da überraschte Kira Ghemor damit, sie um ihre Begleitung zu bitten. »Ich möchte Ihnen vertrauen«, antwortete sie auf Ghemors fragenden Blick, als der Lift sie von der Ops zum Büro der Stationssicherheit brachte. »Ich will Ihnen glauben, wenn Sie sagen, wir verfolgen die gleichen Ziele und Ihr Einsatz in diesem Spiel ist genauso groß wie der meine. Falls das stimmt, müssen wir anfangen, einander zu helfen.«
Die Anspannung war nahezu greifbar, als sich die Tür des Turbolifts zur Promenade hin öffnete. Wachleute hielten neugierige Zivilisten zurück, während der medizinische Stab drei Leichensäcke aus der Stationssicherheit trug. Dr. Bashir und der vorübergehende Sicherheitschef Major Cenn warteten im Inneren des Büros auf Kira. Der Captain hielt direkt auf sie zu, und Ghemor folgte ihr.
»Bericht«, sagte Kira.
»Drei Tote«, begann Bashir. »Die Todesursache ist noch unbestätigt, aber meine ersten Scans deuten auf ein starkes Neurotoxin in allen drei Hirnen hin. Es wurde vermutlich in Form eines organischen Implantats dort platziert und nun freigesetzt. Ich schätze, der Tod trat umgehend ein. Mehr weiß ich erst nach der Autopsie.«
»Danke, Doktor«, erwiderte Kira. »Machen Sie weiter.« Kaum war er gegangen, wandte sie sich an Cenn. »Was ist passiert, Major?«
Der großgewachsene Bajoraner zögerte sichtlich, vor Ghemor zu sprechen, doch Kiras direkte Aufforderung überlagerte seinen natürlichen Hang zur Vorsicht. »Es war die Kressari, Sir. Sie hatte irgendein Gerät im Arm implantiert. Mit diesem aktivierte sie etwas in ihren Kollegen, das diese töten sollte, falls sie zu viel redeten.«
»Haben Sie das gesehen?«, fragte Kira.
»Ja, Captain. Es geschah alles so schnell …«
»Warum wussten Sie nichts von dem Nervengift oder dem Auslöser? Wurden die Gefangenen bei ihrer Inhaftierung nicht gescannt?«
»Beides
sollte
nicht gefunden werden«, sagte Ghemor und ersparte Cenn weitere Peinlichkeiten. »Der Obsidianische Orden hat perfekte Techniken, um Implantate vor Scannern zu verbergen. Er lässt sie wie Teile des sie umgebenden Organismus aussehen – es sei denn, man weiß, wonach man suchen muss. Niemand von Ihnen hätte von ihnen wissen können. Vermutlich wussten es nicht einmal die Toten.«
»Soll das heißen, Ihr zweites Ich implantierte diese Gerätschaften in ihren Lieutenants?«, fragte Kira. »Ohne deren Wissen?«
»So hätte ich’s gemacht«, gestand Ghemor und verschränkte die Arme. »Interessant finde ich allerdings, dass die Kressari den Schalter hatte, aber nicht mit den anderen starb.«
Kira sah
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