Entsorgt: Thriller (German Edition)
Schlafanzug in der Wäsche entdeckte. Er beschloss, ihn wegzuwerfen.
Ich muss mich irgendwie ablenken.
Statt im Internet nach Pornos zu suchen, las er die Online-Nachrichten. Shreve hatte es heute in die landesweiten Nachrichten geschafft, aber er war zu sehr in Gedanken versunken gewesen, um mitzubekommen, was da genau los war. Er suchte auf der BBC-Seite nach der Story. »Ärzte machen Mängel in der Abfallentsorgung für zunehmende Gesundheitsprobleme verantwortlich«, lautete die Überschrift. Offensichtlich litten die Einwohner von Shreve weitaus häufiger als der Rest der Bevölkerung unter Migräne, Asthma und Augenproblemen. Einige Krankenhausärzte der Gegend führten das auf ins Grundwasser sickernde Gifte und schädliche Dämpfe von der Müllkippe zurück. Tagsüber konnte Donald die riesige Halde, um die es ging, vom Fenster seines Zimmers aus sehen. Ein örtlicher Kinderarzt wurde zitiert, er sei der Überzeugung, die plötzliche Häufung von Geburtsfehlern und Kinderleukämie hänge direkt mit der Mülldeponie zusammen.
Don blinzelte und rieb sich die Augen. Er sah einen Moment lang vom Bildschirm auf, bis sich sein Blick wieder geklärt hatte. Womöglich war das sein Problem: Er war einfach zu leicht zu beeinflussen. Wie aus dem Nichts begann es hinter seinem rechten Auge gemein zu pochen.
Er hätte schwören können, dass es in seinem Zimmer nach Verwesung roch.
Ray zog sich aus und legte sich neben Jenny unter die Decke. Es war bereits nach fünf Uhr morgens. Er war völlig erschöpft, und die beängstigenden Szenen von Zombie-Apocalypse drängten unwillkürlich immer wieder in sein Bewusstsein. Ihm taten die Augen weh, und der Müllgeruch aus der Küche hatte sich nun auch bis ins Schlafzimmer vorgearbeitet. Morgen würde er zwischen seiner Rückkehr von der Uni und dem Anschalten der Konsole schon etwas Zeit finden, um den Mülleimer zu leeren und auszuwaschen.
Er war völlig drauf. Seine Nerven lagen im sprichwörtlichen Sinne blank. Jennys Wärme neben sich zu spüren, jagte ihm einen Stromstoß durch den ganzen Körper. Der Strom floss in Richtung seiner Lenden, und einen Augenblick später hatte er einen Ständer. Er schmiegte sich an Jenny und liebkoste ihren schlafenden Körper. Wie vom Dope elektrisiert, sprühten seine Nervenbahnen Funken und setzten seine Fingerspitzen in Flammen. Er konnte sein Herz schlagen und sein Blut rauschen hören. Noch bevor er richtig zur Sache gekommen war, hatte sie seine Hand weggeschoben und sich auf die Seite gerollt.
Die Elektrizität verwandelte sich in Galle und Frustration. Hatte sie etwas Besseres zu tun? Schlafen konnte sie jederzeit. Wo war ihre Leidenschaft geblieben? Sicher, sie hatten morgen Vorlesung, aber er besaß ein angeborenes Talent dafür, mühelos Informationen zu absorbieren. Ganz egal, wie müde oder breit er war. Jenny wiederum geriet in Panik, sobald sie auch nur die kleinste Kleinigkeit verpasste.
Leck mich, Jenny. Morgen Nacht kannst du in deiner eigenen Bude pennen.
Aber er sprach es nicht aus.
Mit dem Gedanken, dass sie vielleicht nicht wirklich zusammenpassten, waren zwar inzwischen sämtliche Litfasssäulen seines Unterbewusstseins plakatiert, aber so wie er es bei Werbung immer tat, hatte er auch das geflissentlich ignoriert. Die meiste Zeit über war er ohnehin viel zu bedröhnt, als dass er in der Lage gewesen wäre, sich seiner Verantwortung zu stellen und den Tatsachen ins Gesicht zu sehen.
Er setzte sich im Bett auf und zündete sich eine Zigarette an. Obwohl es eigentlich den gegenteiligen Effekt haben sollte, entspannte es ihn. Mitsamt seiner kollabierenden Erektion verflog auch sein Frust. Die Elektrizität in seiner Haut entlud sich. Er beobachtete, wie bei jedem Zug die Glut seiner Zigarette aufleuchtete, und das rhythmische Flackern beruhigte ihn. Morgen war ein neuer Tag. Eine weitere Gelegenheit mit Jenny. Weitere Kurse, um die er sich keine Gedanken machen musste. Eine weitere Chance zu scheitern.
Und so wie es aussah, würde es der große Tag des Katana werden.
Er ließ einen fahren und entschlummerte mit einem Lächeln der Vorfreude, das die Nacht über nicht mehr von seinem Gesicht weichen wollte.
Monatelang lebte Mason einem Einsiedler gleich in dem Wald.
Gelegentlich ging er zum nächsten Dorf, um sich dort mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Frau des Farmers gab ihm hin und wieder ein paar Eier. Er trank das Wasser, das von den Hügeln herabfloss. Noch nie hatte etwas süßer und
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