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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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jemanden dafür angeheuert hatte. Unter den Bäumen war es dunkler: Selbst das endlose Grau des walisischen Himmels vermochte sich unter dem dichten Blätterdach nicht durchzusetzen. An einem Wassergraben war der Weg zu Ende, kein Fahrzeug kam hier weiter.
    An diesem Tag war er aus seinem Bus ausgestiegen und in den nicht mehr ganz so heftigen Regen hinausgetreten, um die Gegend zu erkunden.
    Der Graben war schmal, nichts Dramatisches, aber er ließ sich nur zu Fuß überwinden. Die Böschung bestand aus Geröll und Steinen, alles dicht mit feucht schimmerndem Moos bewachsen. Während er hinunterstieg, verlor er mehrfach den Halt. Am Grund des Grabens verlief ein dünnes Rinnsal. Obsidiangleich floss das Wasser in einem Bett aus kohlrabenschwarzem Torf, das so schmal war, dass es selbst an der breitesten Stelle vermutlich mit einem Schritt zu überqueren war. Er sprang hinüber und fand sich am gegenüberliegenden Hang des winzigen Tals wieder. Das Gras war grüner und dichter als dort, wo Mason seinen Wagen stehen gelassen hatte. Es gab keine Felsbrocken, auf denen man hätte ausrutschen oder über die man hätte stolpern können.
    Dort, ganz auf der anderen Seite, im Schutz moosbedeckter Eichen, tropfender Hängeflechten und Farnwedel, in der reinen feuchten Luft, spürte er, wie es in ihm still wurde. Sein Verstand stoppte die Endlosschleife seiner Ängste und Unsicherheiten. Er hörte damit auf, immer wieder die An- oder Abwesenheit von etwas zu hinterfragen, das die Person Mason Brand definieren könnte. Näher als in diesem einen Augenblick war er dem vollkommenen Frieden niemals gewesen. In ebenjenem Moment beschloss er, in diesen Wäldern zu bleiben, bis er bereit wäre, in die Zivilisation zurückzukehren.
    Und falls es dazu niemals kommen sollte, so wusste er: Hier könnte er bleiben. Einfach sein , bis zum Ende. Wie der Farmer.
     
    In seinem Bett beschwor Don Smithfield vor seinem inneren Auge die Erinnerung an die Frau, die er liebte, und wichste, bis sein Schwanz brannte. Drei Ejakulationen später konnte er immer noch nicht von ihr ablassen, fand keinen Schlaf. Anstelle der Erinnerungen probierte er es mit einer Fantasie, führte ihre zerbrechliche junge Liebe in unerforschte Gefilde. Sein Penis war so wundgerubbelt, dass selbst dies kein Vergnügen mehr versprach. Und überhaupt, dieses einsame Wichsen ließ ihn bloß leer, traurig und betrogen zurück.
    Im Dunkel lag er auf dem Rücken und fragte sich, wie es weitergehen sollte. Er fand keine Antwort darauf. Aggie davon zu erzählen, war vermutlich ein Fehler gewesen. Erst war sie zwar skeptisch, dann aber, so schien es ihm, ziemlich beeindruckt gewesen, auch wenn sie es nicht gezeigt hatte. Sie hatte ihm ein Versprechen gegeben, beim Tod ihrer Eltern geschworen, dass sie niemandem davon erzählen würde. Er hatte zwar das Gefühl, dass sie es ernst meinte, aber wirklich sicher konnte er sich da nicht sein. Vielleicht ließ sie gegenüber einer Freundin »ganz im Vertrauen« etwas durchsickern, oder sie posaunte es sogar in ihrer Klasse herum, nur um ihn bloßzustellen. Doch vielleicht würde sie tun, was sie versprochen hatte, und es für sich behalten.
    Irgendwie wäre es sogar ganz cool, wenn seine Freunde es herausfinden würden. Sollte es allerdings weitere Kreise ziehen, dann könnte das ziemlichen Ärger bedeuten. Die Sorte Ärger, in den die Polizei involviert wäre.
    Er hatte Sex mit einer Frau gehabt, die doppelt so alt war wie er. Was ihr Alter auf exakt dreißig bezifferte.
    Und sie zur Kriminellen machte.
    Das alles machte es ihm nicht leichter, in den Schlaf zu finden. Er schlüpfte aus dem Bett und setzte sich an seinen Schreibtisch. Als dabei der Pyjama an seinem Penis scheuerte, jaulte er kurz auf. Die Berührung, so schmerzhaft sie auch war, reichte aus, ihn wieder aufzurichten. Er legte die Hand auf die Maus, und ein sanftes Licht erfüllte den Raum. Die Erektion spannte seine trockene Haut so sehr, dass sie fast zu zerreißen schien. Dann spürte er eine plötzliche Wärme und Feuchtigkeit im Schritt seines Pyjamas. Er blickte auf seinen Schoß. Auf dem Baumwollgewebe breitete sich ein Blutfleck aus. Erschrocken fummelte er seinen Penis aus der Hose, um ihn zu inspizieren. Die Wunde war nicht besorgniserregend, bloß ein kleiner Riss in seiner Vorhaut, aber sie blutete beharrlich. Seine Erektion verkrümelte sich auf der Stelle. Alles, woran er noch denken konnte, war, was er seiner Mutter erzählen sollte, wenn sie den

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