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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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Dunkelkammer, dachte sie zuerst. Dann, im Schein einer einzelnen, von der Decke hängenden nackten Glühbirne, sah sie die hölzerne Apparatur mit den Ketten und Handschellen an der Wand links von ihr. In der Mitte des Raumes stand ein Stuhl mit einer hohen Lehne, eine Art mittelalterlicher Thron. An seinen Armlehnen und Beinen hingen dicke, mit Schnallen versehene Lederriemen. An der Wand zu ihrer Rechten hingen allerlei Utensilien. Einige davon erkannte sie: darunter Peitschen, Knebel und Masken. Andere Dinge sprengten ihre Vorstellungskraft. In dem Augenblick, als sie spürte, dass jemand hinter ihr stand, schienen einige der Objekte ihren Sinn zu offenbaren.
    Sie drehte sich herum.
    Die körperliche Nähe des Mannes zwang sie in den Raum. Die Französin folgte ihnen und schloss die Tür hinter sich.
    »Ich mach so etwas nicht. Nicht diese Art von … Arbeit.«
    Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
    »Niemand macht diese Art von Arbeit. Zumindest nicht offiziell«, erwiderte der Mann. Er war gedrungen und muskulös, mit einem flachen Gesicht. Sein Akzent war beinahe aristokratisch. Ein paar Sekunden lang rang sie um Worte.
    »Nein«, sagte sie schließlich, von einem ungerührten Gesicht zum anderen blickend. »Ich mache so etwas niemals.«
    Der Mann schritt an ihr vorbei durch den Raum. Er lehnte sich gegen die Stuhllehne. Die Frau reichte Aggie ein randvolles Longdrinkglas: Wodka, Eis, Bitter Lemon. Sie nahm es, ohne davon zu trinken. Die Frau baute sich neben dem Mann auf. Aggie schielte zur Tür. Der Mann zuckte mit den Achseln.
    »Niemand hier hat vor, Sie zu etwas zu zwingen«, sagte er. »Gehen Sie, wenn Sie wollen.«
    Aggie schlug das Herz bis zum Hals. Sie war sich sicher, dass sie es hören konnten.
    Früher oder später musste so etwas ja passieren. Ich brauche nichts weiter zu tun, als mich rumzudrehen und zu gehen.
    Sie bewegte sich nicht. Ihr eigener Starrsinn machte ihr Angst. Sie fragte sich, warum sie sich nicht einfach aus dem Staub machte. Weil sie mehr wollte. Irgendetwas sagte ihr, dass ihr keine Gefahr drohte. Was konnte es schon schaden, ein wenig Abenteuerlust zu beweisen?
    Will ich den Erfolg wirklich so sehr, dass ich mich dafür derart erniedrige?
    Das ist keine Erniedrigung, Aggie. Es ist Arbeit. Sonst nichts.
    Um Gottes willen. Hattest du dir nicht etwas geschworen?
    Sie musterte den Mann und die Frau, den Blick, mit dem sie sie ansahen. Wie oft hatten die beiden das schon getan? Ein Dutzend Mal? Hundertmal?
    »Angesichts der Tatsache, dass du immer noch hier bist«, sagte der Mann, »lass mich dir eine Kleinigkeit erklären.«
    Er griff in die Gesäßtasche seiner Jeans und platzierte ein Bündel Zwanzigpfundnoten auf der Sitzfläche des Stuhls. Sie versuchte, sie zu zählen. Es sah nach mehr aus, als die Agentur ihr für eine ganze Woche zahlte. Bar. Fragen wurden keine gestellt. Mit einem Mal schien ihr die Zukunft um einiges sonniger.
    Nein, Aggie. Nicht auf die Art.
    Der Mann legte weitere Scheine neben den ersten Stapel. Aggie spürte, wie ihr der Schweiß auf der Oberlippe ausbrach, obwohl der Raum deutlich kühler zu sein schien als der Rest der Wohnung.
    »Was genau erwarten Sie von mir?« fragte sie. Ihre Stimme war trocken und brüchig.
    Der Mann legte noch ein paar Zwanziger auf den Stuhl, sagte aber kein Wort.
    Aggie nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas.
     
    Donald Smithfield war verliebt. Anders konnte er es nicht erklären.
    Verliebt zu sein war mehr Schmerz als Vergnügen. Das kam überraschend für ihn. Jetzt, wo die Ferien begonnen hatten, hatte er reichlich Zeit, darüber nachzudenken. Meistens, wenn er im Bett lag, abends vor dem Einschlafen und morgens nach dem Aufwachen.
    Einen einsamen, heißen Tag nach dem anderen riss ihm Mrs. Doherty das Herz aus der Brust und die Eier aus dem Sack.
    Schuld an der Sache mit dem Herz war, dass Mr. Doherty, dieser selbstgefällige Bastard, sie ständig in Beschlag nahm, obwohl er sie haben konnte, wann immer er wollte. Der Mann betrachtete seine Frau als selbstverständlich, so viel hatte Don begriffen.
    Verdammt, ich schwöre, wenn ich mit Mrs. Doherty zusammenleben würde, ich würde dafür sorgen, dass sie sich jeden Tag wie eine Königin fühlt.
    Er würde sie verwöhnen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen. Ihr alles geben, was ihr Herz begehrte. Konnte Mr. Doherty das von sich sagen? Don bezweifelte das. Diesem Mann bedeutete sie nichts. Deshalb war sie so verletzlich gewesen.
    Sie mit ihrem Mann zu

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