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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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sehen, sich sie mit ihrem Mann vorzustellen, zu wissen, dass er, Don, eigentlich gar kein Recht darauf hatte, mit ihr zusammen zu sein, und doch wieder jedes Recht der Welt, weil er sie liebte – das war es, was ihm das Herz brach. Das und der Geruch schwarzen Kaffees, wie er ihn die drei Male getrunken hatte, als er bei ihr zu Hause war. Oder der Geruch einer Zeitung, wie er sie in der Nachbarschaft austrug; wie er sie an jenem Tag ausgetragen hatte, als er sie in Tränen aufgelöst angetroffen und gefragt hatte, ob bei ihr alles in Ordnung sei. Und es brach ihm das Herz, wenn er an der Zimmertür seiner Schwester Aggie vorbeiging. Sie benutzte das gleiche Parfüm wie Mrs. Doherty. All diese Dinge stießen ihm einen Pflock durchs Herz. Jeden Tag stieg ihm der Duft frisch gemähten Rasens in die Nase. Sogar der Geruch des Sommers ließ sein Herz bluten.
    Länger als nur einen Augenblick an sie zu denken, sich daran zu erinnern, was die drei Male geschehen war, ließ seine sechzehnjährige Libido Amok laufen. Sein Penis tropfte den ganzen Tag lang: Ganz gleich, ob er die Finger davon ließ oder nicht, seine bleischweren Eier schmerzten ununterbrochen.
    Von seinem Schlafzimmerfenster aus konnte er zwar eine Ecke des Hauses der Dohertys sehen, das am anderen Ende der Siedlung lag, aber nicht dessen Fenster. Stundenlang hockte er da und wartete darauf, einen flüchtigen Blick auf sie zu erhaschen, wenn sie kam oder ging. Mal trug sie hochhackige Sandalen zum Sommerkleid; häufig knappe Shorts und eng anliegende T-Shirts, unter denen sich ihre Brüste deutlich abzeichneten. Meistens hatte sie das blonde Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, aber hin und wieder trug sie es offen. Häufig weinte er beim Masturbieren vor Frustration. Auf seine erbärmlichen, unzulänglichen Hände würde er gerne verzichten. Wenn er stattdessen nur bei ihr sein könnte.
    Sie war alles, was er wollte.
    Nach einem gefühlten Jahr war die erste Woche der Ferien vorbei, und er begann, erwachsen zu werden. Es war an der Zeit, mit dem Wichsen aufzuhören und etwas zu unternehmen. Wenn er sich so sehr nach ihr sehnte, sagte er sich, dann musste er einen Weg finden, sie zu sehen.
    Die launischen, unentschlossenen Tage, an denen auf Frost Sonne und auf Sonne Regen folgten, waren vorüber. Die Welt war erblüht. Längst war alles grün, und die Sonne starrte Tag für Tag von einem wolkenlosen Himmel herab. Der Regen fiel – wenn überhaupt – in der Nacht und war bloß noch ein Geist, wenn die Leute den Tag begingen.
    Das Obst und Gemüse in Masons Garten wurde dank der Energie, die es aus der guten Erde und Masons Wunderkompost bezog, rund und gesund. Von dem Brokkoli und den jungen Kartoffeln aß er so viel, wie er allein bewältigen konnte. Den Rest davon lagerte er in der Speisekammer ein. Der Garten half ihm dabei, seine Lebenshaltungskosten ausgesprochen niedrig zu halten. Er versorgte seine Pflanzen, dafür versorgten die ihn.
    Allerdings galt es jetzt zwei hungrige Mäuler zu stopfen, und eines davon war an nichts von dem interessiert, was der Garten zu bieten hatte.
    Er saß längst nicht mehr im kühlen Schuppen, um zu lesen oder sich dort auszuruhen, wenn seine Kräfte nachließen. Zwar war er in den letzten Tagen eigentlich von morgens bis abends müde, aber in der Gartenhütte war nicht mehr genug Platz, und das Ding war so gefräßig, dass Mason es lieber vermied, mehr Zeit als unbedingt nötig in seiner Nähe zu verbringen.
    Nachts legte er mit Medikamenten versetztes Katzenfutter im Garten aus, um Tiere anzulocken. Lange vor Sonnenaufgang sammelte er seine betäubte Beute ein und brachte sie dem Ding im Schuppen. Da es immer vehementer nach Nahrung verlangte und sonst kaum zu beruhigen war, musste er dabei oft genug selbst herhalten: Igel und streunende Katzen machten sich in der Umgebung langsam rar. Wenn Mason sich morgens im Spiegel ansah, konnte auch seine sonnengegerbte Haut nicht mehr verhehlen, wie blass er war. So viel Blut zu lassen und dabei gesund und kräftig zu bleiben, das war nicht machbar. Es ging ihm zunehmend an die Substanz, den Garten in Schuss zu halten. Und das Ding im Schuppen regelmäßig sattzubekommen wurde schwerer und schwerer.
    Nicht mehr lang, und jemand aus der Nachbarschaft würde an seine Tür klopfen, um ihn zu fragen, ob er seinen vermissten Liebling gesehen hätte.
    In den Nächten, nachdem es ein Tier gefressen hatte, kratzte das Ding so lange an der Schuppentür, bis Mason es herausließ. Dann

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