Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Imitation, sondern um ein wirkliches Gefühlsverständnis. Das Kind kann einen Zusammenhang zwischen seinen eigenen und den bei anderen wahrgenommenen Gefühlen herstellen.
Auch wenn die Entwicklung der Sprache nun erst so richtig beginnt, hat Ihr Kind am Ende des ersten Lebensjahres eine breite Palette von Möglichkeiten, sich Ihnen mitzuteilen. Die Variationen und Ausdrucksmöglichkeiten in der Gestik und Mimik sind ausgereifter underlauben dem Kind, sich differenziert mitzuteilen.
Gleichzeitig sind Sie mit Ihrem Kind sehr vertraut und können schon oft erste Anzeichen des Unbehagens registrieren, lange bevor Ihr Kind mit Schreien seinen Unmut kundtun muss. Mithilfe seines Körpers kann das Kind sehr gut ausdrücken, was ihm gefällt und was nicht. Zum Beispiel
dreht es den Kopf weg und presst die Lippen zusammen, wenn es gerade nicht essen will,
spuckt es das Essen aus, wenn es ihm nicht schmeckt,
windet sich und versteift es sich auf dem Arm, wenn es gerade nicht getragen werden will oder
dreht es den Kopf weg, wenn es gerade keinen Kuss von der Oma bekommen möchte.
Beobachten Sie auch aufmerksam das Gesichtchen Ihres Kindes. Sie werden die vielfältigsten Ausdrucksformen in der Körpersprache erkennen und verstehen lernen:
Sind die Augenbrauen fragend hochgezogen, wippt Ihr Kind aufgeregt hin und her und hebt die Ärmchen, so möchte Ihr Kind etwas haben.
Ist der Gesichtsausdruck eher gelangweilt und der Körper ohne Spannung, so ist Ihr Kind uninteressiert.
„Immer diese Quengelei“
Ihr Kind begreift im zweiten Lebenshalbjahr schon eine ganze Menge, aber seine körperlichen Fähigkeiten reichen nicht immer aus, seine Pläne auch durchzuführen. Beispielsweise weiß es genau, dass der Klotz in eine bestimmte Öffnung passt, aber die Fingerchen können den Klotz noch nicht so drehen, dass er auch wirklich reinschlüpft. Oder es weiß aus Erfahrung, dass sich auf dem Küchentisch leckere Kekse befinden, kann sie aber noch nicht erreichen. In solchen Situationen wird Ihr Kind jetzt schnell ungeduldig und fängt an zu quengeln. Möglicherweise quengelt Ihr Kind auch, weil ihm langweilig ist, oder einfach nur, weil es sich Ihrer Nähe vergewissern will. Beobachten Sie Ihr Kind genau. Springen Sie nicht bei jedem Laut sofort ein, denn dann nehmen Sie ihm möglicherweise das Erfolgserlebnis, die selbst gestellte Aufgabe doch noch gelöst zu haben. Warten Sie auch nicht zu lange, denn aus dem Quengeln wird vielleicht ein herzzerreißendes Schreien, das nicht so leicht zu beruhigen ist. Unter Umständen reicht schon ein Zeichen von Ihnen, dass Sie da sind, oder ein kleiner Hinweis „Sieh mal, so geht es auch“ und Ihr Kind widmet sich wieder gestärkt der Aufgabe. Trösten Sie es und machen Sie ihm Mut, dass es nächstes Mal sicher noch besser klappt. Insgesamt haben Kinder mit einem Jahr eine niedrige Frustrationsgrenze und müssen gleichzeitig doch so viel Frust hinnehmen: Beobachten Sie mal, wie oft Ihr Kind auf den hinfällt, bis es dann stehen und laufen kann.
Fremdeln
Ihr Baby kann schon sehr früh anhand des Geruchs und der Stimme zwischen Ihnen und anderen Personen unterscheiden. Im ersten halben Lebensjahr, wenn es sich so gut wie immer in Ihrer Nähe geborgen weiß, reagiert Ihr Kind aber noch nicht so sehr auf Fremde. Meist tritt um den achten Monat herum ein neues Verhalten auf, die sogenannte „Achtmonats-Angst“ oder auch das Fremdeln. Ihr Kind befindet sich in einer sehr wichtigen Entwicklungsstufe; es beginnt, sich kurzzeitig von Ihnen zu lösen und Neues zu erkunden. Je größer der Radius des Kindes, desto ausgeprägter kann sich das Fremdeln zeigen. Nicht selten erzählen Mütter, dass sie nicht mehr ohne ihren Einjährigen zur Toilette gehen können. Dabei muss es sich immer wieder Ihrer versichern und reagiert auf Fremde möglicherweise erst einmal abweisend. Kinder, die regelmäßig mit vielen Erwachsenen in Kontakt kommen, fremdeln erfahrungsgemäß weniger. Respektieren Sie die Gefühle Ihres Kindes und bitten Sie den Besuch, erst einmal aus einiger Distanz Kontakt zu Ihrem Kind aufzunehmen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit lässt das Kind dann auch Nähe zu. Und dies gilt auch für die Oma und den Opa, wenn Sie selten zu Besuch sind! Möglicherweise fremdelt Ihr Kind auch bei an sich vertrauten Personen, etwa dem Babysitter. Lassen Sie Ihrem Kind mehr Zeit beim Abschied. Wenn Sie sich sicher sind, dass die Person Ihrem Kind eigentlich vertraut ist, wird es sich kurz nach der
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