Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Trennung wieder beruhigen. Je nach Temperament fremdeln Kinder heftiger oder weniger intensiv, die einen 4–6 Wochen, die anderen ein halbes Jahr. Wichtig für die Eltern ist: Sie können ihrem Kind das Fremdeln nicht abgewöhnen, sondern müssen diesen Schritt liebevoll mitaushalten.
Willensbildung
Erziehung beginnt mit der Geburt. Nachdem Sie sich in Ihrem neuen Leben als Eltern zurechtgefunden haben, müssen Sie für Ihr Kind und sich einen Tagesrhythmus finden, der allen gerecht wird und den Ihr Kind als Sicherheit erlebt. Nach und nach erweitert es seinen Radius und langsam kommen Situationen auf Sie zu, die ein „Nein!“ erfordern, ein Festhalten oder Zurücknehmen.
Versuchen Sie nie, Prinzipien durchzusetzen, die eigentlich unbegründet sind, wie z. B. die Bauklötze müssen immer links stehen und die Stofftiere rechts. Bleiben Sie aber bei Aussagen konsequent, die den Tagesabla uf und die Sicherhe it Ihres Kindes betreffen. Ein Kind, das gerade laufen kann, muss von vornherein lernen, am Straßenrand stehen zu bleiben. Und Kinder lernen in erster Linie durch Vorbilder. Das beginnt beim ersten Lächeln, beim Sprechen beim Abgucken der Hausarbeit und auch beim Umgang miteinander. Erlebt Ihr Kind von klein auf, dass Schreien und Schlagen normal sind, wird es sich dies auch zu eigen machen.
Besonders spannend wird es für Eltern in der sogenannten Trotzpha se, die wir heute als Phase der Willensbildung bezeichnen, denn „Trotz“ ist eine emotionale Reaktion, zu der das Gehirn Ihres Kindes noch nicht fähig ist. Gegen Ende des ersten Lebensjahres wird Ihr Kind vielleicht den ersten Ausdruck von eigenem Willen bekunden. Ihr Kind entdeckt seine eigenen Wünsche und versucht, diese auch durchzusetzen. Wenn dies nicht so gelingt, wie es sich das vorstellt, beginnt es zu toben. Die Ursachen solcher ersten Wutanfälle sind vielfältig. Vielleicht will Ihr Kind etwas Verbotenes trotzdem versuchen oder es stört sich daran, dass ein Bauklotz immer wieder vom Turm fällt. Die erste Wut Ihres Kindes sollten sie ruhig zulassen. Trost verlängert oft den Anfall eher. Sie sollten Ihrem Kind allerdings signalisieren, dass Sie da sind. Geben Sie bei Verboten nicht nach. Ihr Kind ist nicht dumm und lernt sehr schnell, was es mit welchen Mitteln erreichen kann. Schwierig wird es, wenn Ihr Kind die täglichen Rituale wie Anziehen, Essen und Schlafen mit Wut begleitet. Spüren Sie hier eine Hilflosigkeit, die auch in Schreien, Schlagen oder Schütteln enden kann, suchen Sie umgehend Hilfe bei Ihrem Kinderarzt. Bitte schämen Sie sich nicht! Dies sind Ausdrucksformen elterlicher Überforderung, die wir alle kennen und jeder braucht hier Hilfe.
Die Entwicklung in Kürze
Übersicht zur Bewegungsentwicklung bis zum Ende des 1. Lebensjahres (gilt für etwa jedes 2. Kind im jeweiligen Zeitabschnitt)
Ende des
auf dem Bauch
auf dem Rücken
zur Seite
7. Monats
kann sich mit einer Hand und dem Knie abstützen
entdeckt die Füße mit dem Mund, Auge-Hand-Mund-Fuß-Spiel
kann sich über beide Seiten auf den Bauch drehen
8. Monats
dreht sich um den eigenen Körper
richtet sich seitlich zum Sitzen auf
dreht sich vom Bauch auf den Rücken, spielt gern auf der Seite, greift mit dem Arm nach oben
9. Monats
robbt, kriecht
nähert sich der natürlichen Sitzhaltung, robbt auf dem Po vorwärts
krabbelt an Wänden und Gegenständen hoch
10. Monats
geht in Vierfüßlerstand, versucht zu krabbeln oder zu robben
geht in Seitsitz
stellt ein Bein beim Krabbeln auf, zieht sich an Gegenständen hoch
11. Monats
kann gut koordiniert krabbeln
kann frei mit geradem Rücken sitzen
geht seitwärts an einer Wand entlang
12. Monats
krabbelt über Hindernisse und Stufen hoch, geht über Hockhaltung in Stand
sitzt nur für wenige Minuten, Bewegungsdrang ist zu groß
steht frei, erste Schritte
Ende des
der Hände
Sinnesorgane und räumliche Wahrnehmung
Kommunikation (Laute), Sozialverhalten, Essverhalten
7. Monats
greift seitlich zum Spielzeug
holt heruntergefallenes Spielzeug, sucht nach aus dem Blickfeld hinausgefallenem Spielzeug
sagt Papa, Mama, noch ohne die Eltern zu meinen
8. Monats
hebt je einen Klotz mit seinen beiden Händen, schlägt Gegenstände aneinander, hält kleinen Gegenstand zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger
sucht verstecktes Spielzeug
winkt zum Abschied, kann vertraute von fremden Personen unterscheiden, beginnt zu fremdeln, kennt Furcht
9. Monats
öffnet seine Hand und lässt los
nimmt Spielzeug im Becher wahr und greift danach
reagiert
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