Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
nicht zu geben, sondern wann und in welcher Menge Sie sie geben. Sie sollten unbedingt parallel zur Beikosteinführung Ihr Baby auch stillen. Nahrungsmittel als solche gelten heute weniger als allergieauslösend, als noch vor einigen Jahren. Die Umweltbelastungen scheinen eine weit größere Rolle zu spielen. Kinder, die im Kuhstall aufwachsen, haben fast nie Allergien. Besprechen Sie Ihre Lebenssituation mit Ihrer Hebamme. Sie ist Ihnen auch hier behilflich.
Die Entwicklung geht schnell
Nie wieder lernt Ihr Kind in einem so kurzen Zeitraum so viele Dinge wie im ersten Lebensjahr. Wenn es auf die Welt kommt, wird alles, was in einem Radius von ca. 20 cm auftaucht, als eins betrachtet. Mit dem Ende des ersten Lebensjahres und den ersten eigenen Schritten erweitert sich der Bewegungsradius Ihres Kindes. Am Ende des ersten Lebensjahres hat es gelernt, dass auch Personen, die nicht direkt in seinem Blickfeld sind, trotzdem da sind. Erst im 2. Lebensjahr wird es sich als Person klar artikulieren: „Ich“ wird sein wichtigstes Wort werden.
Die ersten Schritte
Kurz vor dem ersten Geburtstag, zwischen dem achten und 13. Lebensmonat beginnen die meisten Kinder, sich an Stühlen, Schränken oder den Gitterstäben des Bettchens hochzuziehen. Helfen Sie Ihrem Kind nicht zu viel, auch wenn Sie es kaum mitansehen können, wie es sich abmüht. Begleiten Sie es behutsam und freuen Sie sich mit ihm, wenn es endlich steht und vor Stolz strahlt. Greifen Sie nur ein, wenn eine wirkliche Verletzungsgefahr besteht, z. B. wenn Ihr Kind mit dem Köpfchen auf einen Steinfußboden knallen könnte oder eine Treppe in unmittelbarer Nähe ist. Besser ist es, ihm zu zeigen, wie es z.B. allein eine Treppe beherrschen kann: rückwärts runterkrabbeln, vorwärts wieder hoch.
Mein Tipp
Setzen Sie Ihr Kind nie in eine sogenannte „Geh-frei“-Sitzhilfe, die mit Rädchen ausgestattet ist und dem Kind früh erlaubt, durch die Wohnung zu rollen. Sie sind völlig überflüssig. Einerseits können die Kinder umfallen, andererseits stellt sie eine völlige körperliche und geistige Überforderung dar. Außerdem wird in diesen Geräten dem Kind abgenommen, den Gleichgewichtssinn zu trainieren.
Bald nach dem ersten Stehen folgen die ersten Schritte, meistens entlang von Möbeln. Besonders geeignet ist hier das Bett der Eltern, da es gerade die richtige Höhe ausweist. Nun sind Sie als Eltern gefragt und gefordert. Unermüdlich streckt Ihr Kind Ihnen die Arme entgegen und möchte – an den Händen von Ihnen sicher gehalten – durch die Wohnung laufen. Diese Phase des Laufenlernens kann mehrere Wochen andauern, bis Ihr Kind dann endlich den ersten eigenen Schritt ohne Ihre Unterstützung schafft. Für Ihr Kind ist dies ein wichtiger Moment. Es wird mobil und kann – losgelöst von Ihnen – auf Entdeckungsreise gehen.
Möglichst viel barfuß!
Ziehen Sie Ihrem Kind noch keine Schuhe an. Barfußlaufen ist für die Füße gesünder. So haben sie direkten Bodenkontakt und die Fußmuskeln können sich dem Boden anpassen und gekräftigt werden. Rutschfeste Socken können die Füße warm halten. Wenn Sie für den ersten Ausflug auf der Straße Schuhe kaufen, sollten Sie auf eine feste Fersenkappe und eine bewegliche Schuhsohle achten. Lassen Sie sich bei der Wahl der Schuhe gut beraten undüberprüfen Sie regelmäßig, ob sie noch richtig passen.
Noch mal: Frühstarter – Spätentwickler
Nach wie vor gilt: Die Bandbreite der Entwicklung von Kindern ist sehr groß. Auch im zweiten Lebenshalbjahr gibt es gewisse Entwicklungsschritte, die in einem bestimmten Alter vollzogen sein sollten:
Anfang des siebten Monats sollte Ihr Kind sich beim Hand-Fuß-Mund-Spiel nicht gegen die Beinbeugung wehren.
Ein zehn Monate altes Baby sollte sich auf den Bauch drehen können.
Ein elf Monate altes Kind sollte versuchen zu sitzen.
Ein Kind, das schon die ersten Schrittchen selbstständig macht, sollte kurzfristig in der Lage sein, in der Hocke zu spielen.
Die feinmotorische Entwicklung
Ihr Kind kann jetzt leichteres Spielzeug in die Hand nehmen und geschickt zwischen den Fingern bewegen. Bald hat es auch gelernt, Dinge von einer Hand in die andere zu legen. Zur genaueren „Erforschung“ führt das Kind alles Greifbare zum Mund. Oder wenn dies nicht klappt, den Mund zum Gegenstand des Interesses. Hand und Mund arbeiten hier „Hand in Hand“.
Mit etwa acht Monaten kann Ihr Kind klatschen. Immer wieder schlägt es die Hände zusammen und freut sich an dem Geräusch.
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