Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Fremdeln den Eltern zu schaffen, wenn es den eigenen Vater oder die Mutter betrifft. Seien Sie Ihrem Kind nicht böse. Es wird immer wieder Phasen geben, in dem Kinder dem einen oder anderen Elternteil Vorzug geben, mal der Mutter, mal dem Vater. Das bleibt so bis ins Erwachsenenalter. Und auch den bis dahin akzeptierten Großeltern kann diese Welle der Ablehnung plötzlich entgegenschlagen. Aus Sicht von Hebammen und Kinderärzten ist es eher besorgniserregend, wenn ein Kind immer furchtlos auf andere, ihm eher unbekannte Menschen zugeht. Verhaltensbiologen bezeichnen Menschenkinder als Traglinge, die im ersten Lebensjahr vorwiegend auf dem Arm der Eltern groß werden und von dort die Welt kennenlernen. Diese Fürsorgeleistung aufzubringen, fällt nicht allen Eltern gleich leicht. Gerne würde man auch wieder einen Tag ohne Kind zubringen. Es gibt sicher Wochen, wo Sie dies planen können, aber ist Ihr Kind in einer starken Fremdelphase, sollten Sie vorübergehend darauf verzichten. Außerdem ist es ein Unterschied, ob Sie zu Hause Besuch bekommen oder in einer fremden Umgebung auf andere Menschen treffen. „Fremdeln“ bedeutet, dass Ihr Kind Bekanntes von Unbekanntem unterscheidet, ein wichtiger Schritt zum eigenen Selbst.
7. Monat
Bewegung & Sinne – In Bauchlage kann ich viel mehr machen
Die Rückenlage findet Ihr Kind jetzt langweilig. Legen Sie es hin, dreht es sich sofort auf die Seite oder streckt Ihnen seine Ärmchen entgegen, damit es sich mit Ihrer Hilfe zum Sitzen hochziehen kann. Drehen fällt den meisten Babys jetzt leicht und in Bauchlage versuchen sie, die Knie unter den Popo zu ziehen und im Knie-Arm-Stütz zu wippen. Sie fallen immer wieder in Bauchlage zurück, aber unermüdlich versuchen sie es gleich noch mal. Aus Versehen passiert es auch schon mal, dass Ihr Kind sich fortbewegt, meist indem Ihr Kind sich mit seinem Armen nach hinten schiebt. Robben und Rollen sind Fortbewegungsarten, die Ihr Kind lernt. In Rückenlage streckt es seine Beinchen senkrecht in die Höhe und steckt sich gerne die Zehen in den Mund. Dies ist eine Vorübung zum Sitzen, denn so streckt sich die Wirbelsäule. Kinder üben quasi Sitzen in Rückenlage. Ihr Kind hat jetzt seine volle Kopfkontrolle. Legen Sie Ihr Kind in Bauchlage ab, streckt es seine Ärmchen vor, um sich am Boden abzufangen. Mit allen Sinnen nimmt es seine Umgebung wahr, kennt die Tagesabläufe und weiß die Handlungen der Eltern gut einzuschätzen. Ihr Kind nimmt nun mit je einer Hand zwei Gegenstände auf und untersucht sie nacheinander mit Augen und Mund. Die Augen-Hand-Koordination wird immer besser. Ihr Baby greift aber in der Regel noch mit der ganzen Faust zu oder mit den Fingern, aber nicht mit deren Spitzen (Kuppen).
Ernährung. Vielleicht können Sie jetzt eine Stillmahlzeit schon ganz ersetzen und die zweite Mahlzeit einführen. Den Rhythmus und die Auswahl des Essens bestimmt Ihr Kind selbst. Kinder haben in diesem Alter nach wie vor 5–6 Mahlzeiten am Tag.
Gewicht. Nachdem Ihr Kind mit einem halben Jahr sein Geburtsgewicht verdoppelt hatte, sind jetzt ca. 400 g dazugekommen. Die wöchentliche Zunahme beträgt jetzt etwa 100 g. Gestillte Kinder sind meist etwa 500 g leichter als Flaschenkinder.
Kommunikation & Sozialverhalten – Hilfst du mir, dass ich mehr lerne?
Ihrem Kind entgeht nichts. Genau weiß es, was es bedeutet, wenn Sie ihm sein Essen richten, wenn Sie eine Jacke anziehen oder was es mit einem Keks am besten tut, nämlich essen. Und Sie stellen immer mehr fest, dass es Vorlieben beziehungsweise Abneigungen hat, Ersteres z. B. für eine bestimmte Musik, Letzteres für zuschlagende Türen und Geschrei. Ihr Kind freut sich, wenn Sie ihm helfen, etwa indem Sie es hochziehen oder ein Spielzeug in seine Richtung schieben. Aber helfen Sie ihm nicht zu viel. Sie können Ihrem Kind das Krabbeln- und Sitzenlernen nicht abnehmen. Sie können es aber in seiner eigenen Entwicklung hemmen, wenn Sie ihm zu viel helfen. Setzen Sie es nicht hin, solange es dies nicht selbst kann. Und meiden Sie eine Lauflernhilfe („Geh-Frei“)!
Mein Tipp
Viele Babys in diesem Alter finden Liegen langweilig und verleiten damit Ihre Eltern dazu, sie immer sitzen zu lassen. Tun Sie dies nur wohl dosiert und im Rücken gut abgestützt. Verwenden Sie kein „Geh-Frei“ oder ähnliche Hilfen. Achten Sie bei Stehübungen immer darauf, dass die Füßchen mit der ganzen Fußsohle und nicht nur mit den Zehenspitzen auf der Unterlage auftreten.
Was ich essen
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