Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
du meine Geschichte verstanden?
Ihr Baby wird immer gesprächiger. Ist es ungestört, kann es ganze Romane erzählen. Dazu bildet es mehr und mehr Doppelsilben. Tonlage und Sprachmelodie variieren immer vielfältiger. Aber das geht natürlich nicht mit Schnuller oder Flasche im Mund. Die ersten Monate sind Sie nur damit beschäftigt, die Bedürfnisse Ihres Kindes zu befriedigen. Nun aber kommt zur wachsenden Mobilität auch der Wille: Ich will dies oder jenes haben, ich will nicht ins Bett. Erziehungsarbeit wird die nächste Herausforderung für Sie als Eltern. Fremdeln ist jetzt stark ausgeprägt. Zu anderen Erwachsenen werden aber auch stabile Beziehungen aufgebaut, wenn diese kontinuierlich mit dem Kind zusammenkommen.
Treffen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig andere Babys, entstehen Freundschaften unter ihnen. Man sieht es den Kindern richtig an, wie sie sich auf die anderen freuen. Spielzeug wird eher aber weggenommen als verhandelt.
Mein Tipp
Treten Sie nie mit anderen Eltern in einen Wettstreit, was die Entwicklung Ihres Kindes betrifft. Besonders in den Wochen der Mobilitätsentwicklung neigen Eltern dazu. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus beim Krabbeln- und Laufenlernen. Ein Kind kann es möglicherweise sechs Monate früher als ein anderes. Kinder sind Individualisten!
Erziehung beginnt
Streng genommen beginnt Erziehung schon in der Schwangerschaft. Die Fürsorge, den Tagesablauf und das Verhalten der Mutter erlebt das Kind im Bauch als regelmäßig wiederkehrende Ereignisse.
Nach der Geburt gilt es zunächst, einander kennenzulernen. Dann aber bedeutet es für Babys eine große Sicherheit, wenn der Tag durch eine Rhythmik und Rituale kalkulierbar wird. Die Liebe und Verlässlichkeit der Eltern ermöglichen es Ihrem Kind, sich geborgen zu fühlen. Für Eltern ist die Geburt des ersten Kindes Anlass, ihre Tagesabläufe umzustellen, und sie gewährleisten damit Erziehung. Das Gleiche gilt für jede Handlung, die Sie mit Ihrem Kind oder an ihm verrichten: An- und Ausziehen, Waschen, Füttern, Spielen. Macht Ihr Kind die Erfahrung, dass es liebevoll angesprochen und respektvoll mit ihm umgegangen wird, lernt es, diese Art des Umgangs auch anderen gegenüber aufzubringen.
Eltern als Vorbild
Die größte Erziehungsleistung allerdings erbringen Eltern durch ihr Vorbild. Wie spricht man, wie benutzt man einen Löffel und wozu dient die Zahnbürste? Alle Dinge des Alltags brauchen Sie weder Ihrem Kind zu beschreiben noch mit ihm zu üben. Ganz automatisch nimmt es den Stift in die Hand, wirft Papier in den Mülleimer und spielt mit dem Schneebesen in der Rührschüssel.
Klare Grenzen
Schwieriger wird es, wenn Sie in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres mit dem Willen Ihres Kindes konfrontiert werden. Vielleicht möchte Ihr Kind etwas, was Sie ihm nicht geben können, wie z. B. ein scharfes Messer. Oder es findet die Haare der Freundin prima, um daran zu ziehen. Jetzt heißt die Devise „Klare Grenzen setzen“. Mit Worten allein erreichen Sie nicht viel. Am Tonfall allerdings hört Ihr Kind ganz deutlich, wenn Sie mit seinem Handeln nicht einverstanden sind. Dazu muss aber auch immer das Handeln kommen: Legen Sie das Messer außer Reichweite oder setzen Sie Ihr Kind so weit von dem anderen Kind weg, dass es dessen Haar nicht mehr erreichen kann.
Vielleicht läuft Ihr Kind das erste Mal am Tisch entlang und reißt dabei etwas runter. Wenn Sie jetzt vor Freude über das Laufen nur lachen, verknüpft Ihr Kind auch das Runterziehen der Vase oder Tasse mit Ihrer Freude – eine Fehlinterpretation mit Folgen. Je mobiler Ihr Kind wird und je klarer es seine Wünsche äußern kann, desto mehr wird Ihre Vermittlung gefragt sein. Handeln Sie vorausschauend und kindgerecht, damit können Sie kritische Situationen vermeiden.
9. Monat
Bewegung & Sinne – Schau mal, wie ich sitzen kann
War das Sitzen erst noch eine wacklige Angelegenheit, so wird Ihr Kind jetzt immer sicherer. Sein Gleichgewicht kann es gut halten und es kann sich auch abfangen, wenn es umzufallen droht. Ganz flott dreht es sich sogar um die eigene Achse. Vielleicht entdeckt Ihr Baby „Popo rutschen“ als eine weitere Variante der Fortbewegung. Kinder wollen vorwärtskommen, egal auf welchem Weg. Und wo es sich anbietet, ziehen sie sich hoch. Achten Sie darauf, dass keine Tischdeckenenden zu tief hängen, sonst sind Unglücke vorprogrammiert. Tischkanten sollten Sie unbedingt abkleben, dann halten sich die blauen Flecken in Grenzen. Die
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