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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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mit diesem Getränk vertraut zu machen, unbedingt einhalten.
    Die übrigen ESPer des E-Dezernats begnügten sich mit erfrischenden Fruchtsäften; Manolis und seine Leute bestellten Ouzo on the rocks in hohen, vereisten Gläsern. Nachdem Yiannis die Getränke gebracht hatte, entschuldigte er sich und überließ seine Gäste sich selbst. Einige Besucher wollten auschecken und weitere Pflichten riefen ihn; aber bald wollte er wieder zurückkehren.
    Schließlich kam Trask zur Sache. »Die Anlage ist nahezu verlassen«, sagte er. »Das kommt unserer Absicht sehr entgegen. In den anderen Appartements wohnt eine Handvoll Deutscher. Die meisten von ihnen haben ein Auto gemietet und, wie Yiannis mir erzählt, sind sie für gewöhnlich den ganzen Tag unterwegs; auf Krassos gibt es bessere Ferienorte und Strände als diesen hier und dort halten sie sich auf. Das bedeutet, dass wir hier ziemlich unter uns sind.
    Was nun Yiannis betrifft: Soweit ich mitbekommen habe, ist er ein bisschen niedergeschlagen, weil das Geschäft dieses Jahr sehr schlecht läuft. Das mag an diesem merkwürdigen El-Niño-Wetter liegen. Davon abgesehen ist er ausgesprochen England-freundlich und wird sich um alles kümmern, was wir brauchen.
    Chung und ich sind schon seit gestern Abend hier und wir hatten Zeit, ein bisschen nachzudenken und zu planen. Wir haben ein paar Landkarten erstanden – für jeden eine – die weit detaillierter sind als diejenige, die wir von dir haben, Manolis. Nicht unbedingt amtlicher britischer Standard, aber sonst ganz gut.« Er teilte die zusammengefalteten Karten aus.
    »Manolis, du wirst deinen Leuten das Ganze erklären müssen. Aber wahrscheinlich am besten später, ich weiß nämlich nicht, wie lange Yiannis uns allein lässt.
    Okay, jeder von uns weiß, wie die Anfangsphase der Operation aussehen wird: Wir müssen Malinari und Vavara in ihren Schlupflöchern aufspüren, ohne dass sie uns entdecken, und herausfinden, wie weit die Vampirseuche bereits um sich gegriffen hat. Wenn wir das erst wissen, besteht unter Umständen die Möglichkeit, einiges an Feuerkraft zu Hilfe zu rufen. Ich sage ›unter Umständen‹, weil wir hier nicht mit demselben Maß an Unterstützung rechnen dürfen wie in Australien. Ja, wenn die griechischen Behörden wüssten, was wir hier treiben, würden sie uns wahrscheinlich rausschmeißen! Das Letzte, was sie hören wollen – und auch das Letzte, was wir sie oder sonst irgendjemanden wissen lassen dürfen – ist, dass auf den griechischen Inseln Vampire umgehen! Sonst würden nämlich alle durchdrehen.
    Gut, und jetzt schlagt eure Karten auf! Dies hier ist Krassos. Dicht bewaldete Berge, bestehend aus dem erlesensten Marmor der Welt, Bauernhöfe und Fischerdörfer, karge Vorgebirge, die zu hoch aufragenden Klippen und Simsen ansteigen, auf denen höchstens noch Ziegen ihren Weg finden, felsige Buchten, flache Häfen und Sandstrände. Ein Idyll, das seinesgleichen sucht, ein Inselparadies, das nun eine weit größere Bedrohung darstellt als der Tourismus und das, was Yiannis ›Zivilisation‹ nennt – Kreaturen, die dieses Paradies, und den Rest der Welt auch gleich, auf nicht minder heimtückische, dafür aber umso entsetzlichere Weise ganz und gar übernehmen wollen.
    Also wo, wie und wann sollen wir nach unseren Gegnern Ausschau halten?
    Nun, die Regeln sind keineswegs so einfach, wie es den Anschein hat. Und das Gelände schon gar nicht. Diese Insel umfasst gut und gern fünfhundert Quadratkilometer, wie sie sich zusammensetzen, habe ich soeben aufgezählt, und innerhalb dieser Grenzen könnten sich Vavara und Malinari buchstäblich überall aufhalten.
    Folgendes möchte ich erledigt haben, und zwar sofort!« Abermals wandte er sich an Manolis. »Setze dich mit den Behörden der Insel in Verbindung und sieh zu, dass du herausfindest, ob irgendjemand als vermisst gemeldet wurde, und falls ja, wo. Ich denke, dass ...«
    »Warte!«, unterbrach ihn Manolis. »Das habe ich bereits überprüft, als ich hier war, um mich um die Frau mit dem Egel zu kümmern. Nichts, hier werden weder Einheimische noch Touristen vermisst. Und die Insel ist viel zu klein, als dass jemand einfach verschwinden könnte, ohne dass es auffällt.«
    Einen Augenblick lang schwieg Trask, doch dann nickte er. »Damit hast du uns schon eines bewiesen – nämlich dass deine Gegenwart hier für uns nicht nur nützlich, sondern unerlässlich ist. Denn eine Ermittlungslinie ist damit abgeschlossen, das spart uns Zeit, die

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